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Techniker Krankenkasse fordert Europa ohne Wartezeiten

Geschrieben am 05-12-2006

Berlin (ots) - Im Vorfeld der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im
ersten Halbjahr 2007 fordert die Techniker Krankenkasse (TK) die
Bundesregierung auf, auf ein Europa ohne Wartezeiten für medizinische
Behandlungen hinzuwirken. Professor Dr. Norbert Klusen, Vorsitzender
des TK-Vorstandes: "Bislang gibt es nur in den wenigsten EU-Staaten
Gesundheitssysteme, in denen die Menschen nicht monatelang auf
Arztbesuche oder Operationen warten müssen. Ein Europa der Bürger
muss aber auch ein Europa ohne Wartezeiten sein. Ich wünsche mir,
dass die Bundesregierung die Zeit der deutschen Ratspräsidentschaft
nutzt, um hier Überzeugungsarbeit zu leisten." Europa brauche einen
politischen Neuanfang, und ein "soziales Europa", von dem die
glaubwürdige Botschaft ausgeht, dass es für die Menschen da ist,
könne die Herzen für die europäische Idee zurückgewinnen.

Klusen betonte, dass der Gesundheitsmarkt gerade auch in seiner
europäischen Dimension ein Wachstumsmarkt sei: "Er kann zu einer
Schlüsselbranche für Innovation, für neue, moderne Arbeitsplätze
werden, wenn die Chancen konsequent genutzt werden." In einem von
Klusen herausgegebenen und gerade im Nomos-Verlag erschienenen Buch
erläutern 13 namhafte Autoren ihre Sicht auf "Wettbewerb und
Solidarität im europäischen Gesundheitsmarkt" - so der Titel des
Bandes.

Professor Manfred Güllner, Geschäftsführer des
Meinungsforschungsinstitutes Forsa, erläuterte eine aktuelle Umfrage
zu den Auswirkungen der europäischen Integration auf das deutsche
Gesundheitssystem. Dass Deutschland ab dem 1. Januar 2007 für sechs
Monate die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt, ist nur einer Minderheit
(38 Prozent) bekannt. Die Erwartungen der Bürger an die
Ratspräsidentschaft seien geteilt, so Güllner: "Bei zwei Fünfteln
überwiegen die Hoffnungen, bei einem Drittel die Befürchtungen und
ein Viertel ist unentschieden. Dabei setzen EU-Skeptiker mit 17
Prozent deutlich weniger Hoffnungen in die Ratspräsidentschaft als
Anhänger der europäischen Idee; hier sind es 57 Prozent."

Die Hälfte der Deutschen befürchtet, dass durch die europäische
Integration die Qualität des deutschen Gesundheitssystems abnehmen
wird, weil sich die Staaten einem gemeinsamen Minimalstandard
annähern werden. An Einsparungen bei Leistungen, für die in
Deutschland Zuzahlungen fällig sind, glauben vier Fünftel, an
sinkende Kosten im Gesundheitssystem glauben nur zwei Fünftel. Zwei
Drittel meinen, dass es durch das Zusammenwachsen der EU besser
möglich wird, zwischen den qualifiziertesten Spezialisten Europas
auswählen zu können. Aber: 70 Prozent befürchten auch, dass es für
die Menschen schwieriger wird, sich zu orientieren. Die Erwartungen
an eine Integration des europäischen Gesundheitssystems schwanken
also zwischen Hoffnungen und Ängsten.

Für die repräsentative Untersuchung, die zum "TK-Meinungspuls
Gesundheit" gehört, hat Forsa im Herbst rund 2.000 Menschen befragt.
Die Ergebnisse stehen unter www.presse.tk-online.de zum Download zur
Verfügung.

Originaltext: TK Techniker Krankenkasse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6910
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6910.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Dorothee Meusch, Pressesprecherin
Tel. 040 - 6909 -1783, Fax 040 - 6909 - 1353, E-Mail:
dorothee.meusch@tk-online.de


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