SWR Fernsehen: Ergänzungen von Freitag, 10. November 2006 (Woche 45) bis Dienstag, 26. Dezember 2006 (Woche 52)
Geschrieben am 08-11-2006 |
Baden-Baden (ots) - Freitag, 10. November 2006 (Woche 45)/08.11.2006
23.30 Nachtkultur Die Kultur-Illustrierte Moderation: Markus Brock
unter anderem mit folgenden Themen:
Ein Leben für den Blues - die Jazzlegende Billie Holiday Wie nah ist uns die Türkei? - Literaten über den geplanten EU-Beitritt Senkrechtstarter der Architektur - Ole Scheeren baut das größte Fernsehgebäude der Welt Auf die Bretter, fertig, los! - die Geschichte des Skifahrens
Weitere Informationen im Internet: http://www.swr.de/nachtkultur
Freitag, 1. Dezember 2006 (Woche 48) )/08.11.2006
22.00 Nachtcafé Gäste bei Wieland Backes Blut ist dicker als Wasser?
Auf die Familie lassen viele nichts kommen: In Krisensituationen, bei Lebensumbrüchen oder im Alltag spielt der Clan die entscheidende Rolle. Als Rückzugsort, zum Auftanken oder als Berater. Für andere ist die Familie ein Graus: eng und muffig - ein Ort, dem sie so schnell als möglich entfliehen wollen, um selbstbestimmt in Freiheit ihr Leben zu leben. Die Freunde werden dann oft zum wichtigsten Bezugspunkt - im Gegensatz zur Familie kann man sich die schließlich aussuchen. Und auch in einem anderen Fall spielt die Sozialisierung eine größere Rolle als das Blut in den Adern: Wenn ein Adoptivkind sich näher bei den Adoptiv- als bei leiblichen Eltern sieht. Ist Blut tatsächlich dicker als Wasser? Kann man am End auf die Familie zählen, wenn sonst keiner mehr zu einem hält?
Oder sind es doch die Freunde, die einen besser kennen und einen nicht fallen lassen? Wieland Backes fragt nach im Nachtcafé unter anderem mit Maria und Margot Hellwig.
Die Gäste:
Seit über 40 Jahren stehen Jodelkönigin Maria und Tochter Margot Hellwig als Doppelpack auf der Bühne. Ob Volksmusik-Sendung, Plattenaufnahmen oder die Wahl des Dirndls - die Hellwigs machen alles gemeinsam. Aufgrund persönlicher Schicksalsschläge rückten Mutter und Tochter in den 90er-Jahren noch enger zusammen. Maria und Margot Hellwig finden den nötigen Halt im Leben eindeutig in der familiären Gemeinschaft.
Albtraumhafte Erfahrungen hat hingegen Alexandra Meier als Kleinkind gemacht: Ihre leiblichen Eltern ließen ihre Schwester verhungern, sie und ihre andere Schwester kamen schwerst unterernährt in die Kinderklinik. Ein Zuhause fand Alexandra Meier erst im Kinderdorf der Marienpflege, wo ihre Pflegemutter zu ihrer neuen Mutter wurde. Heute hat Andrea Meier selbst zwei Pflegekinder und drei eigene Kinder - einen Unterschied zwischen ihnen macht sie nicht: "Für mich zählt das innige Verhältnis, egal ob man blutsverwandt ist oder nicht."
Die eineiigen Zwillinge Ulrike Reichenbach und Cornelia Holzbrecher wurden als Neugeborene in der ehemaligen DDR getrennt und von verschiedenen Familien adoptiert. Die Mädchen wuchsen auf, ohne voneinander zu wissen. Ulrike erfährt in der Pubertät, dass sie eine Zwillingsschwester hat. Doch erst mit 26 Jahren macht sie sich auf die Suche nach Cornelia und findet sie. Beide sind von dem Zusammentreffen überwältigt: "Wir haben immer gespürt, dass es noch eine andere Hälfte geben muss, und jetzt haben wir endlich unsere innere Ruhe gefunden."
Heinrich Baumberger weiß erst seit zwei Jahren, dass sein heute elfjähriger Sohn nicht sein leibliches Kind ist. Ein Gendeffekt des Jungen brachte die Wahrheit ans Licht. Doch für den Kuckucksvater stand sofort fest: Er steht weiterhin zu seinem Sohn. "Unser Verhältnis ist seither noch viel enger geworden, denn es beruht auf Freiwilligkeit."
Der Soziologe Prof. Dr. Karl Lenz hält nichts von der These "Blut ist dicker als Wasser". Intakte Familien haben lediglich den Vorteil, dass sie aufgrund der gemeinsam geteilten Zeit einen Vertrauensvorschuss haben, der bei Wahlverwandtschaften erst erarbeitet werden muss. Karl Lenz ist überzeugt: Nicht das Abstammungsverhältnis ist entscheidend, sondern die über Jahre gewachsenen, sozialen Bindungen. Den Slogan "Die wahre Natur schlägt sich durch" halte ich für einen Mythos.
An der Bar:
Wie wichtig der Zusammenhalt unter Geschwistern ist, weiß Evelyn Neulinger. Ihre Mutter verließ ihre sieben Kinder und ihren Mann, da war Evelyn Neulinger gerade sieben Jahre alt. Doch damit nicht genug: Als der Vater zehn Jahre später bei einem Verkehrsunfall starb, standen die Kinder ohne Eltern da. Das Jugendamt wurde aktiv, doch die Geschwister wollten nicht auf verschiedene Pflegefamilien aufgeteilt werden. Ein Diakon erklärte sich spontan bereit, die Vormundschaft zu übernehmen, wofür Evelyn Neulinger noch heute dankbar ist: "Für uns war es das Schönste, dass wir als Geschwisterfamilie zusammenbleiben konnten."
Sonntag, 3. Dezember 2006 (Woche 49) )/08.11.2006
16.30 Wunderwelt Oasen Baharija und die Vogelinseln
Bahariya ist eine der großen Oasen in Ägypten. Die Oasenstadt liegt in der libyschen Wüste und ist von Kairo rund 420 Kilometer entfernt. Die Oase hat genügend Wasser, um Getreide und vor allem Datteln zu ernten. Datteln aus Bahariya sind im gesamten arabischen Raum gefragt. Im Ramadan sind Datteln besonders gefragt. Rund 5 Datteln am Tag decken den gesamten Vitaminbedarf eines Menschen. In der üppigen Oasenvegetation haben sich eine Menge Tiere angesiedelt und den Lebensverhältnissen angepasst. Gottesanbeterinnen jagen Heuschrecken. Schwarzkäfer und Walzenspinne dösen in der Abendsonne. Verschiedenste Warane sind zu beobachten. Umgeben von Wüste, die Oase lebt. Vogelinseln vor Hurghada sind Oasen im Wasser. Hurghada ist für Taucher ein Begriff. Vor der Stadt liegen im Wasser Inseln, die nicht von Touristen betreten werden dürfen. Viele Vogelarten haben hier ihre Brutgebiete. Zugvögel lassen sich zur Rast nieder. Küstenreiher, Königsseeschwalben und Stelzenläufer geben sich ein Stelldichein. Für Zugvögel sind die Inseln vor Hurghada nach 5.000 Kilometer Strecke eine Oase der Erholung. Rund 5.000 Kilometer müssen sie nochmals fliegen, um in ihre Winterquartiere zu kommen. Laubsänger und Rohrsänger sind zu beobachten. Limikolen nutzen die seichten Ufer für ein Bad und die Futtersuche. Webervögel bauen sich ein Nest.
Günther Henel und Eberhard Weiß haben die Wunderwelt-Oasen besucht und eine Unzahl von tierischen Beobachtungen mit der Kamera gemacht.
Dienstag, 26. Dezember 2006 (Woche 52)/08.11.2006
18.15 Gotthilf Fischers Liederbuch
"Freu dich der Dinge, lebe und singe": Gotthilf Fischers Biographie ist eng verknüpft mit den Liedern, die er im Lauf seiner 60-jährigen Karriere als Chorleiter in immer neuen Variationen arrangiert und präsentiert hat. An einigen dieser Lieder hängt sein Herz in besonderem Maß, mit vielen sind amüsante oder rührende Erinnerungen verbunden, die seine erstaunliche Entwicklung zu Deutschlands beliebtestem Chordirigenten und bekanntestem Gesicht erhellen können. Im Gespräch mit Ulrike Neradt, bekannt als Moderatorin des "Fröhlichen Weinberg" und Interpretin von 20er-Jahre-Chansons, lässt Gotthilf Fischer seine Lieder und damit auch wichtige Stationen seiner Karriere Revue passieren. Im ungezwungenen Plausch in Fischers Haus im Remstal, am Klavier, am Platten- oder Notenschrank finden sich unterhaltsame Anekdoten, die sich unter anderen um diese Lieder ranken: Mozarts "Ave Verum" ist einer der ersten vom Fernsehen dokumentierten Auftritte der Fischerchöre, 1968 im Salzburger Dom. Kein Konzert der Fischerchöre ohne den "Song of Joy" , Beethovens Vertonung von Schillers "Ode an die Freude" und Europas Nationalhymne: Die Fischerchöre erfreuten damit die Römer bei ihrem Besuch 1976. Internationale Lieder finden sich immer im Repertoire der Fischerchöre: Das alte englische Volkslied "Greensleeves" sangen sie mit Solistin Lena Valaitis bei einem Konzert in der Stuttgarter Schleyerhalle.
Originaltext: SWR - Südwestrundfunk Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7169 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7169.rss2
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