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DBSH fordert zweckgebundene Sozialsteuer

Geschrieben am 06-12-2006

Essen (ots) - Der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH)
weist darauf hin, dass Armut über Fragen der Einkommenssicherung
hinaus gesellschaftlich breit gestreut und in den verschiedensten
Bevölkerungsgruppen anzutreffen ist.

"Ich erwarte von der Politik, dass diese umgehend entsprechende
Maßnahmen zur Bekämpfung der Armut in unserem Land einleitet", so die
Bundesvorsitzende Hille Gosejacob-Rolf. Der DBSH fordert mehr
materielle Hilfen für Familien mit Kindern, alte Menschen und ein
Mehr an Personal und Qualität bei sozialen Diensten und
Einrichtungen, angefangen vom Kindergarten bis hin zum Pflegeheim:
"Wir dürfen die Probleme nicht abschieben, nur ausreichendes und
qualifiziertes Personal sichert Nachhaltigkeit und menschliche
Zuwendung", so die DBSH Vorsitzende.

"Allerorten wird sich über die Arbeitslosigkeit beklagt. Aber
eigentlich müssten soziale, gesundheitliche und pflegende Dienste der
Jobmotor der Zukunft sein", so Hille Gosejacob-Rolf. Dabei verkennt
der DBSH nicht, dass dies zusätzliche Mittel notwendig macht.
Natürlich hat der Bürger ein Recht zu wissen, wofür seine Steuern
verwandt werden. Darum fordert der DBSH eine Sozialsteuer für höhere
Vermögen, Gewinne und Bezieher hoher Einkommen.

Der DBSH hat bereits 2005 in seiner "Sozialpolitischen Kampagne"
auf die Mängel und bestehenden Gefahren für das Soziale hingewiesen
und fordert die politischen Verantwortlichen in Bund, Ländern und
Gemeinden auf, Solidarität und Chancengleichheit wieder als zentrale
Aufgabe ihres gesellschaftlichen Handelns anzusehen.

Wie die Studie "Gesellschaft im Reformprozess" auch stellt der
DBSH fest, dass Armut wächst und die Verunsicherung einer wachsenden
Zahl von BürgerInnen, vom sozialen Abstieg bedroht zu sein, zunimmt.
In der Praxis sozialer Dienste stellt die Soziale Arbeit fest, dass
der Staat über Sozialhilfe, Arbeitslosengeld II und wachsende
Eigenbeiträge bei der Gesundheitsversorgung für eine Zunahme von
Verarmung sorgt. Das führt zu einer verstärkten Nachfrage nach
sozialen Diensten. Aber auch diese leiden unter Kürzungen der
Sozialbudgets. Vor allem in Altenhilfe, Jugendhilfe, Behindertenhilfe
und Sozialberatung wachsen die Aufgaben, während das Personal weniger
und zusätzlich belastet wird. Die erhoffte Zunahme bürgerschaftlichen
oder kirchlichem Engagements im sozialen Bereich findet, mit Ausnahme
von Lebensmittelhilfen und Kleiderkammern, nicht statt. Dazu der
DBSH: "Solche Hilfen sind wichtig, aber sie sind kein Ersatz zum
Beispiel für qualifizierte Pflege, Begleitung und Jugendschutz und
brauchen professionelle Unterstützung".

Angesichts auch demographiebedingter Zunahme sozialer Probleme
erwartet der DBSH eine Erhöhung materieller Leistungen, vor allem für
Familien und alte Menschen. Ferner wird eine bessere und
qualifizierte Personalausstattung von Sozialeinrichtungen und
Diensten gefordert. Dies gelte besonders für die Bereiche der
Jugendhilfe, Prävention, soziale Beratung, Altenhilfe und die
fachliche Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements. Die
Verbesserung der Qualität präventiver Hilfen ist volkswirtschaftlich
sinnvoll, erspart sie langfristig ein Vielfaches an Folgekosten in
Bereichen wie Gesundheitsversorgung, Sicherheit und der Bewahrung des
Sozialen Friedens.

Mit Sorge beobachtet der DBSH die Diskussion um die notwendige
Ganztagsbetreuung von Kindern. Es kann nicht sein, dass man Familien
und Jugendliche in Armut und Chancenlosigkeit lässt, und nur
versucht, die Kinder über den Ausbau von Ganztagsbetreuung zu retten.
Der DBSH wird auch weiterhin mit seiner Sozialpolitischen Kampagne
seinen Beitrag zur Bekämpfung der Armut leisten. Weitere
Informationen zur sozialpolitischen Kampagne:
http://www.soziales-netz.org

Originaltext: Deutsche Berufsverband für Soziale Arbei
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=50208
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_50208.rss2

Pressekontakt:
Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. (DBSH), Wilfried
Nodes, Pressesprecher: 0172-2654905


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