(Registrieren)

Ulla Jelpke: Schlamperei bei Zwangsarbeiter-Entschädigung

Geschrieben am 12-12-2006

Berlin (ots) - Zur morgen stattfindenden "abschließenden"
Kuratoriumssitzung der "Stiftung Erinnerung, Verantwortung und
Zukunft" erklärt die Kuratorin und innenpolitische Sprecherin der
Fraktion DIE LINKE., Ulla Jelpke:

Etlichen NS-Zwangsarbeitern droht die Entschädigung verweigert zu
werden, weil die Bearbeitung ihrer Anträge verzögert worden ist.

Der Internationale Suchdienst (ISD) des Roten Kreuzes in Bad
Arolsen hat vor drei Jahren 221.000 Euro dafür erhalten, bei ihm
eingereichte Anträge von Zwangsarbeitern an die zuständigen
Partnerorganisationen weiterzuleiten. Dennoch blieben Anträge
jahrelang unerledigt liegen. Im November 2004 räumte der ISD ein, in
ungeöffneten Postsäcken befänden sich eine Million Briefe, darunter
geschätzte 5000 Anträge.

Mehrere Tausend Schriftstücke von ehemaligen Zwangsarbeitern, die
erst in den letzten Monaten vom ISD weitergeleitet wurden, sind wegen
der ablaufenden Fristen gar nicht mehr bearbeitet worden. Darunter
sind sowohl Entschädigungsanträge als auch Beschwerdeverfahren und
Anträge auf Höherstufung. Wie hoch die exakte Zahl jener
Zwangsarbeiter ist, deren Forderungen nun "wegen Fristversäumnis"
unbeglichen bleiben, ist unbekannt, man muss aber befürchten, dass es
um mehrere Hundert Fälle geht.

Am 31. Dezember 2006 endet laut Stiftungsgesetz der
Auszahlungszeitraum. Wer bis dahin keine Entschädigung erhalten hat,
für den ist jede Frist verflossen und jeder Rechtsanspruch erloschen.

Es darf aber nicht sein, dass Opfer des Faschismus nun auch noch
Opfer bürokratischer Schlamperei werden. Auf eine Anfrage von mir
verwies die Bundesregierung achselzuckend auf die Rechtslage. Ich
werde das Thema morgen auf der Kuratoriumssitzung ansprechen. Der
juristische Spielraum der Stiftung ist jedoch so eng, dass hier die
Politik gefordert ist. Es muss sichergestellt werden, dass alle, die
im Dritten Reich Zwangsarbeit leisten mussten, Entschädigung
erhalten.

Originaltext: Die Linke.PDS
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41150
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

Pressekontakt:
DIE LINKE.
Fraktion im
Bundestag
Hendrik Thalheim
Tel.: 030/22752800
Mobil: 0172/3914261
Mail: pressesprecher@linksfraktion.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

44591

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Anwälte: Handwerkliche Qualität der Gesetze wird immer schlechter Berlin (ots) - Berlin - Der Deutsche Anwaltsverein hat der Koalition zunehmende Nachlässigkeit bei der Gesetzgebung vorgeworfen. "Die handwerkliche Qualität ist ganz klar schlechter geworden", sagte Vorstandsmitglied Ulrich Schellenberg dem Berliner "Tagesspiegel" (Mittwochsausgabe). Neue Gesetze müssten dringend sorgfältiger formuliert werden. Das Eingreifen des Bundespräsidenten beim Verbraucherinformationsgesetz und der Koalitionsrückzieher beim Rauchverbot seien symptomatisch, meinte Schellenberg, der auch Vorsitzender des Berliner mehr...

  • März 2007 in Deutschland: Arztfreie Woche Erkrath (ots) - Ohne Ärzte müssen die bundesdeutschen Bürger im März 2007 auskommen: Der Ärzteverband "Freie Ärzteschaft" (FÄ) hat alle niedergelassenen Ärzte aufgefordert, ihre Praxen vom 19.-23. März 2007 aus Protest gegen die Gesundheitsreform zu schließen. "Diese Reform ist ein Meilenstein auf dem Weg in die Entsolidarisierung der Gesellschaft - wir ziehen jetzt die Notbremse", kündigt Martin Grauduszus, Präsident der FÄ, an. "Die Gesundheitsversorgung wird erst verstaatlicht und dann Gesundheitskonzernen kostengünstig in den mehr...

  • N24-EMNID-UMFRAGE: Buch ist populärstes Weihnachtsgeschenk Berlin (ots) - Berlin, 12.12.06 Auf der Hitliste der populärsten Weihnachtsgeschenke steht in diesem Jahr das Buch. 37 Prozent der Bundesbürger setzten auf Gedrucktes zum Fest. Allerdings dicht gefolgt von neuen Medien: CDs / DVDs und Videos kaufen 31 Prozent. Bekleidung und Schmuck liegen mit 28 Prozent im Mittelteil des bundesdeutschen Wunschzettels. Lediglich 16 Prozent setzten beim Geschenkkauf auf Schmuck. Im Durchschnitt investieren die Bundesbürger 308 Euro in Geschenke für das Fest und über die Hälfte der Befragten, nämlich mehr...

  • BA: Bundesagentur will Einbindung privater Arbeitsmarktdienstleister verbessern Nürnberg (ots) - Die Bundesagentur für Arbeit (BA) will in sechs Modellprojekten eine wirksamere Einbindung externer Arbeitsmarktdienstleister erproben. Schon jetzt vergibt die BA Arbeitsmarktdienstleistungen und Fördermaßnahmen an externe Träger in großem Umfang. Die Modellprojekte sind daher eine Weiterentwicklung der bisherigen Zusammenarbeit. Ziel ist nicht eine gezielte Ausweitung der Einbindung Dritter. Die BA geht davon aus, dass der Integrationserfolg durch einen ganzheitlichen Ansatz gesteigert werden kann. Die gegenwärtig mehr...

  • Ruck: Bundesregierung muss mit den internationalen Partnern Handlungsoptionen für den Sudan erarbeiten Berlin (ots) - Zur Zuspitzung der Lage im Sudan erklärt der entwicklungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Christian Ruck MdB: Die Lage im Sudan spitzt sich zu. Neben der humanitären Katastrophe in der Westprovinz Darfur droht auch der Konflikt zwischen Nord- und Südsudan wieder zu eskalieren. Der Konflikt könnte sich auf den halben Kontinent ausdehnen und die Nachbarländer Tschad, Äthiopien, Eritrea und Somalia in seinen Sog ziehen. Sogar Kenia und der Kongo könnten von der Krise erfasst werden. Al Quaida hat im mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht