EuGH-Urteil hat Folgen für Gesundheitsreform / Änderungen bei Erstattung von Arzneimitteln
Geschrieben am 27-10-2006 |
Belin (ots) - Die gestrige Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) wird nach Einschätzung des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) Auswirkungen auf die geplante Gesundheitsreform haben. Wie das Handelsblatt in seiner heutigen Ausgabe berichtet, hat der EuGH in seinem Urteil festgestellt, dass das Verfahren des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Erstellung der OTC Erstattungsliste gegen EU-Recht verstößt. "Das hat auch Folgen für die geplante Gesundheitsreform. Denn nun werden sämtliche Verfahren des G-BA über die Erstattungsfähigkeit von Arzneimitteln durch die gesetzliche Krankenkassen auf den Prüfstand müssen", forderte Henning Fahrenkamp, BPI-Hauptgeschäftsführer.
Fahrenkamp begrüßte die Äußerungen von Dr. Rainer Hess, G-BA-Vorsitzender, der das EuGH-Urteil in einer ersten Stellungnahme positiv bewertete und die Bundesregierung aufforderte, die OTC-Regelung anzupassen. "Der G-BA irrt jedoch, wenn er meint, dies hat ausschließlich Konsequenzen für die OTC-Ersattungsliste. Denn nun haben sich sämtliche Entscheidungen des G-BA an die Kriterien der Transparenzrichtlinie zu halten", so Fahrenkamp.
Die BPI-Mitgliedsfirma Pohl-Boskamp GmbH, Hohenlockstedt bei Hamburg, hatte im Mai 2004 Klage beim Sozialgericht Köln gegen den G-BA eingereicht. Das Unternehmen wurde in dem Verfahren vertreten durch die RA-Kanzlei Dr. Schmidt-Felzmann & Kozianka.
Die BPI-Mitgliedsfirma klagte gegen die Entscheidung des G-BA, ihre Arzneimittel nicht in die OTC-Erstattungsliste aufzunehmen. Der G-BA vertrat in dem Verfahren die Ansicht, dass seine Entscheidungen nicht den Rechtscharakter einer Positivliste hätten, da diese Funktion im deutschen System den positiven Zulassungsentscheidungen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vorbehalten sei.
Grundsätzlich entscheidet der G-BA darüber, welche Arzneimittel Patienten von ihrer Krankenkasse erstattet bekommen.
Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) vertritt mit seiner 50jährigen Erfahrung auf dem Gebiet der Arzneimittelforschung, -entwicklung, -zulassung und -vermarktung das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und internationaler Ebene. Über 280 Unternehmen mit rund 73.000 Mitarbeitern haben sich im BPI zusammengeschlossen. Dazu gehören klassische Pharma-Unternehmen, Pharma-Dienstleister, Unternehmen aus dem Bereich der Biotechnologie, der pflanzlichen Arzneimittel und der Homöopathie/Anthroposophie.
Originaltext: BPI Bundesverb.d.Pharmazeut.Industrie Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=21085 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_21085.rss2
Pressekontakt:
Wolfgang Straßmeir, Tel. 030/27909-131, wstrassmeir@bpi.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
36865
weitere Artikel:
- Schweizer Studie untersucht erstmals ganzheitlich Kosten und Nutzen des Verkehrs - Fazit: Straßenverkehr wälzt Milliardenkosten auf Allgemeinheit ab Berlin (ots) - Berlin. Der Straßenverkehr wälzt prozentual doppelt so viele Kosten auf die Allgemeinheit ab, wie der Schienenverkehr. Das ergibt eine heute veröffentlichte Studie des Schweizer Bundesamtes für Raumentwicklung. Der Schweizer Ansatz, Kosten und Nutzen des Landverkehrs in einer Gesamtsicht darzustellen, ist bislang in Europa einmalig. Zu den auf die Allgemeinheit abgewälzten Kosten des Verkehrs gehören insbesondere Umwelt- und Unfallkosten. "Die Schweizer Studie ist ein wichtiges Signal für die Bewertung des Verkehrs. Nur mehr...
- Medienhilfe schafft Möglichkeiten: ifa-Podiumsdiskussion zum Thema Medienhilfe in Südosteuropa am 7. November im ZDF-Hauptstadtstudio mit Peter Frey Stuttgart (ots) - Die Rolle freier Medien wird in Diskussionen über die Demokratisierung posttotalitärer Staaten immer wieder betont, doch konkrete Projekte bleiben dabei oft außen vor. Das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) unterstützt mit seinem Projekt Media-Im-Pakt seit 2002 Medienprojekte im Rahmen des Stabilitätspaktes für Südosteuropa. Unter der Überschrift "Demokratisierung nicht ohne freie Medien. Medienhilfe schafft Möglichkeiten: Das Beispiel Südosteuropa" stellt das ifa am Dienstag, den 7. November, im ZDF-Hauptstadtstudio Praxisbeispiele mehr...
- Pofalla: Sieg für die demokratische Opposition in Weißrußland Berlin (ots) - Berlin, den 27. Oktober 2006 061/06 Zur Verleihung des Sacharow-Menschenrechtspreises des Europäischen Parlaments an den weißrussischem Oppositionsführer Alexander Milinkewitsch erklärt der Generalsekretär der CDU Deutschlands, Ronald Pofalla: Alexander Milinkewitsch kämpft unter großen persönlichen Opfern für die Freiheit der Menschen und die Wiederbelebung der Demokratie in Weißrußland. Ich freue mich, dass sein außergewöhnliches Engagement durch diesen Preis für die Verteidigung der Menschenrechte gewürdigt wird mehr...
- CSU-Landesgruppe / Hofbauer: Investitionsschub für Verkehrswege in Bayern Berlin (ots) - Anlässlich der Vorstellung des neuen 5-Jahresplans für Straße, Schiene und Wasserstraße erklärt der verkehrspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Klaus Hofbauer: Der heute veröffentlichte 5-Jahresplan bringt einen Investitionsschub für Straßen, Schienen und Wasserstraßen in Bayern. Mit der heutigen Bekanntgabe werden wichtige Maßnahmen durch die Große Koalition auf den Weg gebracht. Diese sollen in den nächsten fünf Jahren begonnen und damit auch finanziert werden. So sind allein für Bayern mehr...
- Der Tagesspiegel: Kleinaktionäre gegen Obergrenzen für Managerbezüge Berlin (ots) - Aktionärsvertreter haben sich gegen eine gesetzliche Begrenzung von Vorstandsgehältern ausgesprochen. "Von einer gesetzlichen Obergrenze für Managerbezüge halten wir nichts", sagte Klaus Schneider, Vorsitzender der Deutschen Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger dem "Tagesspiegel" (Samstagausgabe). Gleichwohl seien bei der Vergütung einzelner Spitzenmanager in Deutschland "Grenzen überschritten" worden, räumte Schneider ein. Kontrolliert werden müsse dies aber nicht vom Gesetzgeber. "Wir bräuchten bessere Aufsichtsräte, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|