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Nur faire Spielregeln für die globale Gemeinschaft sichern die Zukunft / 48. Aktion von "Brot für die Welt" heute in der Dresdner Frauenkirche eröffnet

Geschrieben am 03-12-2006

Stuttgart (ots) - Unter dem Motto "Gottes Spielregeln für eine
gerechte Welt" hat "Brot für die Welt" am ersten Adventswochenende in
Dresden die 48. Spendenaktion eröffnet. Im Mittelpunkt der Aktion
stehen Ernährungssicherheit und der faire Handel. In ihrem Aufruf
beim Festgottesdienst in der Frauenkirche bat die Direktorin von
"Brot für die Welt", Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, um Spenden
und ein faires Konsumverhalten: "Die Aktion 'Brot für die Welt'
unterstützt beispielsweise Kleinbauern in Ecuador beim ökologischen
Anbau und der Vermarktung zu fairen Bedingungen nach Deutschland. Mit
dem Mehrertrag aus dem fairen Handel können sie eine Krankenstation
oder eine Schule bauen." Bundeskanzleramtsminister Dr. Thomas de
Maizière rief dazu auf, die Zukunft der Ärmeren zu sichern: "Das geht
durch Politik, durch fairen Handel, durch Hilfe zur Selbsthilfe und
durch das Gebet."

In seiner Predigt bezeichnete der sächsische Landesbischof Jochen
Bohl die Armut als ein "Hauptübel der Welt" von dem viel Unheil
seinen Ausgang nehme. "Ganze Weltgegenden wissen nichts von den
Gütern, die uns das Leben leicht werden lassen. Viel zu viele haben
nicht einmal Anteil am Brot". Das sei eine Wirklichkeit, die dem
Willen Gottes entgegenstehe. Vor ihr dürfe man nicht kapitulieren.
"Die Zukunft ist offen, zum Guten oder zum Bösen. Wir können sie
gestalten." "Brot für die Welt", so Bohl weiter, setze sich seit 48
Jahren in vielen Projekten für gerechtere Strukturen und für Hilfen
ein, die in den Ländern des Südens die Kräfte der Menschen stärkten.

Einen leidenschaftlichen Appell an alle seine Freunde und Leser
richtete der schwedische Schriftsteller und Theaterautor Henning
Mankell, Ehrengast eines Festakts zur Aktionseröffnung am
Samstagabend: "Wir leben in einer schrecklichen Welt - und das
schrecklichste daran ist, dass all diese Schrecken überhaupt nicht
sein müssten." Daher: "Seien Sie solidarisch! Solidarität ist das
schönste Wort überhaupt, und ich glaube daran, so lange ich schreibe
und lebe." Der Afrikakenner, der die Hälfte des Jahres in Mosambik
lebt und in der Hauptstadt Maputo ein Theaterprojekt mit
Straßenkindern unterstützt, hält Solidarität für eine Form der
Intelligenz: "Jeder intelligente Mensch muss solidarisch sein mit den
Menschen in den Ländern des Südens. Denn wer für seine Enkel eine
gute Zukunft wünscht, muss sie auch für die Enkeln auf den anderen
Kontinenten wünschen. Sonst wird es sie auch für seine Enkel nicht
geben."

Auch der Chef des Bundeskanzleramtes, Thomas de Maizière, wies
darauf hin, dass es nicht "ewig gut gehen" werde, dass ein kleiner
Teil der Weltbevölkerung mit Abstand die meisten natürlichen
Ressourcen verbrauche und ein kleiner Kreis das Zusammenleben der
Welt diktiere. "Wir müssen nachdenken, wie wir in Zukunft
verbindliche Regeln vereinbaren können, die eine faire Teilhabe an
den Chancen des globalen Miteinanders ermöglichen. Das ist ein Gebot
der Fairness und ein Gebot der politischen Vernunft." Deutschland
werde den G8-Vorsitz im nächsten Jahr dazu nutzen, versprach de
Maizière.

Damit nahm er eine Forderung Cornelia Füllkrug-Weitzels auf, die
zuvor die ungleichen Spielregeln im globalen Handel angeprangert
hatte: "Beim Spurt um die günstigsten Bedingungen im Welthandel gehen
manche Länder barfuß an den Start, die Länder des Nordens sowie
große, transnational agierende Unternehmen des Agrar- und
Lebensmittelmarktes dagegen mit bestem Equipment und unter dezentem
Doping."

Auf die Chance und die Verantwortung der Konsumenten, für mehr
Gerechtigkeit zu sorgen, wies die sächsische Staatsministerin für
Soziales, Helma Orosz, hin. Fair zu sein bedeute schlicht, "sich zu
fragen, wie unser Tee, unser Kaffee, unsere Schnittblumen und Bananen
produziert werden, und dazu bereit zu sein, ein paar Cent mehr
auszugeben für fair gehandelte Produkte."

Hinweis für Redaktionen: Eine digitale Pressemappe mit
Projektreportagen und Pressefotos finden Sie unter
www.brot-fuer-die-welt.de/presse

Originaltext: Brot für die Welt
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6938
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6938.rss2

Für Rückfragen: :
Dominique Mann, "Brot für die Welt", Mobil: 0172/6232874
Sigrid Winkler, Diakonie Sachsen, Mobil: 0170/4758649


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