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Pharmaindustrie sieht Arzneimittelversorgung durch Gesundheitsreform in Gefahr / Weniger Investitionen in Forschung und Entwicklung

Geschrieben am 17-11-2006

Berlin (ots) - "Die permanenten politischen Eingriffe in den
Arzneimittelmarkt führen zu einer Konzentration der Branche. Durch
die schon seit dem letzten Arzneispargesetz (AVWG) einsetzende
Marktkonsolidierung zu Gunsten der großen Arzneimittelhersteller,
geht die Therapievielfalt verloren. Am Ende dieses Prozesses werden
die Arzneimittelpreise wieder steigen. Analog dem Energiesektor
bestimmen dann wenige Großunternehmen über den Markt", erklärte Dr.
Bernd Wegener, Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen
Industrie anlässlich des achten BPI-Unternehmertages in Berlin.

Wegener sieht vor allem in der daraus resultierenden nachlassenden
Investitionsbereitschaft in Forschung und Entwicklung (F&E) eine
"sorgenvolle Tendenz", die durch die geplante Gesundheitsreform
(GKV-WSG) noch verstärkt werde. Durch die restriktive
Gesundheitspolitik und die Innovationsfeindlichkeit der
Entscheidungsträger im Gesundheitswesen, erodiere das Eigenkapital.
Viele Pharmahersteller reduzierten ihre F&E-Ausgaben. Durch die
politisch gewollte negative Preisspirale stießen Hersteller aller
Unternehmensgrößen an ihre betriebwirtschaftlichen Grenzen. Damit
bestehe auch die Gefahr, so Wegener, dass wertvolle Arzneimittel
zukünftig nicht mehr produziert werden könnten. Dies treffe vor allem
die Patienten, die an einer seltenen Krankheit bzw. an einer
Unverträglichkeit für Standardmedikamente leiden, sagte der
BPI-Vorsitzende.

Wegener: "Gerade in den kleinen innovativen Schritten steckt das
Zukunftspotential des medizinischen Fortschritts. Wer hier die
Daumenschrauben weiter festdreht, stranguliert die medizinische
Forschung, setzt den pharmazeutischen Mittelstand und die künftige
medizinische Versorgung aufs Spiel." Der BPI-Vorsitzende verwies
dabei insbesondere auf die durch Schrittinnovationen erzielten
Fortschritte, z. B. in der Krebstherapie.

Als weitere Konsequenz der geplanten Gesundheitsreform würden die
Beschäftigungszahlen in der pharmazeutischen Industrie zurückgehen,
meinte Wegener. Die geplante Gesundheitsreform gehe "eindeutig in
Richtung einer standardisierten staatlichen Zuteilungsmedizin".

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI)
vertritt mit seiner 50jährigen Erfahrung auf dem Gebiet der
Arzneimittelforschung, -entwicklung, -zulassung und -vermarktung
das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und
internationaler Ebene. Über 280 Unternehmen mit rund 73.000
Mitarbeitern haben sich im BPI zusammengeschlossen. Dazu gehören
klassische Pharma-Unternehmen, Pharma-Dienstleister, Unternehmen aus
dem Bereich der Biotechnologie, der pflanzlichen Arzneimittel und der
Homöopathie/Anthroposophie.

Originaltext: BPI Bundesverb.d.Pharmazeut.Industrie
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=21085
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_21085.rss2

Pressekontakt:
Wolfgang Straßmeir,
Tel. 030/27909-131
wstrassmeir@bpi.de


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