Rheinische Post: Falsches Signal
Geschrieben am 20-11-2006 |
Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann
Die Nachricht, dass ein Terroranschlag auf ein Verkehrsflugzeug in Deutschland vereitelt wurde, wird viele zum Aufatmen verführen, da es noch mal gut gegangen ist. Ähnlich war es im Sommer, als die Kofferbomber ihre Anschläge auf Nahverkehrszüge nicht umsetzen konnten. Und als vor Monaten in London ein Terror-Komplott mit Flüssigsprengstoff auf mehrere Transatlantik-Flüge aufflog, wurden die Bestimmungen fürs Handgepäck verschärft - auch in Deutschland. Nun fährt dem Bürger ein neuer Schrecken in die Knochen, denn diejenigen, die den Anschlag auf das Flugzeug durchführen wollten, wurden als Beschuldigte von der Bundesanwaltschaft verhört und dann wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Begründung, der Anschlag habe sich in einer frühen Planungsphase befunden, zieht nicht. Wer einen Anschlag plant, bei dem hunderte Menschen umkommen können, entwickelt kriminelle Energie. Ihn dann auf freien Fuß zu setzen, verringert die Gefährdung von Bürgern in keiner Weise. Sie gibt den potentiellen Tätern eine Chance, aus ihren Fehlern zu lernen und künftig geschickter zu handeln. Wer vorbeugend Anschläge verhindern will, muss das klare Signal geben, dass Anschlags-Planungen nicht hingenommen werden.
Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
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