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Eine zweite Finanzierungsquelle neben der Bank

Geschrieben am 15-11-2006


Durch Securitisation können Mittelständler ihre Liquidität und unternehmerische Freiheit steigern.

Woher bekommen wir das Geld, um Großaufträge vorzufinanzieren? Womit sollen wir die benötigten Anlagen und Maschinen bezahlen? Vor solchen Fragen stehen mittelständische Unternehmen oft – vor allem stark wachsende und solche, die als Zulieferer von der Zahlungsmoral weniger Großkunden abhängig sind. Unter anderem, weil die Banken bei der Kreditvergabe an Mittelständler meist zögerlich sind und hohe Sicherheiten fordern, oft aus dem persönlichen Vermögen.

Abhilfe verspricht hier eine neue Form des Forderungsverkaufs, die der Finanzdienstleister Hawk Deutschland GmbH, Bensheim, seit März in Deutschland anbietet. Bei der sogenannten Securitisation verkauft das Unternehmen anders als beim Factoring nur die Forderungen ausgewählter Kunden – zum Beispiel von solchen, mit denen es eine lange Zahlungsfrist vereinbart hat oder bei denen die offenen Rechnungssummen einen kritischen Betrag überschreiten. Hierfür vereinbart das Unternehmen zunächst mit HAWK einen Rahmenvertrag, dann bezogen auf jeden Kunden ein Limit, bis zu dem offene Forderungen abgetreten werden können. Aus der Addition der Limits ergibt sich der Gesamtbetrag bis zu dem ein Forderungsverkauf möglich ist.

Hat das Unternehmen nun eine (neue) Forderung gegenüber einem dieser Kunden, tritt es diese an HAWK ab und erhält binnen 24 Stunden 80 Prozent des Rechnungsbetrags. Der Rest wird ihm, sobald der Kunde gezahlt hat oder spätestens nach 90 Tagen gutgeschrieben – selbst wenn der Kunde nicht zahlt. Dies ist möglich, weil HAWK die angekauften Forderungen seinerseits versichert – so dass der Finanzdienstleister nicht auf offenen Forderungen sitzen bleibt.

Der Vorteil der Securitisation gegenüber anderen Formen des Forderungsverkaufs wie zum Beispiel dem bekannteren Factoring ist: Das Unternehmen entscheidet selbst, welche Forderungen es verkauft. Es bestimmt zudem selbst – anhand des tatsächlichen Liquiditätsbedarfs – bis zu welcher Höhe die Forderungen verkauft werden sollen. Folglich zahlt es neben einer fixen Bereitstellungsgebühr auch nur Zinsen für die Forderungen, die gerade abgetreten wurden und noch nicht beglichen sind. Mit der Zahlung der Kunden werden keine Zinsen mehr fällig.

Ein weiterer Vorteil einer Securitisation ist, laut Andreas Kircher, Geschäftsführer von HAWK Deutschland: „Unsere Finanzierung ist bankenunabhängig, da wir die Forderungen nicht weiter verkaufen, sondern über unsere Mutter, die HAWK Group SA in Luxemburg, in einen Fond einbringen.“ Von diesem Fond können institutionelle Kapitalanleger Anteile kaufen. Die verkauften Forderungen sind also am Kapitalmarkt refinanziert. Deshalb kann das Unternehmen die offenen Forderungen sofort als Guthaben verbuchen, wodurch seine Liquidität und sein Eigenkapital steigt. Auch sein Rating verbessert sich hierdurch.

HAWK Deutschland hat sich auf mittelständische Unternehmen spezialisiert, die für den Forderungsverkauf einen Dispositionsrahmen von 50 000 bis 750 000 Euro vereinbaren möchten. Entsprechend straff ist das Unternehmen organisiert und entsprechend schnell trifft es Entscheidungen. So kann zum Beispiel binnen 48 Stunden die Rahmenvereinbarung über den Forderungsverkauf abgeschlossen werden und in 24 Stunden kann, laut Kircher, das vereinbarte Limit für den Forderungsverkauf, sofern der Finanzbedarf größer als gedacht ist, angepasst werden. Auch die Abwicklung des Forderungsverkaufs im Alltag ist sehr einfach. Sie erfolgt papierlos via Internet. Eine eigene EDV-Schnittstelle ist also nicht nötig. Das Unternehmen muss, wenn es sich zum Forderungsverkauf entschließt, auf den Rechnungen nur eine neue Konto-Nummer angeben. Auch das Mahnwesen und die Buchhaltung – verbleibt sofern gewünscht – im Unternehmen. Nähere Infos erhalten Interessierte von HAWK Deutschland (Darmstädter Str. 240, 64625 Bensheim, Tel.: 06251/85499-10, Fax:-66; E-Mail: andreas.kircher@hawkfinance.de).



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