Gespräch mit Staatssekretär Dr. Gerd Müller: Wichtige Zukunftsthemen erörtert
Geschrieben am 27-10-2006 |
Berlin (ots) - Zu einem Meinungsaustausch trafen am 26. Oktober der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Dr. Gerd Müller, und der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes, Manfred Nüssel, in Berlin zusammen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen Fragen der Gentechnik-Kennzeichnung von Lebensmitteln und Futtermitteln sowie die Deklaration von Futtermitteln.
Der DRV favorisiert grundsätzlich eine Kennzeichnung, die am Endprodukt analytisch nachweisbar ist. Die aktuelle EU-Gentechnik-Kennzeichnung betrachtet der DRV allerdings als gangbaren Kompromiss, da nach einem konsequenten Grundsatz in die Umwelt freigesetzte GVO und alle Produkte gekennzeichnet werden müssen, die ursprünglich - auch über mehrere Verarbeitungsstufen - aus einem freigesetzten GVO hervorgegangen sind.
Sollte die EU-Kommission nunmehr eine Kennzeichnung für tierische Produkte einführen, müsste konsequenterweise auch die Verwendung von Lebensmittel-Zutaten und Futtermittel-Zusatzstoffen, die mit gentechnisch veränderten Mikroorganismen produziert wurden, am Endprodukt kenntlich gemacht werden. Der Lebensmitteleinzelhandel schätzt, dass bei einer solchen Kennzeichnung rund 90 Prozent der Verarbeitungsprodukte im Handel gekennzeichnet werden müssten, führte Nüssel aus.
Der DRV sieht in einer solchen Kennzeichnung keinerlei Informations-Mehrwert für die Verbraucher. Gleichzeitig würde der Verwaltungs- und Kostenaufwand für die Unternehmen massiv ansteigen, ohne dass analytische Kontrollen der Kennzeichnung am Produkt möglich wären.
Angesprochen wurden ebenfalls die aktuellen Probleme zur Futtermittel-Kennzeichnung. Nach Meinung des DRV-Präsidenten sollte die Kennzeichnung von Mischfuttermitteln so gestaltet sein, dass sie einerseits dem Tierhalter die notwendigen Informationen für eine bedarfsgerechte Gestaltung der Futterrationen liefert und andererseits dem Futtermittel-Hersteller ausreichend Know-how-Schutz bietet. Um die Forschung und Entwicklung in diesem Bereich weiterhin zu gewährleisten, können die unternehmensinternen Rezepturen nicht preisgegeben werden. Die derzeit geführte Diskussion muss dringend versachlicht werden. Vor dem Hintergrund der geplanten Neuordnung des europäischen Kennzeichnungsrechts mit weit reichenden Folgen für die Unternehmen ist eine grundsätzliche Erörterung aller Facetten der Futtermittel-Deklaration erforderlich.
Originaltext: Deutscher Raiffeisenverband Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6949 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6949.rss2
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