Durch Securitisation können Mittelständler ihre Liquidität und
unternehmerische Freiheit steigern.
Woher bekommen wir das Geld, um Großaufträge vorzufinanzieren? Womit sollen
wir die benötigten Anlagen und Maschinen bezahlen? Vor solchen Fragen stehen
mittelständische Unternehmen oft – vor allem stark wachsende und solche, die
als Zulieferer von der Zahlungsmoral weniger Großkunden abhängig sind. Unter
anderem, weil die Banken bei der Kreditvergabe an Mittelständler meist zögerlich
sind und hohe Sicherheiten fordern, oft aus dem persönlichen Vermögen.
Abhilfe verspricht hier eine neue Form des Forderungsverkaufs, die der
Finanzdienstleister Hawk Deutschland GmbH, Bensheim, seit März in Deutschland
anbietet. Bei der sogenannten Securitisation verkauft das Unternehmen anders als
beim Factoring nur die Forderungen ausgewählter Kunden – zum Beispiel von
solchen, mit denen es eine lange Zahlungsfrist vereinbart hat oder bei denen die
offenen Rechnungssummen einen kritischen Betrag überschreiten. Hierfür
vereinbart das Unternehmen zunächst mit HAWK einen Rahmenvertrag, dann bezogen
auf jeden Kunden ein Limit, bis zu dem offene Forderungen abgetreten werden können.
Aus der Addition der Limits ergibt sich der Gesamtbetrag bis zu dem ein
Forderungsverkauf möglich ist.
Hat das Unternehmen nun eine (neue) Forderung gegenüber einem dieser Kunden,
tritt es diese an HAWK ab und erhält binnen 24 Stunden 80 Prozent des
Rechnungsbetrags. Der Rest wird ihm, sobald der Kunde gezahlt hat oder spätestens
nach 90 Tagen gutgeschrieben – selbst wenn der Kunde nicht zahlt. Dies ist möglich,
weil HAWK die angekauften Forderungen seinerseits versichert – so dass der
Finanzdienstleister nicht auf offenen Forderungen sitzen bleibt.
Der Vorteil der Securitisation gegenüber anderen Formen des Forderungsverkaufs
wie zum Beispiel dem bekannteren Factoring ist: Das Unternehmen entscheidet
selbst, welche Forderungen es verkauft. Es bestimmt zudem selbst – anhand des
tatsächlichen Liquiditätsbedarfs – bis zu welcher Höhe die Forderungen
verkauft werden sollen. Folglich zahlt es neben einer fixen Bereitstellungsgebühr
auch nur Zinsen für die Forderungen, die gerade abgetreten wurden und noch
nicht beglichen sind. Mit der Zahlung der Kunden werden keine Zinsen mehr fällig.
Ein weiterer Vorteil einer Securitisation ist, laut Andreas Kircher, Geschäftsführer
von HAWK Deutschland: „Unsere Finanzierung ist bankenunabhängig, da wir die
Forderungen nicht weiter verkaufen, sondern über unsere Mutter, die HAWK Group
SA in Luxemburg, in einen Fond einbringen.“ Von diesem Fond können
institutionelle Kapitalanleger Anteile kaufen. Die verkauften Forderungen sind
also am Kapitalmarkt refinanziert. Deshalb kann das Unternehmen die offenen
Forderungen sofort als Guthaben verbuchen, wodurch seine Liquidität und sein
Eigenkapital steigt. Auch sein Rating verbessert sich hierdurch.
HAWK Deutschland hat sich auf mittelständische Unternehmen spezialisiert, die für
den Forderungsverkauf einen Dispositionsrahmen von 50 000 bis 750 000 Euro
vereinbaren möchten. Entsprechend straff ist das Unternehmen organisiert und
entsprechend schnell trifft es Entscheidungen. So kann zum Beispiel binnen 48
Stunden die Rahmenvereinbarung über den Forderungsverkauf abgeschlossen werden
und in 24 Stunden kann, laut Kircher, das vereinbarte Limit für den
Forderungsverkauf, sofern der Finanzbedarf größer als gedacht ist, angepasst
werden. Auch die Abwicklung des Forderungsverkaufs im Alltag ist sehr einfach.
Sie erfolgt papierlos via Internet. Eine eigene EDV-Schnittstelle ist also nicht
nötig. Das Unternehmen muss, wenn es sich zum Forderungsverkauf entschließt,
auf den Rechnungen nur eine neue Konto-Nummer angeben. Auch das Mahnwesen und
die Buchhaltung – verbleibt sofern gewünscht – im Unternehmen. Nähere
Infos erhalten Interessierte von HAWK Deutschland (Darmstädter Str. 240, 64625
Bensheim, Tel.: 06251/85499-10, Fax:-66; E-Mail: andreas.kircher@hawkfinance.de).