Rheinische Post: Wirtschaftsweiser Franz: Keine Zeit für hohe Lohnabschlüsse
Geschrieben am 05-12-2006 |
Düsseldorf (ots) - Der "Wirtschaftsweise" Wolfgang Franz warnt vor kräftigen Lohnzuwächsen. "Bei vier Millionen Arbeitlosen ist nicht die Zeit für dicke Lohnabschlüsse", sagte er der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). "Natürlich sollen auch Arbeitnehmer etwas vom wachsenden Sozialprodukt bekommen. Doch das macht man besser über Gewinnbeteiligungen." Zugleich weist Franz den Rat des Wirtschaftsweisen Peter Bofinger zurück, Deutschland brauche drei Prozent mehr Lohn, um den Aufschwung zu stabilisieren. "Das Gegenteil ist richtig: Wer die Kaufkraft und damit den Aufschwung stabilisieren will, muss über eine moderate Lohnpolitik die Zahl der Arbeitsplätze und damit die gesamtwirtschaftliche Lohnsumme erhöhen." Franz warnte davor, durch Lohnerhöhungen die anstehende Mehrwertsteuer-Erhöhung auszugleichen. "Das darf auf keinen Fall passieren. Das Geld aus der Erhöhung der Mehrwertsteuer behalten die Unternehmen ja nicht für sich, sie geben es an den Staat weiter. Also können sie es auch nicht an die Arbeitnehmer verteilen. Wer das fordert, gefährdet viele Arbeitsplätze."
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