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Freie Presse (Chemnitz): SPD-Politikerin greift Mehdorn an - Gleicke: Bahnchef "borniert und arrogant"

Geschrieben am 26-10-2006

Chemnitz (ots) - Zwischen der SPD-Bundestagsfraktion und Bahnchef
Hartmut Mehdorn ist ein heftiger Streit über eine Ausstellung zur
Deportation jüdischer Kinder ausgebrochen. Die Parlamentarische
Geschäftsführerin der Fraktion, Iris Gleicke, forderte Mehdorn auf,
nicht länger die Bahnhöfe als Ausstellungsorte zu verweigern. Die
bislang vorgebrachten Einwände seien "fadenscheinige Ausreden", sagte
Gleicke der Chemnitzer "Freien Presse" (Donnerstagausgabe).
Sicherheitsbedenken als Gründe für die Weigerung anzuführen, bedeute
nichts anderes, als vor Neonazis einzuknicken. Ansonsten hätte das
Holocaust Mahnmahl niemals eröffnet werden dürfen.
Auch den Hinweis des Bahnchefs, dass das Thema zu ernst sei, um
sich "Brötchen kauend und in Eile" damit zu beschäftigen, wies
Gleicke zurück. "Das riecht nach geheuchelter Pietät", betonte die
SPD-Politikerin. Offenbar gehe es dem Bahnchef nur darum, das
Einkaufsvergnügen der Fahrgäste nicht zu stören. Mehdorn verhalte
sich "borniert und arrogant". Er habe weder Respekt vor Politikern
noch vor der öffentlichen Meinung. Gleicke nannte es "schlimm", dass
der Eindruck entstehe, die Bahn wolle ihre Vergangenheit entsorgen.
Nachdrücklich begrüßte die Fraktionsgeschäftsführerin die
Initiative von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), das
Projekt mit Hilfe des Hamburger Sozialwissenschaftlers Jan Phillip
Reemtsma voranzutreiben, der bereits die Wehrmachtsausstellung
erarbeitet hat.

Originaltext: Freie Presse (Chemnitz)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=46027
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_46027.rss2

Rückfragen bitte an:
Freie Presse (Chemnitz) Berliner Büro 030/22080461


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