Lausitzer Rundschau: VW trennt sich von Vorstandschef Pischetsrieder Abrupter Abgang
Geschrieben am 08-11-2006 |
Cottbus (ots) - Ferdinand Piëch hat immer noch das Heft in der Hand beim Volkswagen-Konzern. Das Zerwürfnis zwischen ihm und seinem Vorstandsvorsitzenden Bernd Pischetsrieder war seit Monaten deutlich zu spüren. Nun bekommt der einstige BMW-Chef auch in Wolfsburg den Stuhl ziemlich abrupt vor die Tür gesetzt. Ob sein Abgang tatsächlich damit zu tun hat, dass er eine Nutzfahrzeug-Allianz von MAN, Scania und VW vorantreiben wollte, ist noch nicht klar. Ohne die Rückendeckung des Aufsichtsrats hätte er sich jedoch kaum so weit vorwagen können. An Pischetsrieders Amtsführung gab es Kritik von allen Seiten. Er hat den Massenhersteller VW zu spät wieder auf die richtige Spur gesetzt. Der Gegenwind bläst VW derzeit vor allem aus Japan ins Gesicht. Konkurrent Toyota macht VW vor, wie ein Autobauer mit einer interessanten Modellpalette und geringeren Produktionskosten die Kunden anlockt. Hier liegt dann auch das Hauptarbeitsgebiet des designierten VW-Chefs: Martin Winterkorn. Er dürfte - trotz bestehender kostspieliger Privilegien für VW-Arbeitnehmer - genügend Ansatzpunkte finden, um die Wolfsburger weiter nach vorn zu treiben. Der Erfolgsmanager Winterkorn hat gute Arbeit geleistet: Audi spielt inzwischen in der Liga der Premium-Hersteller mit. Zeichen setzen dürfte er in der Modellpolitik. Mit seinen 59 Jahren kann Winterkorn allerdings nur noch für wenige Jahre die Richtung des Konzerns bestimmen. VW aber hätte nach vielen unruhigen Jahren Kontinuität verdient. Doch darüber bestimmt bei Volkswagen eben vor allem einer: Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch.
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