(Registrieren)

LVZ: Einbürgerung: Buttolo empfiehlt Sachsen-Test

Geschrieben am 20-03-2006

Leipzig (ots) - Innenminister fordert bundeseinheitliche Regelung:
"Gute Erfahrungen mit sächsischem Fragebogen nutzen" /
Freistaat mit Test für Einbürgerungswillige seit 2001 bundesweit
Vorreiter /
Kein Handlungsbedarf für eine Verschärfung nach hessischem Vorbild

Leipzig. Sachsens Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) setzt sich
für einen bundeseinheitlichen Test zur Einbürgerung ein. Dabei könnte
der sächsische Fragenkatalog als Orientierung dienen, sagte Buttolo
der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe).

"Ziel muss ein deutschlandweit einheitlicher Test zur Einbürgerung
sein", sagte Buttolo weiter. "Dabei könnte Sachsen seine guten
Erfahrungen mit dem Fragebogen einbringen. Wenngleich das Thema bei
uns eine andere Problematik besitzt als in Hessen." Sachsens
Innenminister sieht derzeit "keinen Handlungsbedarf", den
Fragenkatalog nach hessischem Muster zu gestalten. Die Länder sollten
sich bei der Innenministerkonferenz im Mai auf eine Linie einigen,
fordert Buttolo.

Sachsen fragt seit 2001 von Einbürgerungswilligen ihr Wissen über
die Bundesrepublik ab - und ist damit deutschlandweiter Vorreiter. In
dem Test geht es um Grundrechte, Staatsaufbau, Religionsfreiheit
sowie Gleichberechtigung von Frau und Mann, jedoch nicht - anders als
von Hessen geplant - um Kultur, Geschichte und Wissenschaft. Wer in
Sachsen die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt, muss zudem eine
Loyalitätserklärung unterschreiben, sich in einem
Einbürgerungsgespräch bewähren und wird seit 2002 vom
Verfassungschutz überprüft.

Auch Sachsens Ausländerbeauftragte Friederike de Haas (CDU)
fordert eine einheitliche Regelung: "Bei allem Föderalismus kann es
nicht sein, dass wir einen Flickenteppich von 16 Tests haben. Das
Zuwanderungsgesetz gilt für ganz Deutschland - deshalb brauchen wir
auch nur einen Einbürgerungstest." Zugleich warnt sie, die soziale
Komponente zu vernachlässigen. "Das reine Wissen über die
Bundesrepublik macht noch keinen Staatsbürger", sagt die
Ausländerbeauftragte in Richtung Hessen.

"Einige Länder preschen vor und versuchen, sich gegenseitig zu
überbieten", kritisiert der rechtspolitische Sprecher der sächsischen
SPD-Fraktion, Enrico Bräunig, das hessische Modell. Sollten sich die
Länder-Innenminister nicht auf eine einheitliche Linie einigen
können, "muss der Bundesgesetzgeber aktiv werden", fordert Bräunig.
Ansonsten bestehe die Gefahr unterschiedlicher Standards, mit denen
sich einzelne Bundesländer gegen Zuwanderer abschotten könnten.
Dagegen spricht sich Thüringens Innenminister Karl Heinz Gasser (CDU)
für einen Test nach hessischem Modell aus: "Das Verfahren hat
durchaus meine Zustimmung. Die Ansätze sind vernünftig."

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

3862

weitere Artikel:
  • LVZ: Leipziger Volkszeitung zum Ärztestreik Leipzig (ots) - Wer heutzutage als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert wird, der sollte vorsichtshalber eine Streichholzschachtel bei sich haben. Sicher ist sicher. Mit Hilfe der kleinen Hölzchen nämlich kann der Assistenzarzt der Unfallchirurgie nach 26 oder 38 Stunden im Dauereinsatz dann wenigstens seine Augen noch aufhalten, bevor er zu den lebensrettenden Schnitten ansetzt. Ob sich dann, ohne Chance auf volle Konzentration, Behandlungsfehler einschleichen, wird so zur Glückssache - für den Patienten: Jeden Tag wieder, für tausende mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Zu Weißrussland/Präsidentschaftswahl: Moskau entscheidet Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Weißrussland/Präsidentschaftswahl: Der starke Mann in Minsk ist nicht völlig frei in der Wahl seiner Mittel. Er ist in seinem Überlebenskampf dem Kreml ausgeliefert. Nur mit Putins großzügiger Hilfe hat er bislang überlebt. Deswegen auch taugen all die Proteste, all die Drohungen mit Sanktionen wenig . . . Es ist aber auch kein Zufall, dass die Bundesregierung, die EU wie auch die USA keinen Weg finden, die russische Unterstützung für einen Gewaltherrscher zu beenden. Lukaschenko mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Zu Ostdeutschland/Abwanderung/Modellprojekt: Wer weggeht, bleibt weg Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Ostdeutschland/Abwanderung/Modellprojekt: Es fällt schwer, das vom Aufbau-Ost-Minister und vom Magdeburger Oberbürgermeister stolz präsentierte Projekt "Weggehen und Wiederkommen" nicht in Bausch und Bogen zu verdammen und mit abqualifizierenden Worten niederzumachen - die Absicht immerhin ist löblich. Betroffene sind da weniger zurückhaltend. Im Internet-Forum zum Projekt nennt Oliver P. dieses "realitätsfremd". Zynisch schreibt Heinz zu der Heimatschachtel: "Ich würde noch eine mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Zu Weißrussland/Präsidentschaftswahl: Moskau entscheidet Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Weißrussland/Präsidentschaftswahl: Alexander Lukaschenko, der autoritäre Herrscher in Minsk, eignet sich vortrefflich als Zielscheibe für Kritik aus dem Westen. Tatsächlich ist der Mann fest entschlossen, notfalls mit Gewalt zu verhindern, dass sein Willkürregime ein Ende findet. So organisiert er eine Wahlfarce, obwohl er auch ohne Betrug durchaus Chancen gehabt hätte, als Präsident zu überleben. Gegebenenfalls wird er auch seine staatlichen Schlägertrupps losschicken, um Proteste mehr...

  • Rheinische Post: Äzrte im Streik Düsseldorf (ots) - Von Antje Höning Dürfen Ärzte streiken? Gewiss. Wie jeder Bürger in diesem Land gilt auch für sie das grundgesetzlich verbriefte Streikrecht. Zumal die Klinikärzte allen Grund haben, ihre Arbeitsbedingungen anzuprangern. Denn viele Krankenhäuser verhindern erfolgreich, dass das neue Arbeitszeitrecht angewendet wird, und zählen Bereitschaftsdienste weiterhin als Freizeit und nicht als Arbeitszeit. Die Folge: 36-Stunden-Schichten, die für Ärzte eine Zumutung und für Patienten eine Gefahr sind. Zudem sehen die Ärzte mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht