Westfalenpost: Vorsorge ist Pflicht CDU für obligatorische Frühuntersuchung
Geschrieben am 28-11-2006 |
Hagen (ots) - Von Susanne Schlenga
Jetzt soll der Staat also den Eltern auf die Finger schauen, zum Wohl der Kinder. Verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen fordern Politiker der CDU, um künftig nicht mehr mit toten Kindern in Kühlschränken, Gefriertruhen oder Krankenhausfluren konfrontiert zu werden. Eine schnelle Entscheidung, man mag sie mutig nennen, doch wie so oft in diesen Tagen ist sie nicht zu Ende gedacht. Denn es geht nicht vordringlich darum, Misshandlung und Verwahrlosung zu erkennen, sondern sie zu verhindern. Zum einen müssen Strukturen geschaffen werden, die junge Eltern schon vor der Geburt eines - vielleicht unerwünschten - Kindes auf die künftige Aufgabe vorbereiten. Mütter und Väter, die mit dem eigenen Leben überfordert sind, dürfen nicht alleingelassen werden. Müssen vielleicht unter Anleitung lernen, Eltern zu werden. Die verpflichtende Vorsorge muss also schon vor der Geburt greifen. Zum anderen müssen vorhandene Angebote so vernetzt werden, dass Kindern wie Eltern tatsächlich geholfen werden kann. Im Fall Kevin haben viele Menschen bemerkt, dass das Kleinkind misshandelt und vernachlässigt wurde. Doch an den entscheidenden Stellen kamen Warnungen nicht an oder sie wurden ignoriert. Nicht nur die Eltern haben versagt, sondern auch unsere Systeme, die die schwächsten dieser Gesellschaft, die Kinder, schützen sollen. Hier muss der Staat Vorsorge treffen.
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