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NDR Info exklusiv: Gefahr aus dem Netz - mehr als 200.000 Anleitungen zum Bombenbau im Internet Achtung: Sperrfrist 6. Dezember, 1.00 Uhr; Zitate frei bei Nennung NDR Info

Geschrieben am 05-12-2006

Hamburg (ots) - Im Internet finden sich nach Recherchen von NDR
Info mindestens 200.000 deutschsprachige Anleitungen zum Zusammenbau
von gefährlichen Sprengsätzen. In vielen Fällen handelt es sich dabei
um Seiten, die von herkömmlichen Suchmaschinen nicht erfasst werden.
Der Hamburger IT-Experte Bert Weingarten von der Softwarefirma PAN
AMP stieß mit einer Suchfunktion, die auch das so genannte "Deep
Internet" durchstöbert, auf Tausende solcher Angebote in deutscher
Sprache: "Die Palette reicht von der Briefbombe bis hin zur
Anleitung, wie sich große Personenzüge in die Luft sprengen lassen.
Die innere Sicherheit des Landes ist dadurch massiv gefährdet", sagte
Weingarten NDR Info. In vielen Fällen sind die Materialien für den
Bombenbau für wenige Euro im Baumarkt und in der Apotheke erhältlich.

Unklarheit herrschte zuletzt darüber, ob sich solche
Internet-Seiten verbieten lassen. Das Bundesjustizministerium machte
auf Nachfrage von NDR Info deutlich, dass die rechtliche Grundlage
dafür gegeben sei: "Nach §130a StGB macht sich strafbar, wer eine
Schrift, die geeignet ist, als Anleitung zu einer schweren Straftat
zu dienen, (...) verbreitet, öffentlich ausstellt, anschlägt,
vorführt oder sonst zugänglich macht. Unter diesen Straftatbestand
fällt auch die Verbreitung solcher Anleitungen in Datennetzen,
namentlich im Internet."

Das Bundesinnenministerium räumte gegenüber NDR Info ein, dass die
Strafverfolgung nicht immer einfach sei: "Die schiere Masse an
Internetseiten erschwert es den Behörden, den Fällen nachzugehen",
erklärte ein Sprecher. Hinzu komme, dass viele Seiten aus dem Ausland
eingestellt würden.

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter hatte zuletzt bemängelt, dass
eine effektive Bekämpfung der Internetkriminalität mit der
derzeitigen Ausstattung der Polizei kaum möglich sei. "Wir
intensivieren unseren technischen und personellen Aufwand in den
nächsten Jahren, insbesondere, was den islamistischen Terrorismus
betrifft", heißt es dazu aus dem Innenministerium.

Hinweis für die Presse: Rückfragen bitte an, Kai Küstner, NDR
Reporterpool, Telefon 040/4156-2868.

5. Dezember 2006

Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6561
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6561.rss2

Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199


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