Langzeitstudie aus Dänemark: HPV-Test deckt Gebärmutterhalskrebs-Risiko sicherer auf als der PAP-Abstrich
Geschrieben am 03-11-2006 |
München (ots) - Ein Test auf humane Papillomaviren (HPV-Test) gibt besonders bei Frauen über 40 Jahren sicherer und effektiver Aufschluss über das Gebärmutterhalskrebs-Risiko als der traditionelle PAP-Abstrich. Zu diesem Schluss kommt eine Langzeitstudie der dänischen Krebsgesellschaft, an der mehr als 10.000 Frauen über einen Zeitraum von zehn Jahren teilnahmen.
Alle HPV-Tests wurden mit dem Hybrid Capture® 2 High-Risk-HPV DNA-Test der Firma Digene durchgeführt. Die Studienergebnisse erschienen in der Novemberausgabe von Cancer Research(1), dem renommierten Magazin der American Association for Cancer Research (AACR).
"Wir haben nachgewiesen, dass ein einziger HPV-Test bei älteren Frauen das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, besser vorhersieht als ein einzelner PAP-Abstrich. Aufgrund dieser Ergebnisse sind wir davon überzeugt, dass der HPV-Test Frauen nutzt. Dieser Nutzen ist signifikant und unabhängig davon, ob der HPV-Test mit dem PAP-Abstrich kombiniert oder primär eingesetzt wird." äußerte sich Studienleiterin Dr. Susanne Kjaer, Kopenhagen, in einem Interview mit den Herausgebern des Journals.
Infektionen mit Hochrisiko-HPV können Gebärmutterhalskrebs auslösen. Sie gelten als hauptsächliche Ursache dieser bösartigen Erkrankung. Die Übertragung der Viren erfolgt beim Geschlechtsverkehr. Nahezu jede sexuell aktive Frau zieht sich einmal im Leben eine HPV-Infektion zu. Allerdings bekämpft das körpereigene Immunsystem insbesondere bei jüngeren Frauen die Infektionen meist erfolgreich und macht die Viren unschädlich. Bei Frauen im Alter über 40 Jahren, so fanden die Forscher um Susanne Kjaer heraus, ist die HPV-Infektion seltener, dafür aber häufig lang andauernder. Diese Frauen tragen dadurch ein deutlich höheres Risiko, dass sich abnormale Zellen bilden, aus denen sich später Gebärmutterhalskrebs entwickelt.
In der dänischen Studie entwickelten 21 Prozent der "älteren" Frauen, die bei der Erstuntersuchung einen normalen Zellabstrich, aber einen positiven HPV-Test hatten, in den Folgejahren entartete Zellen. Dagegen kam es lediglich bei 1,7 Prozent der Frauen, deren Erstuntersuchung bei HPV und PAP-Abstrich unauffällig war, später zu Zellveränderungen (Dysplasien). In der jüngeren Altersgruppe (im Schnitt 28 Jahre bei der Erstuntersuchung) traten immerhin noch bei 13 bis 14 Prozent der Frauen in einem Zeitraum von zehn Jahren Dysplasien auf.
Hohe Fallzahlen in Dänemark und Deutschland Bei Gebärmutterhalskrebs liegt Dänemark mit einer Erkrankungsrate von 12,6 Neuerkrankungen pro 100.000 Frauen in der europäischen "Spitzengruppe" an zweiter Stelle, nur noch übertroffen von Portugal mit 13,5 Krankheitsfällen. Deutschland mit 10,8 und Österreich mit 10,9 Neuerkrankungen pro 100.000 Frauen rangieren ebenfalls deutlich über dem europäischen Durchschnitt.
Die Autoren der dänischen Studie wiesen daher noch einmal darauf hin, dass der PAP-Abstrich trotz aller unbestrittenen Erfolge bei der Reduktion von Neuerkrankungen und Todesfällen eine subjektive Methode bleibt, die weniger akkurat und sensitiv ist als gemeinhin angenommen. Der HR-HPV DNA-Test dagegen weist 13 HR-HPV-Typen eindeutig nach, eine Interpretation von Ergebnissen entfällt. "Da bereits ein einziger HPV-Test exakte Vorhersagen zu zukünftigen Zellveränderungen an der Zervix erlaubt, eignet er sich hervorragend dazu, Frauen mit Risikopotenzial zu identifizieren," so Dr. Susanne Kjaer.
Forscher fordern: HPV-Test als Routine-Screening Zu diesem Schluss kommt auch das in Zusammenarbeit mit über hundert Experten erarbeitete und auf einer großen HPV-Konferenz in Prag erstmals vorgestellte Konsensuspapier "HPV-Vakzine und Screening zur Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge"(2): "Der Test ist in hohem Maße standardisiert sowie validiert und leidet nicht unter Zufälligkeiten wie ein Abstrich." Die Autoren bewerten den HPV-Test als beste Ergänzung zur HPV-Vakzine ("Impfung") im Routine-Screening gegen Gebärmutterhalskrebs. Ein weiterer unschätzbarer Vorteil dieses breit eingesetzten Tests: Die Kontrolle der Hochrisiko-HPV-Infektionen, wenn der HPV-Impfstoff auf dem Markt ist. Der HPV-Test bietet auch eine effektive Strategie, um den Langzeitschutz "geimpfter" Frauen zu überprüfen.
Literatur: (1) Kjaer S. et al., Cancer Research 2006; 66: 10630-10636 (2) Wright T.C. et al., Vaccine 2006; 24, Supplement 3: 251-261
Weitere Informationen im Internet unter: http://www.digene.de
Originaltext: Digene Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41269 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_41269.rss2
Pressekontakt: MasterMedia GmbH Dr. Werner Bauch Bodelschwinghstr. 17 22337 Hamburg Tel. 040 507 113-29 E-Mail: dr.bauch@mastermedia.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
37872
weitere Artikel:
- Park-Komfort ein Leben lang / Betonfertiggaragen überzeugen durch lange Haltbarkeit Koblenz (ots) - Autobesitzer, die sich zum Kauf einer Betonfertiggarage entschließen, treffen eine Entscheidung fürs Leben. Der Grund: Dank des hochwertigen Verbundwerkstoffes "bewehrter Beton" ist eine lange Lebensdauer des Privat-Parkhauses garantiert. So sind laut Untersuchungen der Studiengemeinschaft für Fertigbau selbst Betonfertiggaragen der ersten Generation noch im Einsatz - und das seit über 40 Jahren. Verantwortlich für die enorme Langlebigkeit von Betonfertiggaragen ist die Kombination zweier hochwertiger Materialien. Um auftretende mehr...
- Justin Timberlake Tickets bei Kartenhaus Hamburg (ots) - Heute beginnt der offizielle Kartenvorverkauf für Justin Timerlake über Kartenhaus. Ab sofort sind Tickets für für die 2007 Futuresex/Loveshow World Tour von Justin Timberlake erhältlich. Von den Kritikern und Fans gleichermassen hochgelobt, feiert er eines der beindruckensten Solo-Debüts der Musikgeschichte und markiert einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere als Musiker und Performer. Justin Timberlake wurde Ende der 90er Jahre mit der Boygroup N'Sync berühmt. Aufgrund des großen Erfolges plante Timberlake schnell mehr...
- "Verantwortlich im Sinne der Pressefreiheit". / Bischof Wolfgang Huber spricht auf den "Zeitschriftentagen 2006" in Berlin Hannover (ots) - Wie können die Künste, die vielfältigen Formen der Meinungsäußerung, die Medien und die Religion unter Bedingungen der Freiheit koexistieren? In einer Rede anlässlich der "Zeitschriftentage 2006" des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) am 3. November in Berlin erörterte der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, den verantwortlichen Umgang mit Presse-, Meinungs- und Kunstfreiheit. Seit dem Karikaturenstreit gebe es vermehrt Debatten über das Verhältnis der mehr...
- Programmhinweise von Sonntag, 12.11.2006 (Woche 46) bis Freitag, 17.11.2006 (Woche 46) Baden-Baden (ots) - Sonntag, 12. November 2006 (Woche 46)/03.11.2006 Nachgelieferte Gesprächsteilnehmer beachten! 23.30 Wortwechsel Walter Janson im Gespräch mit Paul Kirchhof (Jurist und Finanzfachmann) Montag, 13. November 2006 (Woche 46)/03.11.2006 ab 01.10 Uhr geändertes Programm beachten! 01.10 (VPS 01.09) Rote Rosen Fernsehserie Deutschland 2006 Erstsendung: 13.11.2006 Das Erste 02.00 In aller Freundschaft Gewichtige Probleme Folge 6 Erstsendung: 30.11.1998 mehr...
- Haufe aktuell: Bundesrat verabschiedet Elterngeld zum 1. Januar 2007 - Verletzung der Auskunftspflicht seitens des Arbeitgebers kann mit Bußgeld bestraft werden Freiburg (ots) - Jetzt sind alle parlamentarischen Hürden genommen: In seiner heutigen Sitzung hat der Bundesrat das neue "Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz" (BEEG) endgültig verabschiedet. Es wird zum 1. Januar 2007 in Kraft treten. Das Elterngeld ersetzt das bisherige Erziehungsgeld und soll die Einkommenseinbußen, die Eltern im ersten Jahr nach der Geburt haben, ausgleichen. Ein Elternteil erhält zukünftig 67 Prozent seines letzten Nettoeinkommens, maximal aber 1.800 Euro monatlich für ein Jahr. Zwei "Partnermonate" können mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|