Khodorkowskij-Anwalt kritisiert Gerhard Schröder / Robert Amsterdam fordert Politiker zur Distanzierung von Alt-Kanzler wegen dessen Äußerungen gegen seinen Mandanten Mikhail Khodorkowskij auf
Geschrieben am 31-10-2006 |
Berlin (ots) - DIE WELT zitiert in ihrer gestrigen Ausgabe den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder mit einer Äußerung, die unmissverständlich auf den wegen angeblicher Steuervergehen verurteilten und in ein Arbeitslager nach Sibirien deportierten, ehemaligen Yukos-Chef Mikhail Khodorkowskijs zielt.
Dem Bericht zufolge sagte Gerhard Schröder im Rahmen einer Matinee zur Vorstellung seiner Memoiren am vergangenen Sonntag, 29.10.2006, im Hamburger Thalia Theater: "Steuersünder schicken wir auch in den Knast. Sibirien haben wir aber nicht zur Verfügung."
(DIE WELT, 30.10.2006, Lokalteil Hamburg, Seite 30; Gerhard Schröders staatsmännischer und doch salopper Blick zurück, von Florian Hanauer, http://www.welt.de/data/2006/10/30/1091844.html).
Dazu stellt Robert Amsterdam, Verteidiger von Mikhail Khodorkowskij, fest:
"Schröders zynische Äußerung kann kaum anders verstanden werden, als dass mein Mandant Mikhail Khodorkowskij zu Recht zu einer Strafe von acht Jahren verurteilt worden sei und es sich letztlich selbst zuzuschreiben habe, dass die russische Justiz ihn in ein Arbeitslager nach Sibirien deportierten ließ.
Die Äußerung Gerhard Schröder steht in einer Linie mit seiner Einschätzung des Russischen Präsidenten als 'lupenreinen Demokraten'.
Der ehemalige Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland macht sich damit nicht nur in verwerflicher Art über Mikhail Khodorkowskij lustig. Er ignoriert vielmehr auch die Einschätzung des Europarates sowie zahlreicher weiterer, unabhängiger Institutionen und hochrangiger Persönlichkeiten, die das Gerichtsverfahren gegen Mikhail Khodorkowskij beobachtet haben und als politisch motivierten Schauprozess verurteilten."
Zuletzt hatte unter anderem die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Brief an den FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle die Haftbedingungen von Mikhail Khodorkowskij als "unakzeptabel" gerügt.
Als Anwalt von Mikhail Khodorkowskij fordere er, so Robert Amsterdam in einer Erklärung gegenüber Journalisten in Berlin, dass sich die politisch Verantwortlichen in Deutschland von Äußerungen dieser Art klar und unmissverständlich distanzierten.
"Insbesondere", so Robert Amsterdam, "fordere ich eine solche Distanzierung von Seiten jener Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei und Bundestagsfraktion, die sich auf anzuerkennende Weise für die Einhaltung der Menschenrechte, dabei unter anderem auch für meinen Mandanten Mikhail Khodorkowskij, einsetzen, sowie von jenen Mandatsträgern und Ministern, die sich nach wie vor öffentlich als Freund von Gerhard Schröder erklären und zugleich außenpolitische Verantwortung tragen.
Ein Schweigen dieser Politiker zu Gerhard Schröders Äußerungen würde nicht nur dem Ansehen der Sozialdemokratischen Partei, sondern dem Ansehen Deutschlands schweren Schaden zufügen."
Originaltext: AMSTERDAM & PEROFF Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=61994 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_61994.rss2
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