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Wachstumsschub für die Sonne / Neue Produktion für Solarsilizium

Geschrieben am 28-11-2006

Düsseldorf (ots) -

Familie Hoffmann hat vorgesorgt: Im sonnenreichen Breisgau hat sie
ihr schmuckes Häuschen im Grünen mit Solarmodulen ausgestattet, die
die Strahlen der Sonne unmittelbar in Strom umwandeln. „Für uns ist
das blaue Dach auch ein Stück Versorgungssicherheit“, betont
Elektroingenieur Peter Hoffmann.Nicht nur im Schwarzwald gewinnt die
Photovoltaik immer mehr Anhänger. Spätestens am 27. Juli 2006 zeigte
diese regenerative Energieform zudem, wie wirtschaftlich sie bereits
sein kann. An diesem Tag begann das Solarzeitalter, denn an der
Leipziger Energiebörse war die „Power“ von der Sonne erstmals
preiswerter als Atom-,Gas- oder Kohlestrom. Kühlwasserprobleme
einiger Großkraftwerke sowie der stark gestiegene Bedarf aufgrund der
Sommerhitze ließen die Preise geradezu explodieren. In den
Mittagsstunden war am Spotmarkt die Hölle los, für die Megawattstunde
waren kurzfristig 2.000 Euro zu bezahlen – ein Aufschlag um kaum
vorstellbare 2.800 Prozent.

Was im Sommer noch ein Sonderfall war, ist für viele Fachleute die
Zukunft. Da die Vorräte an Öl, Gas und Kohle immer knapper werden,
dürften auf lange Sicht die Kosten weiter steigen. Eine Chance für
die erneuerbaren Energien.


- Querverweis: Bild "Sonniges Sachsen" wird über obs versandt und
ist unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs
abrufbar -

Insbesondere für die Photovoltaik, also die direkte Umwandlung des
Sonnenlichts in Elektrizität, prognostiziert das
Marktforschungsunternehmen Frost & Sullivan einen starken Aufschwung.
Zwischen 2005 und 2012 sollen die weltweiten Umsätze von 6,5
Milliarden Dollar auf 16,4 Milliarden Dollar ansteigen.Das entspricht
einer durchschnittlichen Wachstumsrate von bemerkenswerten 14
Prozent.Und dabei hat die Solarindustrie mit einem schwerwiegenden
Handicap zu kämpfen: Ihr geht der wichtigste Rohstoff aus – ganz nach
dem Motto: „Silizium verzweifelt gesucht.“


- Querverweis: Bild "Auf dem Reaktorkopf" wird über obs versandt
und ist unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -


Vor diesem Hintergrund hat die Degussa AG (Düsseldorf)
beschlossen, die eigenen Kapazitäten für Trichlorsilan auszubauen und
zusätzlich eine Monosilanproduktion neu zu errichten.„ Wir sehen für
diese anorganischen Spezialitäten hervorragende
Perspektiven“,unterstreicht Dr.Dietmar Wewers, Leiter des
Geschäftsgebiets Silanes der Degussa. Diese besonderen chemischen
Verbindungen spielen bei der Herstellung des Solarsiliziums eine
wichtige Rolle. Im Jahr 2003 hatte Degussa,weltweit führendes
Unternehmen für Spezialchemie, deshalb mit der SolarWorld AG (Bonn)
das Gemeinschaftsunternehmen Joint Solar Silicon (JSSi, Freiberg)
gegründet, an dem der Chemiekonzern einen Anteil von 51 Prozent hält.
Ziel von JSSi ist die Entwicklung eines neuartigen
Herstellungsverfahrens für Solarsilizium, seine Herstellung und
Vermarktung.SolarWorld hat kürzlich die Solaraktivitäten von Shell
übernommen und gehört nun zu den drei größten Produzenten und
Anbietern von Solartechnik weltweit.


- Querverweis: Bild "Solarsilizium" wird über obs versandt und ist
unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -


An der Verwirklichung des völlig neuen Verfahrens waren auch die
Universität Duisburg und weitere deutsche Hochschulen beteiligt. „Der
Energieverbrauch dieses innovativen Prozesses liegt deutlich
niedriger als bei dem bisher verwendeten Verfahren in so genannten
Siemens-Reaktoren“, erklärt Wewers.Diese sind rund um den Globus noch
immer die Hauptlieferanten für Solarsilizium, verbrauchen aber pro
Kilogramm 100 bis 160 Kilowattstunden Strom. Ein Grund mehr für
SolarWorld, sich an dem innovativen Verfahren zu beteiligen: „Für uns
ist der Einstieg in die eigene Siliziumherstellung ein
Schlüsselfaktor für das weitere Wachstum“, ergänzt Frank H. Asbeck,
Vorstandsvorsitzender der SolarWorld.


Große Vorteile durch den Chemieverbund in Rheinfelden

- Querverweis: Grafik "Herstellungsprozess von Solarsilizium" wird
über ogs versandt und ist unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=ogs abrufbar –


Ende August 2006 erfolgte der erste Spatenstich für eine neue
Produktionsanlage am Degussa-Standort Rheinfelden an der Schweizer
Grenze. Hier hat das Unternehmen seit Jahrzehnten den Schwerpunkt
seiner Chlorsilanchemie. „Wesentliche Zwischenschritte für die
Produktion von Solarsilizium beruhen genau auf dieser Chemie.Deshalb
war Rheinfelden für uns erste Wahl. Hier können wir auf intelligente
Art das Nebenprodukt Tetrachlorsilan direkt für die Herstellung von
Kieselsäureestern und pyrogener Kieselsäure verwerten”, so Dr.Raymund
Sonnenschein, Projektleiter von Degussa und zugleich einer der beiden
Geschäftsführer von JSSi. Degussa verkauft diese Produkte unter den
Markennamen Dynasylan® und AEROSIL®. Im ersten Schritt wird aus
metallischem Rohsilizium Trichlorsilan erzeugt und gereinigt.Diese
gelbliche Flüssigkeit wird dann zu Monosilan umgesetzt, einer
gasförmigen Verbindung aus den Elementen Silizium und Wasserstoff.
Dieses Gas gelangt nach einer weiteren Reinigung von oben in den
senkrecht stehenden, etwa zehn Meter hohen Reaktor. In dessen oberer,
sehr heißer Zone wird das Monosilan in seine Elemente zerlegt; das
pulverförmige Silizium schlägt sich dann im unteren gekühlten
Reaktorteil nieder. Es wird per Lkw ins sächsische Freiberg
transportiert, hier aufgeschmolzen und letztlich zu Wafern und
fertigen Solarzellen weiterverarbeitet.


- Querverweis: Bild "Komplexe Technik - Stehender Reaktor" wird
über obs versandt und ist unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -


Seit April 2005 läuft in Rheinfelden der Prototyp für den Reaktor.
„Die Testläufe waren außerordentlich erfolgreich“, so Sonnenschein.
In zwei Jahren sollen nun weitere parallele Reaktoren gebaut werden,
die bereits bestehende Anlage wird in den Neubau integriert. Ab 2008
sollen auf diese Weise Kapazitäten für 850 Tonnen Solarsilizium pro
Jahr zur Verfügung stehen.Beide Unternehmen investieren für die
Neuanlagen einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Degussa
und SolarWorld haben zunächst eine Produktionszeit von zehn Jahren
vereinbart. Die Bonner können über diese Rohstoffquelle bis zu 20
Prozent des eigenen Siliziumbedarfs decken. Und sie können jedes
Gramm Silizium gut gebrauchen, denn ihre Tochter, die Deutsche Solar
AG (Freiberg/Sachsen), hat feste Lieferverträge über ein
Gesamtvolumen von mehr als 2,3 Milliarden Euro in den Büchern stehen.
Rund 70 Prozent der Bestellungen für Wafer aus Solarsilizium stammen
aus dem Ausland. „Allein damit sichert unsere Gesellschaft
langfristig 800 Arbeitsplätze in Deutschland“, erläutert Prof. Peter
Woditsch, Vorstandssprecher der Deutschen Solar AG, die derzeit
gerade die Fertigungskapazitäten von 180 auf 350 Megawatt ausbaut.


- Querverweis: Bild "Komplexe Technik - Abfülleinrichtung"" wird
über obs versandt und ist unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -


Nachfrage an Solarsilizium hält unvermindert an

Kein Zweifel, die Initiative der Degussa kommt zum richtigen
Zeitpunkt.Gab es 2004 noch einen Überschuss an
Silizium von rund 5.000 Tonnen, wird 2010 mindestens dieselbe
Menge bereits fehlen. „Auch wenn man alle angekündigten
neuen Fabriken ins Kalkül zieht, bleibt eine Deckungslücke“,
weiß Sonnenschein. Umso wichtiger, dass der Transfer
des neuen Verfahrens vom Versuchsreaktor an der Universität
Duisburg in die technische Anlage von Rheinfelden reibungslos
gelungen ist. „Das gibt uns die Sicherheit, falls eines Tages die
Produktion schnell aufgestockt werden sollte. Einen weiteren
Ausbau können wir uns durchaus vorstellen“, blickt Wewers in die
Zukunft.


- Querverweis: Grafik "So erzeugen Zellen aus Sonne Strom" wird
über ogs versandt und ist unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=ogs abrufbar –


Für die Sonnenenergie sieht diese ausgesprochen rosig aus –
insbesondere zwischen Nord-, Ost- und Bodensee, wo bereits 200.000
Photovoltaikanlagen auf den Dächern installiert wurden. Allein im
Jahr 2005 wurden in diesem Bereich von privater Hand drei Milliarden
Euro investiert. „Deutschland wird zum Solar Valley und ist
erfolgreich dabei, seine Technologieführerschaft in wachsende
Markterfolge umzusetzen“, bestätigt Carsten König, Geschäftsführer
des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW,Berlin). Selbst das Land der
Sonne, Japan, haben die Deutschen inzwischen bei der installierten
Leistung überholt. Die Stromproduktion der blau schimmernden Flächen
beläuft sich jährlich auf über eine Milliarde Kilowattstunden. Da ist
es gut zu wissen, dass es in der sonst so rohstoffarmen
Bundesrepublik eigene Kapazitäten für das zukunftsträchtige
Solarsilizium gibt. Auch Familie Hoffmann freut sich: An manchen
Tagen liefert ihr Dach so viel Strom, dass sie sogar Elektrizität
verkaufen kann – auch wenn der Preis deutlich niedriger liegt als an
der Leipziger Strombörse in diesem Sommer.

Als weltweite Nummer eins in der Spezialchemie schafft Degussa –
eine 100-prozentige Tochter des RAG-Konzerns – mit innovativen
Produkten und Systemlösungen Unverzichtbares für den Erfolg ihrer
Kunden. Dies fassen wir in dem Anspruch „creating essentials“
zusammen. Im Geschäftsjahr 2005 erwirtschafteten rund 44.000
Mitarbeiter weltweit einen Umsatz von 11,8 Mrd. Euro und ein
operatives Ergebnis (EBIT) von 940 Mio. Euro.

Originaltext: Degussa AG
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=18754
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_18754.rss2
ISIN: DE0005421903


Kontakt:
Hannelore Gantzer
Pressesprecherin
Konzernbereich
Unternehmenskommunikation
T +49-211-65041-368
F +49-211-65041-527
hannelore.gantzer@degussa.com


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