LVZ: von Klaeden: Deutschland muss mehr Hilfe für den Irak leisten / Bevölkerung muss mit gefährlicheren Auslands-Einsätzen rechnen
Geschrieben am 14-11-2006 |
Leipzig (ots) - Der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Eckart von Klaeden, hält ein stärkeres europäisches Engagement beim Wiederaufbau demokratischer und wirtschaftlicher Strukturen im Irak für notwendig. Mit Blick auf den Irak meinte von Klaeden gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe): "Da müssen wir mehr als bisher tun. Sollte der Irak zerfallen, könnte sich daraus ein Nahost-Krieg entwickeln, der die gesamte Region in Mitleidenschaft ziehen könnte und direkte Auswirkungen auf die Sicherheits- und Versorgungslage Europas hätte."
Der Unions-Politiker sprach sich dafür aus, dass sich Deutschland und die Europäische Union insgesamt "stärker als bisher bei der Ausbildung von Polizei, Armee und anderen stabilisierenden Kräften im Irak engagiert". Das müsse nicht direkt im Irak geschehen, aber es sei klar, dass es "ohne eine verbesserte Sicherheitslage keine echten Fortschritte beim Wiederaufbau geben wird".
Zugleich trat von Klaeden Kritikern am deutschen Afghanistan-Einsatz entgegen. "Unser Engagement beim Wiederaufbau in Kabul, im Norden des Landes und im Rahmen der Terrorbekämpfung überall in Afghanistan ist erforderlich und angemessen." Es gebe "nichts zu korrigieren" und man dürfe sich keine stabilisierende Wirkung davon erhoffen, wenn man Soldaten und Wiederaufbau-Teams aus dem Norden abziehe, nur um sie anderswo zum Einsatz bringen zu können. Außerdem mahnte er die deutsche Bevölkerung, "sich darauf einzustellen, dass die Auslandseinsätze der Bundeswehr zunehmend gefährlicher werden".
Spekulationen über eine deutsche militärische Beteiligung an einem UN-Friedensmandat in der sudanesischen Krisenregion Darfur bezeichnete der Unions-Politiker als "zu früh". Im Gespräch sei bisher nur eine mögliche logistische Unterstützung von UN-Friedenstruppen durch die NATO oder die EU. Wünschenswert wäre es, wenn ein entsprechendes UN-Mandat vor allem von islamischen Staaten ausgefüllt würde. SPD-Fraktionschef Peter Struck hatte zuvor einen Bundeswehr-Einsatz in Darfur in Aussicht gestellt.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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