Zahnersatz per Internet-Auktion

Hamburg (ots) - Wer bei Zahnersatz sparen will, kann im Internet
preiswerte Alternativen finden. In speziellen Online-Auktionen bieten
viele Zahnärzte ihre Dienste an. Die Preisunterschiede können enorm
sein, wie die Zeitschrift VITAL ermittelt hat. So sollten Implantate
ursprünglich 7870 Euro kosten, ein "Internet-Zahnarzt" veranschlagte
dafür nur 3900 Euro. Günstige Angebote können Ärzte vor allem dann
machen, wenn sie den Zahnersatz preiswert einkaufen. "Schon innerhalb
Deutschlands gibt es große Preisunterschiede", sagt Kai Vogel von der
Verbraucherzentrale NRW in Düsseldorf. Aber selbst an der Qualität
von Zahnersatz aus China oder Osteuropa haben die Verbraucherschützer
meist wenig zu beanstanden. "Man kann nicht sagen, dass deutsche
Labore in jedem Fall besser sind", erklärt Vogel.

Die Nutzung der Online-Angebote ist einfach. Der Patient lässt
sich zunächst auf der Website des jeweiligen Portals registrieren und
überträgt anonym den Heil- und Kostenplan seines Zahnarztes in ein
vorgefertigtes Formular. Innerhalb einer bestimmten Frist geben
Zahnärzte dann ihre Gebote ab, frei nach dem Motto "Wer bietet
weniger?" Am Ende wählt der Nutzer einen Arzt aus und vereinbart
einen Beratungstermin. Kommt es zu einer Behandlung, zahlt der Arzt
einen kleinen Teil des Honorars an den Portalbetreiber.

Unter den Teilnehmern der Auktionen seien insbesondere junge Ärzte
mit neu eröffneten Praxen oder Implantologen, die speziell auf diesem
Gebiet Aufträge suchten, sagt Holger Lehman vom Portal
"2te-zahnarztmeinung.de". Allerdings sind die Angebote nur vorläufige
Kostenvoranschläge. Manchmal fallen die Kosten höher als angegeben
aus, wenn die Behandlung doch aufwändiger wird. "Deshalb hat es bei
uns vereinzelte Beschwerden gegeben", sagt Judith Storf von der
Bundesarbeitsgemeinschaft der Patientinnenstellen.

Verbraucherschützer sehen die Internet-Versteigerungen
grundsätzlich positiv, da sie den Wettbewerb ankurbelten. Bei der
Bundeszahnärztekammer wird moniert, dass die Versteigerungen das
Arzt-Patienten-Verhältnis auf die Kosten reduziere, und die DAK gibt
zu bedenken, dass der Patient nicht wisse, an wen er gerät.

www.arzt-preisvergleich.de
www.2te-zahnarztmeinung.de
www.zahngebot.de

Diese Meldung ist unter Quellenangabe VITAL zur Veröffentlichung
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Originaltext: VITAL
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