 Kulturstiftung der Länder befürwortet Rückgabepraxis Generalsekretärin Isabell Pfeiffer-Poensgen weist Kritik an Restitutionen zurück
Geschrieben am 20-11-2006 |
Baden-Baden (ots) - Berlin/Baden-Baden. Die Generalsekretärin der
Kulturstiftung der Länder, Isabell Pfeiffer-Poensgen, setzt bei der
Rückgabe von Kunstwerken auf Kompromisse und die Hilfe von Mäzenen.
"Da bleibt ein schales Gefühl", sagte sie heute morgen (20.11.) im
Südwestrundfunk, wenn Bilder nicht an die Familien zurückgingen,
sondern direkt auf dem Kunstmarkt landeten. Für die betroffenen
Museen sei das bitter, erklärte Pfeiffer-Poensgen in der Sendung
"SWR2 Journal", gab aber zu bedenken: "Wir hatten eine bestimmte
Geschichte. Wenn wir der Meinung sind, dass wir Bilder zurückgeben,
dann können die Erben damit verfahren, wie sie möchten."
Kritik an der Rückgabepraxis wies Pfeiffer-Poensgen zurück. Viele
Museen in den Ländern hätten nur noch so wenig Mittel, dass sie gar
nicht in der Lage seien, Provenienzforschung zu betreiben. Die Museen
gingen dennoch verantwortungsvoll mit dem Thema um: "Es wird sehr
viel restituiert, ohne dass es in der Zeitung steht. Das erfährt die
Öffentlichkeit gar nicht."
Pfeiffer-Poensgen nimmt heute in Berlin an einem Treffen der
Museumsdirektoren bei Kulturstaatsminister Bernd Neumann teil. Im
sogenannten Restitutionsstreit soll geklärt werden, wie zukünftig mit
der Rückgabe von Kunstwerken an die Erben von Naziopfern verfahren
wird.
Das vollständige Interview zum Nachhören finden Sie unter
www.SWR2.de/sendungen/journal/interviews.html
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Georg Brandl, Tel.
07221/929-3854, georg.brandl@swr.de
Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
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