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Deutschland: Entscheidend für die Zukunft der europäischen Haie / Konferenz der europäischen Haiforscher als Sprungbrett für neue Schutzmaßnahmen

Geschrieben am 09-11-2006

Hamburg (ots) - Wissenschaftler verschiedener europäischer Länder
treffen sich an diesem Wochenende zur Jahreskonferenz der
Europäischen Elasmobranchier-Gesellschaft (EEA) in Hamburg, um über
die katastrophale Situation der Haie sowie Lösungsansätze zu
diskutieren. Die europäischen Bestände von Dorn- und Heringshaien
sind durch Überfischung stark zurückgegangen und werden auf der Roten
Liste gefährdeter Arten mittlerweile als "vom Aussterben bedroht"
geführt. In diesem Jahr hat Deutschland beantragt, dass beide Arten
in das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) aufgenommen werden
sollen. Wenn der Vorstoß angenommen wird, könnte dies helfen, den
Handel mit diesen stark bedrohten Arten zu begrenzen und sie dadurch
vor dem Aussterben zu retten.

Die Wissenschaftler begrüßen diesen Vorstoß und bestärken die
deutsche Regierung darin, den Antrag, der im Dezember in der EU zur
Debatte steht, weiter voranzutreiben. Die Experten hoffen dabei auch
darauf, dass Deutschland die bevorstehende EU-Ratspräsidentschaft
dazu nutzt, das lasche EU-Finning-Verbot zu verschärfen und einen
umfassenden Managementplan zum Schutz der Haibestände zu erarbeiten.
Dies wird schon seit längerem von Umweltschützern und
Wissenschaftlern, aber auch aus dem Europäischen Parlament gefordert.

"Die Warnungen der Wissenschaftler bezüglich des gefährlichen
Rückgangs der Haie werden immer lauter", so Boris Frenzel-Beyme,
Präsident der Europäischen und der Deutschen Elasmobranchier
Gesellschaft (EEA und D.E.G.). "Wir bitten die deutsche Regierung
dringend dem Rat dieser Konferenz zu folgen und mit einem Bekenntnis
zu einem wissenschaftlich-fundierten, vorbeugendem Managementplan für
Haie und Rochen, den Weg für ganz Europa zu weisen. Die deutsche
Regierung kann diese Konferenz gewissermaßen als Sprungbrett nutzen,
um die erforderlichen Maßnahmen in Europa voranzutreiben."

Haie und ihre verwandten Arten sind besonders anfällig für
Überfischung, da sie meist nur langsam wachsen, erst sehr spät
geschlechtsreif werden und nur wenige Nachkommen zeugen. Erschwerend
für die Haie kommt hinzu, dass das EU-Finning-Verbot sehr lückenhaft
ist und nur wenige EU-Mitgliedsstaaten den Haifischfang in
irgendeiner Weise beschränken. Auch gibt es innerhalb der EU keinen
umfassenden Plan, der Schutzmaßnahmen für die Haie festlegt.
Mittlerweile mussten ein Drittel der europäischen Hai- und
Rochenarten von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als bedroht
eingestuft werden.

"Mit seinen Anträgen hat Deutschland eine Führungsrolle beim
internationalen Haischutz übernommen" sagte Sonja Fordham,
Haischutzspezialistin der Shark Alliance. "Wir fordern Deutschland
auf, dieser Führungsrolle auch gerecht zu werden und während der
deutschen Ratspräsidentschaft die EU in eine neue Ära effektiver
Schutzmaßnahmen für diese äußerst anfälligen und gefährdeten Tiere zu
führen."

Achtung Redaktionen: Für weitere Informationen wenden Sie sich
bitte an Sophie Hulme unter ++ 44 (0) 7973 712 869, Email:
sophie@communicationsinc.co.uk oder an Pressesprecher Patric Salize
unter 0 163-80 39 844, Email: patric@sharkalliance.org. Internet:
www.sharkalliance.org

Hinweis: Die EEA-Konferenz findet unter der Schirmherrschaft des
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
statt. Aktuelle Veröffentlichungen zum Sterben der Haie sind z. B.:
Shelley Clarke et al, Ecology Letters 2006, Fordham: Shark Alert,
2006. Kopien dieser Berichte erhalten Sie über Sophie Hulme.


Originaltext: Shark Alliance
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=64157
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_64157.rss2

Pressekontakt:
Patric Salize
Telefon: 0 163-80 39 844
Email: patric@sharkalliance.org
Internet: www.sharkalliance.org


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