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Südwestrundfunk (SWR) Programmhinweise von Freitag, 3.11.06 (Woche 44) bis Freitag, 15.12.06 (Woche 50)

Geschrieben am 31-10-2006

Baden-Baden (ots) - Freitag, 3. November 2006 (Woche
44)/31.10.2006

23.30 Nachtkultur
Die Kultur-Illustrierte
Moderation: Markus Brock

unter anderem mit folgenden Themen:

- Depression als Markenzeichen - Der Schauspieler Vadim Glowna
packt aus
- Von "Geiz ist geil" zu neuer Armut - Ein Blick auf die deutsche
Unterschichten-Debatte
- Knappe Kassen, leere Museen? - Warum ein Ausverkauf von Kunst
verhindert werden muß
- Verstehen kinderleicht gemacht - Piktogramme im Alltag und in der
Kunst

Weiter Informationen im Internet: http://www.swr.de/nachtkultur

Montag, 6. November 2006 (Woche 45)/31.10.2006

22.30 (VPS: 22.29)
betrifft: Wie gut sind Waldorfschulen?
Ein Film von Dietrich Krauß

Überall sinken die Schülerzahlen, nur die Waldorfschule boomt. In
der Großstadt und auf dem Lande werden neue Schulen gegründet. Die
Wartelisten sind lang, weil viele Eltern nach einer Alternative zum
staatlichen Schulsystem suchen, erst recht seit PISA diesem schlechte
Zensuren gibt. Die Waldorfpädagogik verspricht Lernen ohne
Leistungsdruck, individuelle Förderung und kreativ musische
Ausbildung. Darüber hinaus wirbt sie mit glänzenden Abitursquoten.
Die Waldorfschulen profitieren vom PISA-Schock, ohne je selbst an der
PISA-Studie oder anderen Evaluationen teilgenommen zu haben. Immer
wieder wird auch Kritik laut. An der Alternativschule wird nach den
esoterischen Lehren Rudolf Steiners erzogen. Seine übersinnlichen
Erkenntnisse prägen den Lehrplan und die Ausbildung der
Waldorflehrer. Aussteiger beklagen, dass Schüler systematisch
unterfordert und subtil indoktriniert werden und sprechen von
teilweise sektenähnlichen Zuständen.
Während die schönen Schulgebäude und der ungewöhnliche Unterricht mit
viel Praxis, Theater und Musik den Eindruck vermitteln, dass in den
Waldorfschulen wirklich kindgerechte Pädagogik gepflegt werde, fällt
die Fachwissenschaft teilweise vernichtende Urteile über ihre
altertümlichen Erziehungsmethoden "betrifft" fragt: Was suchen Eltern
bei den Alternativschulen? Was machen Waldorfschulen anders und
warum? Wie gut sind Waldorfschulen wirklich? SWR-Autor Dietrich Krauß
recherchierte über ein Jahr, drehte an Waldorfschulen und
Lehrerseminaren, sprach mit begeisterten Eltern und enttäuschten
Aussteigern, mit aktiven und gemobbten Lehrern, mit Didaktikern und
Begabungsforschern und kam zu überraschenden Erkenntnissen.

Sonntag, 12. November 2006 (Woche 46)/31.10.2006

Geänderte Moderation beachten!

20.15 St. Martin in St. Martin
Moderation: Kerstin Bachtler

Sonntag, 19. November 2006 (Woche 47)/31.10.2006

Gesprächsteilnehmer beachten!

23.30 (VPS 23.29)
Wortwechsel
Jacqueline Stuhler im Gespräch mit Toni Sailer
(Skilegende und Schauspieler)

Freitag, 24. November 2006 (Woche 47)/31.10.2006

22.00
Nachtcafé
Gäste bei Wieland Backes
Ausgebrannt, depressiv, lebensmüde - Wege aus der Krise

Nahezu die Hälfte aller Deutschen erleidet mindestens einmal im
Leben eine psychische Störung und manch ein Mediziner befürchtet,
dass es immer mehr werden. Denn angetrieben von immer höheren
Leistungsansprüchen - vor allem im Beruf oder in der Familie -
machen Körper und Geist immer schneller schlapp. Egal ob Hausfrau
oder Top-Manager: Die wenigsten ziehen rechtzeitig die Notbremse, um
einem vermeintlich überraschenden Burn-Out oder einer handfesten
Depression zu entgehen. Welche Faktoren verstärken das Risiko
psychischer Störungen? Wie können wir Burn-Out und Schwermut
vermeiden? Welche Wege gibt es aus psychischen Krisen?

Die Gäste:
Silvia Seidel litt lange Zeit unter ihrer stark depressiven Mutter.
Bereits als Siebenjährige wurde sie mit deren Selbstmordgedanken
konfrontiert, Kindsein Fehlanzeige: Seidel half im Haushalt,
unterstützte den Vater. Die kleine Familie erlebte eine Ärzteodyssee,
doch niemand konnte helfen. Seidel ist 24 Jahre alt, als sich die
Mutter das Leben nimmt - für die Schauspielerin ("Anna") ein Schock.
In ihren Augen hat die Psychiatrie versagt: "Ich habe das Gefühl,
dass die Medizin die Depressiven oft noch kränker macht, anstatt zu
helfen!"

Stephen Dürr weiß, was es heißt, des Lebens müde zu sein. Die
Trennung von seiner ersten großen Liebe und kurz darauf der Suizid
des besten Freundes raubten dem Schauspieler ("In aller
Freundschaft") den Lebenswillen. Zwei Jahre lang plagten den heute
32-Jährigen Selbstmordgedanken. Erst nachdem eine schwere
Alkoholvergiftung für ihn fast tödlich endete, änderte er sein Leben.
Seither engagiert er sich für suizidgefährdete Jugendliche und macht
ihnen Mut: "Auch wir Leute aus dem Fernsehen haben Probleme - diese
zu zeigen, ist keine Schwäche!"

Auch die Geschichte von Gisela Noy hätte tödlich enden können:
Nach fünf Jahren schwerster Depressionen schnitt sich die Autorin die
Pulsadern auf, um diesem Leben ohne Gefühle und in ständiger
Dunkelheit ein Ende zu setzen. Der Versuch misslang, sie kam in die
Psychiatrie. Für Noy das Beste, was ihr passieren konnte: Endlich
bekam sie das richtige Medikament, hatte wieder Freude am Leben.
Allerdings ist ihr bewusst: "In emotional aufreibenden Situationen
neige ich immer noch zu Depressionen."

Ein Krankheitsbild, mit dem Dr. Götz Mundle täglich konfrontiert
wird. Als Chefarzt der Oberbergklinik Hornberg im Schwarzwald hilft
er Depressiven, Lebensmüden, aber auch Menschen, die durch berufliche
Überlastung einen Burn-Out erleiden. In seiner Therapie betrachtet er
den Menschen als Ganzes und versucht ihn in seinem Selbstwertgefühl
nachhaltig zu stärken. Viele seiner Patienten sind ihm nach einer
erfolgreichen Therapie dankbar: "Sie freuen sich, dass sie die bis
dahin graue Welt endlich wieder in Farben betrachten können."

Thomas Knapp war ausgebrannt: Als Sportjournalist brachte er es
bis zum Sportchef bei einer renommierten Schweizer Tageszeitung. Dass
er sich dabei überforderte, sein Körper ihm Warnhinweise schickte,
ignorierte er hartnäckig - bis zum Zusammenbruch vor zwei Jahren: Er
konnte nicht mehr ans Telefon gehen, hatte Panikattacken beim
Zugfahren, musste sich vor Sitzungen übergeben. Heute weiß er: "Ich
bin am meinem Charakterzug, alles schaffen zu wollen, zerbrochen."

Dr. Walter Kromm kennt diese Burn-Out-Karrieren nur zu gut. Als
NATO-Arzt einst selbst dauergestresst, drehte er den Spieß herum. Er
untersuchte, was Menschen anders machen, die Beruf- und Privatleben
auf die Reihe bekommen, ohne dafür ihre Lebensqualität einzubüßen.
Seine Erkenntnis: Viele psychische Erkrankungen sind die Folge von
Stress und fehlender Muße. Und dafür nimmt er den Einzelnen, vor
allem aber die Unternehmen in die Verantwortung. Mitarbeiter
auszusaugen wie die Zitronen, führe auf Dauer zum Crash: "Die Leute
können nur dann volle Leistung bringen, wenn auch ihre Bedürfnisse
geachtet werden."

An der Bar:
Pastor Johannes Insel erlitt einen Burn-Out. Unermüdlich war der
Seelsorger in seiner damaligen Gemeinde Soest unterwegs, wollte jedem
helfen, 18-Stundentage waren keine Seltenheit. Doch dann machte seine
Gesundheit ihm einen Strich durch die Rechnung. Er bekam Durchfälle,
Depressionen, konnte nicht mehr schlafen. Nach drei Monaten Auszeit
in der Benediktinerabtei Münster Schwarzach lernte er, sich selbst
Grenzen zu setzen: "Mein Terminkalender hat mit Absicht Lücken für
mich, auch wenn ich da eigentlich noch Bratsche im Kammerorchester
spielen könnte."

Freitag, 15. Dezember 2006 (Woche 50)/31.10.2006

Geänderten Beitrag für RP beachten!

18.15 (VPS 18.14)
MENSCH LEUTE
Leben für die Kirmes - eine Schaustellerfamilie hält durch
Ein Film von Edgar Verheyen

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7169
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7169.rss2

SWR-Pressestelle

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Ursula Foelsch, Tel.: 07221 / 929 - 2285.


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