Philologenverband zur Vorstellung der endgültigen Ergebnisse der Schaarschmidt-Studie in Berlin: DPhV fordert Einführung von Eignungsbeurteilungsverfahren für Lehramtsstudenten

Berlin (ots) - Meidinger: "Ziel muss die Gewinnung
hochmotivierten, geeigneten Lehrernachwuchses sein!"

Als wichtigstes und auffälligstes Untersuchungsergebnis der heute
in Berlin vorgestellten Schaarschmidt-Studie bezeichnet der
DPhV-Bundesvorsitzende Heinz-Peter Meidinger die Tatsache, dass bei
einem nicht geringen Teil der Lehramtsstudierenden problematische
Eignungsvoraussetzungen vorliegen, wie z.B. Einschränkungen in der
Widerstandskraft und Defizite in der sozial-kommunikativen Kompetenz.

Dies habe eine intensive Abfragung und Testung von rund 600
Lehramtsstudenten ergeben. "Zwar betreffen diese Mängel nur eine
Minderheit von Lehramtsbewerbern, klar ist aber auch, dass derartige
Handicaps während der Ausbildung kaum mehr ausgebügelt werden können.
Deshalb fordert der DPhV die verstärkte Einführung von entsprechenden
Eignungsfeststellungsverfahren für angehende Lehramtsstudenten, wie
z.B. verpflichtende Orientierungspraktika mit professioneller
Beratung bzw. das von Prof. Schaarschmidt entwickelte
Self-Assesment-Verfahren zur Selbsttestung", sagte Meidinger

Bei letzterem handele es sich um ein Verfahren, das es
Interessenten für ein Lehramtsstudium ermöglichen soll, sich selbst
auf ihre Eignung hin zu beurteilen und die nötigen Schlüsse daraus zu
ziehen. Abiturienten mit ungünstigeren Voraussetzungen sollten so
gegebenenfalls zum Nachdenken über berufliche Alternativen angeregt
werden. Orientierungspraktika an Schulen und in der Jugendarbeit
könnten darüber hinaus den Lehramtsinteressenten signalisieren, ob
sie den praktischen Anforderungen gewachsen seien.

"Gute Lehrer brauchen neben einer sehr guten fachlichen und
pädagogischen Ausbildung große emotionale Stabilität, eine
aktiv-offensive Lebenseinstellung, hohe Belastbarkeit, eine
ausgeprägte Durchsetzungs- und Selbstbehauptungsfähigkeit und große
Sensibilität für Jugendliche", betonte der DPhV-Chef. Man müsse neben
der verstärkten Einführung von Eignungsfeststellungsverfahren - so
Meidinger - aber auch darüber nachdenken, wie die berufsspezifische
Motivation von angehenden Lehrern gestärkt werden könne.

"In Zeiten eines sich verstärkenden Lehrermangels muss es uns
darum gehen, mehr und nicht weniger geeignete Lehramtsbewerber zu
finden. Die Frage lautet also: Wie kann es uns gelingen, verstärkt
junge Menschen mit dem entsprechenden Eignungsprofil für ein
Lehramtsstudium zu gewinnen. Dazu erwartet der Philologenverband von
der Kultusministerkonferenz entsprechende Aktionen, wie z.B. die
Durchführung von Lehrerwerbungs- und Lehrerimagekampagnen", so der
DPhV-Vorsitzende.

Originaltext: Deutscher Philologenverband
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