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Rheinische Post: Hessens Wirtschaftsminister Rhiel (CDU) will Stromsteuer um die Hälfte senken - Zwangs-Entflechtung der Konzerne angedroht

Geschrieben am 09-12-2006

Düsseldorf (ots) - Der hessische Wirtschaftsminister Alois Rhiel
(CDU) hat den Bund aufgefordert, die Stromsteuer von 2 auf 1 Cent je
Kilowattstunde zu halbieren. "Das würde die Stromrechnung der
Privathaushalte um etwa sechs Prozent senken - rund 40 Euro pro Jahr
für einen Vier-Personen-Haushalt", sagte Rhiel in einem Interview der
"Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Im Gegenzug solle der Bund den
Kraftwerksbetreibern die CO2-Verschmutzungs-Zertifikate nicht länger
kostenlos überlassen, sondern versteigern. "Der Erlös würde
ausreichen, um die Halbierung der Stromsteuer zu finanzieren, ohne
den Staatshaushalt zu belasten", sagte Rhiel. Die Stromkonzerne gäben
den Marktwert der Zertifikate ohnehin schon als Belastung an die
Kunden weiter, ohne dass die Konzerne dafür tatsächliche Kosten
hätten, kritisierte er. "Dadurch verschaffen sie sich einen
Zusatzgewinn von fünf Milliarden Euro pro Jahr, die man besser für
die Entlastung der Verbraucher einsetzen könnte." Rhiel drohte den
großen Stromerzeugern zudem mit der Möglichkeit einer
Zwangs-Entflechtung der Konzerne. "Es gibt im Strommarkt keinen
wirksamen Wettbewerb, sondern vier Konzerne haben eine
marktbeherrschende Stellung erlangt, die sie zu Lasten der Kunden
missbrauchen", sagte der Wirtschaftsminister. Es dränge sich der
Eindruck auf, dass es beim Preisanstieg der Stromerzeuger um fast 50
Prozent seit 2005 nicht mit rechten Dingen zugehe, so Rhiel. Die
Wirtschaftsministerkonferenz habe jetzt den Weg freigegeben, um das
Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb zu erweitern. "Wenn alles andere
nicht mehr hilft, muss das Bundeskartellamt das Oligopol von Eon,
RWE, Vattenfall und EnBW zwingen können, Kraftwerke zu verkaufen",
forderte Rhiel. Dann könne die Zahl der Stromproduzenten soweit
steigen, dass endlich eine echt wettbewerbliche Preisbildung möglich
sei. Deshalb prüfe die Politik jetzt dieses "scharfe Instrument".

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303


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