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Erdgas-Motor atmet freier: Autofahrer sparen Sprit und schonen Umwelt

Geschrieben am 21-11-2006

Osnabrück/Herzogenrath (ots) -


Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen entwickelt alternativen Motor
weiter - DBU fördert

In einer Werkshalle der Firma Meta Motoren- und Energietechnik in
Herzogenrath steht ein in Einzelteile zerlegter PKW. Das ist soweit
nichts Verwunderliches - wäre der Antrieb des Wagens kein Prototyp
für einen innovativen Erdgasmotor. Der alternative Kraftstoff kann in
Zeiten steigender Spritkosten eine sparsame Variante sein: "Wir
wollen den Verbrauch so weit verringern, dass der Fahrer eines
Gasautos nur noch vier anstatt momentan fünf Euro auf 100 Kilometer
zahlen muss", meint Meta-Geschäftsführer Dr. Peter Kreuter. Zum
Vergleich: Als Benziner kostet der PKW rund zehn Euro auf die
Distanz. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt das
Projekt mit 300.000 Euro. Schließlich schont der alternative
Kraftstoff auch die Umwelt: Der weiterentwickelte Erdgasmotor soll
bis zu 40 Prozent weniger Kohlendioxid aus dem Auspuff pusten als ein
Benziner. Um diese Ziele zu erreichen, kombiniert der Mittelständler
erstmals drei bekannte technische Ansätze miteinander.

"Anders als in vielen Sektoren sind die vom Verkehr ausgehenden
Kohlendioxidabgase zwischen 1990 und 2000 um über zwölf Prozent
angestiegen", zitiert DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde eine
Umweltbundesamt-Studie. Um Treibhausgase zu vermeiden, müssten
Motoren so optimiert werden, dass sie weniger Energie verbrauchen.
"Außerdem sollten wir alternative Kraftstoffe einsetzen, die nicht so
viel Kohlendioxid produzieren", so Brickwedde. Das Projekt der Firma
Meta vereint beide Lösungsansätze: Die Mitarbeiter verbessern den
Motor, um den alternativen Kraftstoff Erdgas wirkungsvoller zu
verbrennen. Ein Vorhaben, das sich lohnt: "Wir gehen davon aus, dass
sich die Zahl der mit Erdgas betriebenen Fahrzeuge in den kommenden
Jahren deutlich erhöht", meint Brickwedde.

"Unsere Technik ist kompatibel mit jedem Otto-Motor", weiß
Kreuter. Die Energietechniker nutzen an sich schon bekannte
Komponenten. Mit Hilfe eines Turboaufladers wollen sie die Luftzufuhr
zum Zylinder verbessern. "Außerdem gestalten wir den Ladungswechsel
von Abgasen und Verbrennungsluft mit Hilfe einer besonderen
Ventilsteuerung energiesparender", erläutert Kreuter. Beide Aspekte
zielen darauf ab, dass der Motor weniger Gas verbraucht und damit
auch weniger Kohlendioxid produziert. Außerdem soll mit der
neuartigen Technik vermieden werden, dass der mit Erdgas betriebene
Motor an Leistung verliert - ein Problem, das bislang mancher
Umrüstung im Weg stand.

Das Testfahrzeug der Firma Meta spare alleine rund 20 Prozent
Kohlendioxid dadurch, dass es die Mitarbeiter für die Erdgasnutzung
umgerüstet haben. "Ein Turbo sorgt zudem dafür, dass hinreichend viel
Luft im Zylinder ist, damit die Leistung bei kleinerem Hubvolumen
konstant bleibt", sagt Kreuter. Anstelle des
Zwei-Liter-Ursprungsmotors reiche so ein 1,4-Liter-Antrieb. Immer
kleinere Hubräume mit weniger Reibung und Gewicht bei gleicher
Leistung: "Downsizing" nennt sich das Prinzip, das in diesem Projekt
rund zehn Prozent Kohlendioxid einsparen soll. Und leiser sei der
Motor dadurch auch.

Das dritte technische Detail ist eine spezielle
Einlassventilsteuerung im Zylinderkopf: Es ersetzt die sogenannte
Drosselklappe, die in normalen Otto-Motoren den Zustrom an Frischluft
regelt. Doch je stärker diese die Zufuhr begrenzt, desto größer wird
der Unterdruck zwischen Klappe und Zylinder. Gegen Widerstand zu
arbeiten, kostet Leistung und demnach Treibstoff. "Der Ladungswechsel
beim Motor ist vergleichbar mit dem Ein- und Ausatmen beim Menschen.
Mit einer Drosselklappe arbeitet der Motor wie wir mit Schnupfen:
Durch die angeschwollenen Schleimhäute strengt uns das Atmen weit aus
mehr an. Mit der neuen drosselfreien Steuerung kann der Motor freier
atmen", erklärt Kreuter. Das spare Energie und wiederum zehn Prozent
Kohlendioxid.

Insgesamt soll sich der Wirkungsgrad des Antriebs vor allem bei
mittlerer und niedriger Leistung verbessern. "Deshalb erwarten wir im
Stadtverkehr bei Bussen oder Taxen, die selten Vollgas fahren, gute
Praxistests", meint Kreuter. Eine erfolgsversprechende Innovation:
Nach Angaben der Firma habe das neue Fahrzeug auf Konferenzen der
Automobilindustrie bereits reges Interesse geweckt.

Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6908
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Katja Cherouny
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Dr. Peter Kreuter
Meta Motoren- und Energietechnik GmbH
Telefon: 02507/ 9554-0
Telefax: 02407 9554-19
info@metagmbh.de


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