WAZ: Treffen von Holocaust-Leugnern: Iranische Farce - Kommentar von Hendrik Groth
Geschrieben am 11-12-2006 |
Essen (ots) - Was verquast als wissenschaftliche Konferenz dargestellt wird, ist nichts anderes als ein widerliches Propaganda-Happening. So darf etwa der seit Jahrzehnten in Europa unter Neonazis herumtingelnde und mehrfach vorbestrafte Franzose Robert Faurisson mal wieder auf größerer Bühne auftreten. Seine geistige Inkontinenz beschäftigt eventuell den Verfassungsschutz, sonst niemanden. In Teheran ist er herzlich eingeladen, das antisemitische Wort zu führen. Ekelhaft, es wäre eines Kommentars nicht wert, wenn nicht der Iran dieses Treffen aktiv organisiert hätte. Dem iranischen Präsidenten geht es nicht um eine Beweisführung, nicht um die Aufarbeitung der Judenvernichtung durch den NS-Staat. Er will Stimmung gegen Israel verbreiten, will mehr Resonanz auf seine Hasstiraden erzielen. Im Westen hat sich der Iraner damit weiter isoliert. Nicht zu unterschätzen ist aber, dass Ahmadinedschad außerhalb Irans Beifall in der arabischen Öffentlichkeit findet. Hier öffnet sich ein Graben zwischen westlicher und arabischer Welt. Wer keinen Frieden in Nahost will, der braucht solche "Konferenzen".
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