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Netzwerken gehört die Zukunft - Organisationsform mit besonderer Bedeutung für den Handel

Geschrieben am 30-10-2006

Frankfurt am Main (ots) -

Studie von PricewaterhouseCoopers und der Universität Münster
ermittelt: Unternehmensnetzwerke sind die am stärksten wachsende
Unternehmensform im Handel / Besonders Franchising boomt /
Deutsche Verbundgruppen erzielten 2005 über 100 Milliarden Euro
Umsatz


Strategische Allianzen gewinnen im Handel immer größere Bedeutung.
Kooperative Unternehmensnetzwerke sind sowohl im
Business-to-Consumer- als auch im Business-to-Business-Bereich die am
stärksten wachsende unternehmerische Organisationsform. Zu diesem
Ergebnis kommt die Studie "Unternehmenskooperation - Auslauf- oder
Zukunftsmodell?", die PricewaterhouseCoopers (PwC) heute auf dem
Deutschen Handelskongress in Berlin vorstellt. Besonders im globalen
Wettbewerb bieten Unternehmenskooperationen gute Perspektiven, so die
Studie. Denn ihnen gelingt die unter diesen Umständen notwendige
flexible Kombination von Ressourcen. "Gerade in Zeiten dynamischer
und sich ständig ändernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen gehört
exzellenten kooperativen Unternehmensnetzwerken die Zukunft", so die
Einschätzung von Gerd Bovensiepen, Leiter des Competence Centers
Retail & Consumer Deutschland. PwC hat die Studie ebenfalls in Form
einer Kooperation mit dem Internationalen Centrum für Franchising und
Cooperation (F&C) der Universität Münster durchgeführt.

Verbundgruppen und Franchisesysteme - Paradebeispiele unter
Netzwerken

Verbundgruppen und Franchisesysteme haben einen hohen Stellenwert
im deutschen Handel. Die im Zentralverband Gewerblicher
Verbundgruppen zusammengefassten Kooperationen erzielten 2005 einen
Innenumsatz von über 100 Milliarden Euro. Franchisesysteme liegen mit
einem Gesamtumsatz von 32 Milliarden Euro zwar deutlich hinter den
Verbundgruppen, zeichnen sich jedoch durch ein enormes Wachstum aus.
So stieg die Anzahl der Franchisegeber im Zeitraum von 1995 bis 2005
um 64 Prozent. Die deutsche Franchise-Branche verzeichnete im
gleichen Zeitraum ein Umsatzwachstum von 170 Prozent und einen
Anstieg der Beschäftigten um 83 Prozent.

Als typisches Beispiel und Erfolgsmodell sieht PwC den 1990
gegründeten Franchisegeber Fressnapf, der heute über 777 Märkte,
davon 603 in Deutschland und weitere 174 im europäischen Ausland,
umfasst. "Aufgrund des rasanten Expansionstempos und dem vergleichbar
geringen Kapitaleinsatz scheinen Franchisesysteme für die Umsetzung
einer Internationalisierungsstrategie gerade zu prädestiniert zu sein
und werden daher auch von Unternehmen anderer Organisationsformen
herangezogen", sagt Harald Ewig, zuständig für Verbundgruppen/
Kooperationen im PwC Competence Center Retail & Consumer. Im
Vergleich zu Filial- können Franchisesysteme besser an lokale
Marktverhältnisse angepasst werden. Das Wachstum wird aber auch durch
externe Übernahmen generiert. So konnte das Franchiseunternehmen
Apollo durch den Zukauf der Marktkauf-Tochter Krane Optik aus der
Verbundgruppe Edeka den Abstand zum Marktführer Fielmann verringern.

Kooperation der Netzwerke immer bedeutender

Ein Trend unter den Verbundgruppen gewinnt immer mehr an Dynamik:
Selbst die Handelsriesen gehen Allianzen untereinander ein, um so
weiteres Potenzial für Synergien zu heben, indem sie ihre
Kernkompetenzen bündeln. Beispiele dafür sind die "Europäische
Allianz selbständiger Handelsunternehmen", zu der sich die deutsche
REWE Group, Colruyd (Belgien), CONAD (Italien), COOP (Schweiz) und
E.Leclerc (Frankreich) unter dem Namen COOPERNIC zusammengeschlossen
haben oder die im August angekündigte Allianz zwischen Idee + Spiel
und der Vedes-Gruppe, die mit der Gründung der TOY ALLIANCE GmbH nach
eigenen Angaben zum größten Spielwaren-Fachhandels-Verbund in Europa
avanciert. Ewig: "Vor dem Hintergrund des immer härter werdenden
Wettbewerbs unter den Konsumgüterherstellern und zwischen den
Handelsformaten ist das Bündeln von Einkaufsvolumina, Systemen und
Vertriebskanälen eine notwendige Voraussetzung für den Erfolg der
Verbundgruppen".

Hybride Systeme auf dem Vormarsch

Die Studie zeigt, dass die Reinform der Verbundgruppen und
Franchisesysteme immer weniger auf dem Markt vorhanden ist. Vielmehr
lässt sich eine Konvergenz der beiden Systeme beobachten, die auf dem
Markt als Mischformen auftreten. Bei den so genannten hybriden
Systemen machen sich die Organisationen die Vorteile beider
Kooperationsformen zu nutzen, um im schärfer werdenden Wettbewerb zu
bestehen.

Herausforderungen und Hemmnisse

Die größten Herausforderungen bestehen gegenwärtig darin,
kooperationswillige Mitglieder und Partner zu gewinnen und zu binden.
Gleichermaßen kommt es auf eine straffe Systemführung an, die den
Netzwerkteilnehmern dennoch hinreichenden Handlungsspielraum lässt.
Ebenso entscheidend ist die Frage der System- und
Mitgliederfinanzierung. Jedoch stellen die skizzierten
Herauforderungen aktuell auch die größten Hemmnisse solcher
Unternehmenskooperationen dar. So liegen die Schwachstellen in der
Professionalisierung der Zentralprozesse, in der Vernetzung der
Kommunikation untereinander und letztendlich auch in der
Kapitalbeschaffung.

Strategische Erfolgsfaktoren

Die Finanzstärke der Mitgliedsunternehmen spielt aufgrund der in
Deutschland vorherrschenden restriktiven Vergabe bei den Krediten
eine entscheidende Rolle für den Erfolg. Außerdem verfügen die
Mitglieder oftmals nur über geringes Eigenkapital. Daher werden
sowohl spezifische risikoorientierte Finanzierungsmöglichkeiten aus
dem eigenen Netzwerk oder durch die Kooperation mit Spezialbanken als
auch Beteiligungsfonds zur Stärkung der Eigenkapitaldecke an
Bedeutung gewinnen. Weitere Erfolgsfaktoren liegen darin, relevante
und potenzielle Risiken zu beobachten, damit diese nicht zu
Schieflagen oder Krisen führen. Auch vertrauensbildende Maßnahmen für
potenzielle und bestehende Geschäftspartner gehören dazu. Nicht
minder bedeutsam ist ein exzellentes Netzwerkmanagement, für das PwC
einen ganzen Anforderungskatalog entwickelt hat.

Bovensiepen:"In Zeiten des Hyperwettbewerbs ist es entscheidend,
die Anforderungen des Marktes und der Kunden schnell und flexibel zu
erfüllen. Kooperative Unternehmensnetzwerke bieten hierzu eine
geeignete Basis, wenn Zentrale und Mitglieder am gleichen Strang
ziehen". Dennoch können solche Kooperationen auch scheiten, wenn die
Zentrale nicht in der Lage ist, ein exzellentes Netzwerk aufzubauen
und zu steuern.



Die Studie"Unternehmenskooperation - Auslauf- oder
Zukunftsmodell?" können Sie bestellen bei
natalie.parvis-trevisany@de.pwc.com


Weitere Informationen erhalten Sie bei:

Gerd Bovensiepen
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Leiter des Competence Center Retail & Consumer
Tel.: (0211) 981 - 29 39
E-Mail: gerd.bovensiepen@de.pwc.com

Harald Ewig
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Competence Center Retail & Consumer
Tel.: (0211) 981 - 71 30
E-Mail: harald.ewig@de.pwc.com


Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,1 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).



Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8664
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 9585 - 54 35
E-Mail: karim.schaefer@de.pwc.com


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