(Registrieren)

Ärzteorganisation erstattet Strafanzeige gegen Lauterbach und Schmidt

Geschrieben am 08-12-2006

Ingelheim (ots) - Die Ärzteorganisation "Freie Ärzteschaft" (FÄ)
hat Strafanzeige gegen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und
den Leverkusener Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach gestellt.
"Der von beiden erhobene Vorwurf, wir würden Patienten in Geiselhaft
nehmen, stellt uns auf eine Stufe mit Schwerkriminellen. Das ist
nicht hinzunehmen", erläutert FÄ-Präsident Martin Grauduszus die
Anzeigen wegen Beleidigung einer ganzen Berufsgruppe.

Die abwertende Gleichstellung von Ärzten, die ihr demokratisches
Recht zu Protesten wahrnehmen, mit Menschen, die Personen entführten
und mit deren Tod drohten, sei eine Beleidigung, zu der es in der
Geschichte der Bundesrepublik nur wenig Vergleichbares gäbe: "Es
erinnert an die Kollektivbeleidigung 'Soldaten sind Mörder', die der
Bundesgerichtshof zu Recht als nicht zulässige Kollektivbeleidigung
beurteilt hat", sagt Grauduszus.

Als Bundesministerin stehe Schmidt darüber hinaus in einem
besonderen öffentlich-rechtlichem Amtsverhältnis: "Zu den Aufgaben
eines Bundesministers gehört nach der Rechtssprechung des
Bundesverfassungsgerichtes auch die Orientierung der Bürger durch
wahrheitsgemäße Aufklärung und Beratung", weiß Grauduszus.

Schon aus diesem Grunde komme schon prinzipiell eine Berufung auf
das Grundrecht der Meinungsfreiheit als Rechtfertigung nicht in
Betracht, heißt es in der Strafanzeige. Auch der Abgeordnete
Lauterbach kommuniziere vorsätzlich einen unmittelbar ehrkränkenden
Gedankeninhalt, der geeignet sei, das Ansehen der Ärzteschaft
herabzusetzen.

Die Freie Ärzteschaft ist der derzeit am schnellsten wachsende
Ärzteverband Deutschlands und gilt als Initiator und Motor der
andauernden Proteste niedergelassener Ärzte. Der Verein hat sich im
Internet bei "Facharzt.de" kennengelernt und 2005 bereits den
ersten "Ärztetag von unten" organisiert, der als Initialveranstaltung
der Protestbewegung gilt.

Anfang November 2005 brachte ein Aufruf der Freien Ärzteschaft
rund 5.000 Ärzte zur Demonstration vor dem Kölner Dom, gleichzeitig
blieben im ganzen Bundesgebiet mehrere 10.000 Arztpraxen geschlossen.
Die bundesweit bislang größte Demonstration von Ärzten in der
Geschichte der Bundesrepublik im März 2006 in Berlin wurde von der
Freien Ärzteschaft organisiert. Auch am jetzigen Aktionstag der Ärzte
war die FÄ mit vielen dezentralen Aktionen maßgeblich beteiligt.

Originaltext: Freie Ärzteschaft e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=57691
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_57691.rss2

Pressekontakt:
Hans-Peter Meuser, Tel. 0170 9812706
Wieland Dietrich, Tel. 0173 5370708


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

44124

weitere Artikel:
  • Pressekonferenz mit Lothar Bisky und Klaus Ernst am 11. Dezember beginnt erst 15 Uhr! Berlin (ots) - Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, ich möchte Sie an die Pressekonferenz am Montag, dem 11. Dezember, erinnern und Sie gleichzeitig auf eine veränderte Anfangszeit hinweisen. Die Pressekonferenz beginnt erst um 15 Uhr! Sie findet statt: im Karl-Liebknecht-Haus, Konferenzsaal I, Kleine Alexanderstraße 28 10178 Berlin. Nach den Debatten der Entwürfe der Gründungsdokumente für die neue Linke - Programmatische Eckpunkte, Satzung und Bundesfinanzordnung - werden diese auf einer gemeinsamen Vorstandssitzung von Linkspartei.PDS mehr...

  • Der Tagesspiegel: Streit um Rauchverbote: Fraktionsspitzen kritisieren Staatssekretäre und Regierung Berlin (ots) - Berlin - Im Streit um den Rückzieher beim Rauchverbot für Gaststätten und öffentliche Gebäude stehen nun die beiden parlamentarischen Staatssekretäre aus dem Gesundheits- und dem Verbraucherministerium, Marion Caspers-Merk (SPD) und Gerd Müller (CSU), unter heftiger Kritik. Als Vorsitzende der Koalitionsarbeitsgruppe hätten sie ihre Einigung auf ein bundeseinheitliches Rauchverbot nicht gleich publik machen dürfen, sondern vorher erst mit der Bundesregierung abstimmen müssen, hieß es am Freitag aus den Spitzen der Koalitionsfraktionen, mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Drogenbeauftragte warnt Länder vor Flickenteppich bei Nichtraucherschutz - Bundes-Regelung wäre möglich gewesen Saarbrücken (ots) - Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), hat die Länder vor unterschiedlichen Regelungen beim Nichtraucherschutz gewarnt. "Einen Flickenteppich aus 16 verschiedenen Nichtraucherschutz-Gesetzen können wir uns nicht erlauben", sagte Bätzing der "Saarbrücker Zeitung" (Sonnabend-Ausgabe). "Ohne einheitliche Regelung bekämen wir eine totale Wettbewerbsverzerrung im Gastronomiebereich". Dieser Verantwortung müssten sich die Länder absolut bewusst sein, meinte Bätzing. Nach ihrer Einschätzung hätte mehr...

  • Gehb/Krings: Keine kommerzielle Nutzung menschlichen Lebens Berlin (ots) - Anlässlich der Entscheidung des Bundespatentgerichts zur Teilnichtigkeit eines Stammzellenpatents erklären der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Jürgen Gehb MdB, und der Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für "Geistiges Eigentum" im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages, Dr. Günter Krings MdB: Die Entscheidung des Bundespatentgerichts ist zu begrüßen. Die Richter haben unmissverständlich klar gemacht, dass menschliche Embryonen nicht für die Herstellung von Nervengewebe mehr...

  • Der Tagesspiegel: Rauchverbot: Vorsitzende des Gesundheitsausschusses kündigt neue Initiative an - Martina Bunge (Linke): Bund ist doch zuständig Berlin (ots) - Berlin - Die Linkspartei will über eine Initiative im Bundestag doch noch ein bundeseinheitliches Rauchverbot durchsetzen. Anders als von der Bundesregierung behauptet, könne der Bund in diesem Bereich doch Gesetze erlassen, sagte die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Martina Bunge (Linke) dem "Tagesspiegel". Der Bund sei eindeutig für den Schutz vor Schadstoffen zuständig. Es gebe zum Beispiel Bundesregelungen zum Umgang mit Asbest. "Ich setzte darauf, dass das Land Berlin außerdem eine Bundesratsinitiative mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht