Eschborner Gespräche der VR LEASING - Wo ist Gott? Die Werte der postmodernen Gesellschaft
Geschrieben am 27-10-2006 |
Eschborn (ots) - Dass diese schlichte wie weltbewegende Frage abendfüllend diskutiert, aber naturgemäß wohl nie zur Befriedigung aller beantwortet werden kann, hat die lebhafte Diskussion bei den 11. Eschborner Gesprächen gezeigt. Unter der Moderation der TV-Journalistin Sandra Maischberger debattierten Karl Kardinal Lehmann (Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz), Dr. Gideon Joffe (Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin) und Dr. Ayyub Axel Köhler (Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland). Prof. Dr. Paul Nolte (Professor für Neuere Geschichte/Zeitgeschichte an der Freien Universität Berlin) musste krankheitsbedingt leider kurzfristig absagen.
Sandra Maischberger stellte gleich zu Beginn fest, der Mensch habe im Zeitalter der Globalisierung kaum Zeit, sich an seinen neu gewonnenen Freiheiten zu erfreuen. Stattdessen, so ihre Ausführungen, lebten immer mehr Menschen, "überindividualisiert" und entsolidarisiert, ein halt- und orientierungsloses Leben. Im Anschluss an diese düsteren Thesen entwickelte sich vor annähernd 300 Zuhörern eine spannender Abend.
Religion als Sinnstifterin "Es gibt auch den verborgenen Gott", argumentierte Kardinal Lehmann auf die Frage, wo Gott in der heutigen Gesellschaft zu finden sei. "Auch in der Bibel gehört beides zusammen: das Suchen und Finden." Obwohl er die viel beschworene Renaissance der Religionen eher skeptisch betrachte, sei doch zu beobachten, dass sich die Menschen, insbesondere nach erschütternden Ereignissen, mit der Frage nach dem "Warum" den Kirchen zuwendeten. Gotteszweifel sind auch Dr. Joffe fremd, obwohl mehr als 80 Mitglieder seiner Familie dem Holocaust zum Opfer fielen: "In meiner Familie wurde der Glaube an Gott durch die schrecklichen Geschehnisse sogar gestärkt." Dr. Köhler bestätigte: "Die Menschen brauchen eine umfassende Sinnerklärung, die eine Ideologie - wie der Nationalsozialismus oder der Kommunismus - nicht leisten kann."
Ethik und Globalisierung Einig waren die Diskutanten sich darin, dass die in Deutschland nach 1945 eingeführte soziale Marktwirtschaft im Kern viele christliche Werte beinhalte. Eine Rückbesinnung auf diese Werte kann nach Kardinal Lehmann auch dann Orientierungshilfe bieten, wenn das Diktat der Marktgesetze und eine Unternehmensführung nach moralischen Maßstäben scheinbar im Widerspruch zueinander stehen. Lehmann: "In einer echten Solidarität muss ich als erstes fragen, wie Menschen Lebenschancen teilen können." Angesichts der jüngsten Entlassungswellen empfahl Lehmann: "Religion bietet Orientierung so, dass sie wesentliche Grundhaltungen vermittelt. Zusätzlich braucht es aber auch gesunden Menschenverstand, Gewissen und das Wissen um größere Zusammenhänge wie die Globalisierung." Dr. Joffe ergänzte zum Thema Arbeitslosigkeit: "Durch die tragischen Ereignisse, die die Juden immer wieder ereilt haben, wissen sie, dass Fortbildung und lebenslanges Lernen überlebenswichtig sein können."
Streitpunkt Religionsfreiheit "Israel ist ein liberales Land. Wenn man über die Grenze in den Gazastreifen oder ins Westjordanland fährt, landet man jedoch in einer mittelalterlich geprägten Gesellschaft", schilderte Dr. Joffe. Gleichzeitig grenzte er das Judentum gegenüber dem Christentum ab. Dort sei, wie im muslimischen Glauben, ein Allgemeinheitsanspruch zu beklagen. Sein Credo: "Jeder soll glauben, an was er möchte - und wenn es die Colaflasche ist. Dann wäre die Welt weiter." Auch Lehmann fand deutliche Worte der Abgrenzung: "Ein Moslem darf kein Christ werden, darauf folgt die Todesstrafe." Umgedreht könne ein Christ frei wählen, ob er konvertiere. Gewandt an Dr. Köhler spitzte Kardinal Lehmann zu: "In Rom können Sie eine Moschee bauen, höher als der Petersdom. Aber wenn ich in Saudi-Arabien eine Messe halten will, muss ich mich verstecken." Köhler betonte, sein Verband habe sich dezidiert für die Religionsfreiheit ausgesprochen. "Diese Wahl muss den Menschen gelassen werden." Trotz der lebhaften Diskussion waren Kardinal Lehmann und Dr. Köhler sich mit Dr. Joffe einig: "Ein Mensch, der wirklich religiös ist und an Gott glaubt, wird immer ein guter Mensch sein wollen."
Elfjährige Tradition Der Vorstandsvorsitzende der VR LEASING, Reinhard Gödel, zeigte sich erfreut über die erneut äußerst positive Resonanz auf die Veranstaltung. In seiner Eröffnungsrede sagte er: "Der Geist der Eschborner Gespräche ist durch Experimentierfreude und die Auseinandersetzung mit komplexen Themen bestimmt." Seit 1996 diskutieren Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Religion und Sport einmal im Jahr kontrovers, aber fair über ein aktuelles Thema. Ziel der Veranstaltungsreihe ist es, gesellschaftliche Probleme nicht nur anzusprechen, sondern auch Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. "Mittlerweile sind die Eschborner Gespräche schon eine traditionelle Veranstaltung", so Gödel weiter. Die hochkarätig besetzten Podiumsdiskussionen wenden sich insbesondere an Kunden und Partner der VR LEASING wie die Volksbanken Raiffeisenbanken sowie Händler und Hersteller.
Die VR LEASING-Gruppe* ist im genossenschaftlichen FinanzVerbund der Spezialanbieter für innovative mittelstandsorientierte Finanzierungslösungen in Europa. Mit ihrem modularen Produktportfolio deckt die VR LEASING-Gruppe das gesamte Spektrum der Absatz- und Investitionsfinanzierung ab, abgerundet durch eine Vielzahl an Services. *zu den Unternehmen der VR LEASING-Gruppe gehören BFL Leasing, Lombard Pénzügyi és Lizing, Ungarn, VB LEASING International Holding, Wien, VR BAUREGIE, VR DISKONTBANK, VR FACTOREM, VR medico LEASING GmbH
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Für weitere Fragen: VR-LEASING AG, Hauptstraße 131-137, 65760 Eschborn, Maike C. Denk, Leiterin Communication, Tel.: 06196.99.3578, Fax: 06196.99.3570, Email: maike.denk@vr-leasing.de, Internet: www.vr-leasing.de
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