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Mitteldeutsche Zeitung: Bluttat von Emsdetten Wissenschaftler: PC-Killerspiele allein lösen keine Amokläufe aus

Geschrieben am 21-11-2006

Halle (ots) - Ein einfacher Zusammenhang zwischen dem Spielen so
genannter PC-Killerspiele und der Umsetzung realer Amokläufe lässt
sich nicht herstellen. Zu dieser Einschätzung gelangen sowohl der
Kommunikationswissenschaftler Christoph Klimmt vom Institut für
Journalistik und Kommunikation aus Hannover als auch Deutschlands
erster Professor für Computerspiele Maic Masuch aus Magdeburg in
einem Beitrag der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Mittwochausgabe).

"Die Wirkungsforschung kann derzeit keinen Kausalzusammenhang
zwischen dem virtuellen Töten und einem realen Amoklauf herstellen",
so Christoph Klimmt. Allerdings sei aber zu beobachten, dass latent
vorhandene aggressive Persönlichkeitstendenzen verstärkt würden.

Professor Masuch stellt fest, "dass zwei Drittel aller
Jugendlichen Erfahrungen mit Ballerspielen hat." Kritisch sieht er
den immer wieder von Politikern und Pädagogen postulierten Versuch,
Gewaltspiele wie Counterstrike, Doom und Unreal Tornament per Gesetz
zu verbieten. "Ein Verbot von Produktion und Vertrieb von
Gewaltspielen ist Humbug". Immerhin würden die Spiele überwiegend im
Ausland programmiert und der Vertrieb per Internet sei sowieso nicht
zu unterdrücken.

Nach Ansicht von Masuch müssten Ballerspiele heutzutage ähnlich
bewertet werden wie seinerzeit das Aufkommen des Rock`n Roll. "Wir
haben ein generationsspezifisches Wahrnehmungsproblem. Die älteren
verstehen die neue Jugendkultur nicht und sehen in ihr nur den
Untergang von Sitte und Moral. Für die jungen Leute ist es Spaß mit
dem man hervorragend provozierenkann."

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47409
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4025


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