Überraschung im REITs-Gesetzgebungsprozess? - Experten erwarten Wohn-REITs, eine Exit Tax und sogar Private REITs / Klarheit fehlt noch bei der Besteuerung und Bilanzierung
Geschrieben am 04-12-2006 |
Berlin (ots) -
- Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -
Heute begrüßten im Kollhoff-Haus am Potsdamer Platz in Berlin Georg Fahrenschon, Bundestagsabgeordneter der CDU/CSU, Dr. Uwe Steininger, Partner bei Hogan & Hartson Raue und Caspar Freiherr von Weichs, Partner bei Weichs Management Consultants den Gesetzesentwurf für deutsche REITs (Real Estate Investment Trusts). Der Expertenkreis erwartet jedoch noch eine Reihe von Änderungen im parlamentarischen Verfahren, dessen Start im Januar geplant ist.
"Die ursprünglich im Koalitionsvertrag geplante Variante inklusive Wohnungsbestände ist für mich noch nicht vom Tisch", sagt Georg Fahrenschon, Mitglied des Finanzausschusses des Bundestages für die CDU/CSU Fraktion, und macht damit deutlich, dass einschneidende Änderungen noch möglich sind. Alleine dem Finanzausschuss des Bundesrates liegen 46 Änderungsvorschläge vor. Festhalten will er aber an der exklusiven Exit Tax für REITs. "Wenn der G-REIT funktionieren soll", so Fahrenschon, "muss die Politik dem Kapitalanlageprodukt mit der Exit Tax Starthilfe geben."
Um auch international tätig sein zu können, schlägt Dr. Uwe Steininger, Partner bei Hogan & Hartson Raue vor, "Wir brauchen unbedingt noch die Anrechnung von Auslandssteuern auf die Ertragssteuern der inländischen Anteilseigner". Andernfalls seien ausländische Investitionen durch deutsche REITs unattraktiv. Dies gilt übrigens auch für Investitionen in Ländern, in denen keine Ertragssteuern erhoben werden und entsprechende Doppelbesteuerungsabkommen zur inländischen Freistellung von ausländischen Immobilieneinkünften führen. Übrigens seien auch "Synthetische" Private REITs im Rahmen des vom Kabinett verabschiedeten REIT-Gesetzes möglich. Damit wäre die Übernahme eines REIT wie zum Beispiel in den USA durch den Private Equity Fonds Blackstone auch hierzulande realisierbar.
Konzeptionelle Fehler bemängelt bei aller Befürwortung auch Immobilienexperte Caspar Freiherr von Weichs, Seniorpartner bei Weichs Management Consultants. "Die bisher nicht erfolgte Abstimmung der Bilanzierungsregeln zwischen IFRS, HGB und EU-Recht, werfen existentiell wichtige Fragen auf", so Weichs. Und weiter, "Unklar ist der Eigenkapitalausweis, der Umgang mit der Fremdkapitalquote bei notwendiger Abwertung, die Bilanzierung des REITs als Beteiligung und die Realisierung eines Sale & Lease Back in der Bilanz des Verkäufers". Definitorisch vermisst von Weichs den Einbezug von Gesundheits-immobilien aller Art sowie den Mortgage- und den Finance-REIT. Auch er sieht durch den Wohn-REIT die Chance der durch die Finanznot der Öffentlichen Hand drohenden Verslummung vieler Wohnungsbestände zu entgehen. Schließlich verpasst der Entwurf die große Chance, mittels einer vernünftigen Regelung die Umwandlung der volkswirtschaftlich hochriskanten Offenen Immobilien Publikumsfonds in REITs zu ermöglichen (ca. 25 Mrd. EUR Anteilsrückgaben in einem guten Jahr!), um somit die Depotbanken und die gesamte Volkswirtschaft vor einem Crash zu bewahren".
Hintergrundinformationen:
Hogan & Hartson Raue ist eine internationale Anwaltskanzlei mit Hauptsitz in Washington, D.C., die 1904 dort gegründet wurde und in der mehr als 1.000 Anwälte in dreiundzwanzig Büros weltweit tätig sind. In "The Lawyer Global 100" wird Hogan & Hartson als "Top 25 global law firm" nach Umsatz gelistet (Oktober 2005). In Europa hat Hogan & Hartson Büros in Berlin, Brüssel, Budapest, Genf, London, Moskau, München, Paris und Warschau. Global Counsel 3000 schreibt, dass "Hogan & Hartson sich in weniger als 15 Jahren als eine der in Europa am engagiertesten US-Kanzleien etabliert hat." The American Lawyer führt Hogan & Hartson seit Jahren als Top-Adresse für REITs.
Weichs Management Consultants ist eine Strategieberatungs- und Corporate Finance Boutique in München und London. Der Fokus der Arbeit liegt auf unabhängigem Top-Management Consulting für Banken, Versicherungen und die Immobilienwirtschaft. Zu den Referenzen zählen unter anderem die Allianz, Credit Suisse, Deutsche Bank, Daimler Chrysler, GE-Capital, Soros Real Estate und Viterra.
Originaltext: HOGAN & HARTSON RAUE L.L.P Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=56323 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_56323.rss2
Pressekontakt: Alexander Rosenthal peterka & rosenthal +49 221 71 93 814 rosenthal@peterka-rosenthal.de
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