2. Workshop Zukunft der Schmerztherapie - Kooperation ist die Voraussetzung für Lösungen - Schmerztherapie und Palliativversorgung müssen Bündnisse schließen
Geschrieben am 06-12-2006 |
Aachen (ots) - Mit mehr als 11 Millionen betroffenen Patienten und volkswirtschaftlichen Kosten in Höhe von bis zu 28 Milliarden Euro allein in Deutschland ist der chronische Schmerz noch immer ein dramatisch unterschätzter Versorgungsbereich im deutschen Gesundheitssystem.(1) Zum zweiten Mal hatte deshalb die Grünenthal GmbH für den 1. und 2. Dezember zum interdisziplinären Workshop Zukunft der Schmerztherapie nach Aachen eingeladen. 160 Teilnehmer aus allen Versorgungsbereichen kamen und diskutierten. Das Fazit: die Zeit des Handelns ist gekommen. Der Diskussion müssen nun auf allen Ebenen konkrete Vorschläge für eine sinnvolle Strukturierung einer integrierten Versorgung folgen. Diese können nur auf der Grundlage einheitlicher Interessen durchgesetzt werden.
In zwei ausgiebigen Plenums-Sitzungen und fünf Arbeitsgruppen wurden relevante Versorgungsfragen beleuchtet und nach Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation gesucht. Auf dem Podium dokumentierten dabei leitende Vertreter der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Krankenkassen und der Wissenschaft, sowie politische Experten, dass die therapeutische Notlage auf dem Gebiet der Schmerztherapie und der Palliativversorgung durchaus im Fokus der Verantwortlichen liegt.
Wir haben gigantische Defizite, die Unterversorgung der Schmerzpatienten ist offensichtlich, so Prof. Dr. Michael Zenz, Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes. Leitlinien für eine interdisziplinäre Schmerztherapie sind dringend erforderlich, damit die Fehlbelegung des Heeres von Schmerzkranken, dem wir heute gegenüber stehen, endlich aufhört. Um die erarbeiteten Vorschläge auf eine breitere Basis zu stellen, streben die schmerztherapeutischen Gesellschaften als weiteren Schritt bis Ende 2006 die Gründung eines gemeinsamen Berufsverbandes an. Bei der Durchsetzung ihrer Interessen sollten dabei idealer Weise die schmerztherapeutische und palliativmedizinische Versorgung Seite an Seite stehen.
Einigkeit herrschte bei den Teilnehmern, dass die Schmerztherapie der Zukunft wirtschaftlich sinnvoll sein und trotzdem den individuellen Bedürfnissen des einzelnen Patienten Rechnung tragen müsse. Der Patient steht im Mittelpunkt - aber im Vordergrund steht das Geld, brachte Dr. Leonhard Hansen, Vorsitzender der KV Nordrhein, die Probleme auf den Punkt. Vor dem Hintergrund sinkender Budgets ist das die Situation mit der die Ärzte in der heutigen Realität konfrontiert werden.
Wie dieses Problem gelöst werden muss, darüber wurde besonders kontrovers diskutiert. Neben vehementer Kritik an einer Gesundheitsreform, bei der Innovation und Qualität in vielen Teilen eingeschränkt würden, sahen die Beteiligten aber durch die Möglichkeiten zu neuen Kooperationen auch die Chance für verbesserte Versorgungsangebote. Gerade die Schmerztherapie, die ja kein homogenes Krankheitsbild besitzt, ist ein Thema für eine integrierte Versorgung, erläuterte Dr. Robert Paquet vom BKK Bundesverband.
Ausdrücklich wies Norbert van Rooij, Leiter der Abteilung Gesundheitsmanagement der Grünenthal GmbH, auf die Leistungsverbesserungen im Bereich der Palliativmedizin hin. Wir sehen mit dem neuen Paragraphen 37b des Reformgesetzes, der jedem Versicherten einen Anspruch auf palliativmedizinische Versorgung einräumt, eine große Chance, ein dramatisch unter- und fehlversorgtes Leistungsfeld gänzlich neu zu bestellen und mit bereits bestehenden zumeist ehrenamtlich aufgebauten Strukturen zu verbinden. Nötig seien aber auch hier grundlegend andere und vertrauensvolle Formen medizinischer und wirtschaftlicher Kooperation. Sterbebegleitung verträgt keine Konkurrenz, sondern braucht Kooperation, fasste Prof. Dr. Friedemann Nauck von der Universität Göttingen und Leiter des einzigen Palliativzentrums in Niedersachsen die Meinung der Teilnehmer zusammen.
Die neue Gesetzgebung eröffnet Potenziale für eine echte Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten und Betroffenen. Von grundsätzlicher Bedeutung sei es dabei jedoch, dass alle Verantwortlichen - Leistungspartner, Kassen und Industrie - zu einem Dialog auf gleicher Augenhöhe bereit und in der Lage seien. Die Versorgungsstrukturen der Zukunft sollten idealer Weise nicht von einer einzelnen Gruppe definiert werden, sondern aus einem Prozess mit allen beteiligten Partnern entstehen, erläutert Wolfgang Becker, Geschäftsleiter Deutschland der Grünenthal GmbH. Wir als pharmazeutisches Unternehmen sind uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und möchten uns als Partner für Präparat und Therapie-Know-how zur Verfügung stellen. Der Zukunftsworkshop soll dabei ein neutrales Forum für intensive und kontroverse Diskussionen sein.
Mit dem Workshop Zukunft der Schmerztherapie wird die Grünenthal GmbH auch in den nächsten Jahren dazu beitragen, dass engagierte Ärzte, versorgungsorientierte Kassen, politische Entscheider und sozialverantwortliche Industriepartner sich in regelmäßigen Abständen zu einem Austausch, zur Bestimmung zukünftiger Aufgaben und zur Prüfung versorgungspolitisch wirksamer Kooperationen zusammenfinden. Der 2. Workshop, so das Resümee der Teilnehmer, hat diesbezüglich Maßstäbe gesetzt, die einer spürbaren und nachhaltigen Verbesserung der schmerztherapeutisch und palliativmedizinischen Versorgung entscheidende Impulse gegeben haben dürften.
Die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen und Bildmaterial zur Veranstaltung stellen wir Ihnen auf Anfrage gerne zur Verfügung.
1 Vgl. Jungck, Dr. med. Dietrich: Die Lage der Schmerztherapie in Deutschland. Stand: Februar 2006. Online-Veröffentlichung auf www.vdaea.de, Website des VDÄA: Verband Deutscher Ärzte für Algesiologie - Berufsverband deutscher Schmerztherapeuten e.V.
Über Grünenthal Grünenthal erforscht, entwickelt, produziert und vermarktet Medikamente mit hohem therapeutischem Wert. Hierbei konzentriert es sich auf ausgewählte Felder: Grünenthal ist der Experte für Arzneimittel in der Schmerztherapie, Spezialist für Gynäkologie und Vorreiter bei intelligenten, anwenderfreundlichen Darreichungsformen. Grünenthal ist ein unabhängiges, international tätiges Familienunternehmen und kooperiert mit führenden Unternehmen. Das 1946 gegründete
Unternehmen mit Stammsitz in Deutschland ist weltweit in 27 Ländern mit Tochtergesellschaften und mit sieben Produktionsstätten aktiv. Es beschäftigt in Deutschland circa 1900, weltweit rund 4700 Mitarbeiter. Der Umsatz 2005 betrug rund 777 Millionen Euro.
Grünenthals gesellschaftliches Engagement
Als Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung ist die Grünenthal GmbH seit vielen Jahren mit verschiedenen sozialen Projekten aktiv. Mit unseren Initiativen möchten wir Ärzte und Pflegekräfte, Patienten und deren Angehörige langfristig unterstützen: im Schmerzbereich sind wir auf vielen Ebenen unter der Bezeichnung Contra Schmerz aktiv, in der Gynäkologie fördern wir mit der Initiative Mädchen-Sprechstunde die Prävention bei jungen Frauen. Außerdem unterstützt Grünenthal unabhängige Projekte wie die Studie Schüler werden Lebensretter mit dem Ziel, die Befähigung zur Ersthilfe in Notfallsituationen nachhaltig zu verbessern.
Originaltext: Grünenthal GmbH Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=25388 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_25388.rss2
Bei weiteren Rückfragen: Christian Luley Telefon: 0241-569 1208 Fax : 0241-569-3151
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