LVZ: AOK Sachsen profitiert in Milliardenhöhe vom kasseninternen West-Ost-Transfer / Bundesgesundheitsministerium rät AOK zur Zurückhaltung bei der Kritik der Gesundheitsreform
Geschrieben am 07-11-2006 |
Leipzig (ots) - Die AOK Sachsen, die mit einem Beitragssatz von derzeit 12,0 Prozent zu den attraktivsten gesetzlichen Kassen der Bundesrepublik zählt, profitiert bei ihrer Beitragsstruktur mit jährlich über einer Milliarde Euro Solidarabgaben aus dem Risikostrukturausgleich aus anderen AOK-Regionen. Das Bundesgesundheitsministerium appellierte deshalb gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) an die AOK Sachsen, sich bei der Kritik am Entschuldungsplan der Kassen untereinander im Rahmen der geplanten Gesundheitsstrukturreform "deutlich zurückzuhalten". Ministeriumssprecher Klaus Vater sagte der Zeitung zur Begründung: "Die West-Ost-Solidarität untereinander hat bisher sehr gut funktioniert. Das darf nicht durch leichtfertige Vorhaltungen zerstört werden."
Der Sprecher der sächsischen AOK, Heinz-Werner Raske, wies diesen Appell entschieden zurück: "Wir machen nicht die kesse Lippe, wir haben nur auf die Klippen und Tücken dieser Gesundheitsstrukturreform hingewiesen. Das muss einem Vorstandsvorsitzenden einer Körperschaft des Öffentlichen Rechts doch erlaubt sein."
Die Kritik der AOK Sachsen richte sich speziell gegen den Paragraphen 265a der geplanten Gesundheitsreform, wonach gut arbeitende Kassen die Schulden schlechter arbeitender Kassen mitzutragen haben. "Gut arbeitende Kassen müssen die Schulden der schlecht arbeitenden Kassen mit bezahlen. Das ist nicht in Ordnung. Wir müssen unseren hervorragenden Beitragssatz erhöhen, wenn wir für die Entschuldung unserer Schwestern mit aufkommen müssen."
Am 12. Dezember werde der Kassenhaushalt für die AOK Sachsen aufgestellt, dann werde man sich entscheiden müssen. Im Gespräch ist ein Aufschlag von bis zu 0,8 Prozent Beitragspunkten. Raske bestätigte der Zeitung, dass von 3,7 Milliarden Euro des Risikostrukturausgleichs der AOK allein Sachsen in diesem Jahr 1,2 Milliarden Euro erhalte. Für das Jahr 2007 ist bei einem AOK-RSA von insgesamt vier Milliarden Euro ein Betrag von 1,3 Milliarden Euro für Sachsen vorgesehen.
"Wir haben nun mal 50 Prozent alte, kranke Menschen in der AOK Sachsen als Mitglieder", verteidigte Raske die Wirkung des Risikostrukturausgleichs. Andere Kassen hätten nicht derart viel schwache Mitglieder in ihrer Kasse.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Rückfragen bitte an: Leipziger Volkszeitung Büro Berlin Telefon: 030/72626-2000
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
38285
weitere Artikel:
- Rheinische Post: DIHK-Chef Braun attackiert NRW-Ministerpräsident Rüttgers wegen Arbeitslosengeld-Vorstoß Düsseldorf (ots) - Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg Braun, hat die Arbeitslosengeld-Pläne des NRW-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) scharf attackiert. "An dieser Stelle ist der Ministerpräsident noch von gestern", sagte Braun der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). Rüttgers hatte vorgeschlagen, das Arbeitslosengeld I für Ältere länger auszuzahlen. Arbeitsmarktpolitisch sei der Vorschlag von Rüttgers "kontraproduktiv und damit sogar unsozial, kritisierte Braun. Eine längere mehr...
- Rheinische Post: RWE-Aktien Russen angeboten Düsseldorf (ots) - Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) ist bereit, den Anteil seiner Stadt am Stromkonzern RWE dem Gasriesen Gazprom zu verkaufen. Die Russen zeigen Interesse an der deutschen Energiewirtschaft. Die Stadt Düsseldorf hält zwar nur knapp ein Prozent der Anteile am Essener Stromkonzern RWE. Für den russischen Gaskonzern Gazprom würde der Kauf der Aktien allerdings den Einstieg in einen der großen deutschen Energiekonzerne bedeuten. Bislang lehnen die Marktführer der Branche eine direkte Beteiligung der mehr...
- LVZ: WASG-Gründer Ernst: Es gibt eine Bürger-Mehrheit gegen die Merkel-Regierung, aber keine Parlaments-Mehrheit für eine alternative Figur / Lafontaine als Vorsitzender der neuen Linkspartei zwingend Leipzig (ots) - Zwei Jahre nach dem Entschluss, eine Partei zu bilden und ein halbes Jahr vor dem Gründungsparteitag der neuen Linken aus "Wahlalternative für Arbeit und soziale Gerechtigkeit" mit der Linkspartei alias PDS, hat der WASG-Gründer Klaus Ernst ausgeschlossen, dass es mit seiner Hilfe in absehbarer Zeit zu einem Kanzlerwechsel zu Gunsten der Mehrheit links von Angela Merkel im Bundestag kommen werde. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) meinte Ernst, der jetzt Fraktionsvize der Linken im Bundestag mehr...
- Freie Presse (Chemnitz): Postchef Zumwinkel kritisiert Billiglöhne - Bei Marktöffnung Mindestlöhne erforderlich - Jobabbau und weniger Service in den Filialen Chemnitz (ots) - Postchef Klaus Zumwinkel hat die Niedriglöhne der Wettbewerber bei der Briefzustellung scharf kritisiert. Der bestehende Lohnnachteil der Deutschen Post AG werde gegenwärtig noch mit einer zwei- bis dreifach höheren Produktivität ausgeglichen, sagte Zumwinkel der Chemnitzer "Freien Presse" (Dienstagausgabe). Wenn sich das nicht mehr garantieren lasse, "müssen die Löhne bei den Wettwerbern rauf". Zumwinkel schlug einen branchenorientierten Mindestlohn von 7,50 Euro pro Stunde vor, mit dem die Wettbewerbsverzerrung abgemildert mehr...
- Berechenbarkeit ist ein wichtiger Faktor / Wirtschaftsrat lehnt Rüttgers-Vorschlag zur Verlängerung der Zahlung des ALG I ab! Berlin (ots) - "Mit guten Gründen hat sich die Union dafür eingesetzt, das Arbeitslosengeld I auf eine Laufzeit von international üblichen zwölf Monaten zu kürzen. Damit sollte zum einen die Senkung der Sozialbeiträge erreicht und zum anderen der Anreiz zur Arbeitsaufnahme verstärkt werden. Mit seiner jetzigen Forderung, das ALG I für ältere Arbeitslose verlängert zu zahlen, würde Rüttgers in ungerechter Weise die jüngeren Versicherten belasten. Zudem widerspricht sein Vorschlag der Tatsache, dass die Arbeitslosenversicherung kein Sparvertrag mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|