Freie Presse (Chemnitz): Kramer: "Geistige Väter" kommen aus dem Westen - Rechtsextremismus kein Ost-Problem
Geschrieben am 10-11-2006 |
Chemnitz (ots) - Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat größere Anstrengungen gegen den Rechtsextremismus in den alten Ländern gefordert. Die spektakulären Gewalttaten jugendlicher Neonazis in Ostdeutschland dürften nicht dazu führen, vor dem braunen Geist im Westen die Augen zu verschließen, sagte Generalsekretär Stephan Kramer der Chemnitzer "Freien Presse" (Freitagausgabe). Die "geistigen Väter" der rechtsextremen Anhängerschaft in den neuen Ländern kämen aus Westdeutschland. Sie hätten geschickt die Enttäuschung über die Wiedervereinigung ausgenutzt. Nach den Worten von Kramer hilft es wenig, nur an den Symptomen im Osten herumzudoktern, während die eigentlichen Urheber des Rechtsextremismus ungeschoren davon kämen. Neonazistisches Gedankengut sei im Westen erheblich tiefer verwurzelt als in Ostdeutschland, werde dort aber weitgehend unter der Decke gehalten. Das sei in einer bundesweiten Studie gerade erst erschreckender Weise bestätigt worden, betonte der Generalsekretär. Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus sei deshalb kein ostdeutsches, sondern ein gesamtdeutsches Problem. Kramer verlangte die existierenden Programme und Initiativen gegen Rechtsextremismus konsequent umzusetzen. Vor allem müsste die Jugendarbeit verstärkt werden, um gar nicht erst eine Anfälligkeit gegen rechte Propaganda entstehen zu lassen.
Originaltext: Freie Presse (Chemnitz) Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=46027 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_46027.rss2
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