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Schüler in Juniorenfirmen: Unterricht der Zukunft?

Geschrieben am 12-12-2006

Osnabrück (ots) -


DBU-Tagung "Schule, Wirtschaft, Nachhaltigkeit" zeigt Wege zur
Zusammenarbeit von Schülern mit Firmen

Die soziale Herkunft entscheidet in Deutschland über
Bildungschancen - und damit über die späteren Berufschancen. Das ist
eines der wichtigsten Ergebnisse der PISA-Studien. Während
Gymnasiasten im internationalen Vergleich noch passabel abgeschnitten
haben, sieht das Bild bei Haupt- und Realschulen dramatischer aus.
Schüler- und Juniorenfirmen vergrößern gerade für diese größer
werdende Schülergruppe die Chancen für einen Übergang ins
Berufsleben: Zu diesem Schluss kamen Experten rund um Prof. Dr.
Gerhard de Haan von der Freien Universität Berlin während der Tagung
"Schule - Wirtschaft - Nachhaltigkeit - Die Schwachen stärken". Knapp
200 Teilnehmer nahmen an der Veranstaltung in Kooperation mit der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in deren Zentrum für
Umweltkommunikation (ZUK) teil. "Wir müssen dafür sorgen, dass diese
Kooperationen nicht länger die Ausnahme sind, sondern zur Regel
werden", betonte DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde heute zum
Abschluss.

Es gibt sie bereits, die guten Beispiele: Die Schüler- und
Juniorenfirmen etwa, die fair gehandelte Produkte verkaufen oder
Lernpartnerschaften zwischen Schulen und ortsansässigen Unternehmen.
"Fast alle Berichte, die uns von Schulfirmen vorliegen, sind
Erfolgsgeschichten. Dort können Jugendliche Schlüsselkompetenzen
trainieren", fasste Brickwedde bisherige Erfahrungen zusammen. "Das
Problem liegt darin, dass Schulfirmen meist nur zufällig entstehen,
es zu wenige von ihnen gibt und sie sich bisher zu selten an
Nachhaltigkeit orientieren."

Vor diesem Hintergrund luden die Deutsche Bundesstiftung Umwelt
(DBU) und das Nationalkomitee für die UN-Dekade "Bildung für
nachhaltige Entwicklung" am 11. und 12. Dezember 2006 zur Tagung nach
Osnabrück ein, an der auch viele Schüler teilnahmen. Dass es
hervorragende Beispiele gibt, zeigten etwa Jugendliche der "Fashion
Crew" der Gesamtschule Schinkel, von "Meet & Eat" der Haupt- und
Realschule Berge (beide Niedersachsen), der Martin-Luther-Schule aus
Zella-Mehlis (Thüringen) und der Gesamtschule Wuppertal-Barmen
(Nordrhein-Westfalen). Sie bedrucken T-Shirts mit dem Logo der Schule
oder organisieren den Kioskverkauf in der Pause. Die Luther-Schule
kooperierte mit der Einzelhändler "Toom Markt" und beschäftigten sich
mit dem Problem des Kaufhausdiebstahls. Die Gesamtschule aus
Wuppertal drehte mit dem "Gepa - Fair Handelshaus" im Rahmen der
DBU-Initiative "Kurz 21" einen Kurzfilm über den Lebensweg fair
gehandelter Schokolade. "Jugendliche handeln mit realen Produkten am
Markt und machen Umsatz und Gewinn", erläuterte DBU-Expertin Verena
Exner.

Ziel der Tagung war es, Chancen einer großen Initiative für
nachhaltige Schulfirmen im Bereich von Förder-, Real-, Haupt- und
Berufsschulen zu erörtern. Namhafte Experten wie der
geschäftsführende Gesellschafter von Hellmann Worldwide Logistics,
Klaus Hellmann, und Ministerialdirigent Heinz-Wilhelm Brockmann,
Abteilungsleiter im Niedersächsischen Kultusministerium, diskutierten
die Möglichkeiten, die sich aus diesem Zusammenschluss ergeben
können. "Die bereits bestehenden Kooperationen zwischen Schule und
Wirtschaft haben einen großen Nutzen für beide Seiten", betonte
Exner. Unternehmen hätten die Möglichkeit, soziale Verantwortung zu
übernehmen und könnten durch Kooperationen das Qualifikationsniveau
zukünftiger Bewerber erhöhen. Schülerinnen und Schüler würden durch
die Mitarbeit in nachhaltigen Schüler- und Juniorenfirmen das Denken
in Zusammenhängen lernen und könnten ihr Schulwissen in die Praxis
umsetzen. "Stichworte sind selbst organisiertes Lernen, die
Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und das Gefühl der
Selbstwirksamkeit", erklärte de Haan, Vorsitzender des
Nationalkomitees der UN-Dekade.

Wie Schülerfirmen zur Regel werden - auch das wurde auf der Tagung
diskutiert. Möglich sei es, eventuell einen Wettbewerb von
nachhaltigen Schüler- und Juniorenfirmen zu organisieren. Fest stehe,
dass Schülerfirmen und Lernpartnerschaften ein interessantes
Instrument seien, um Schüler während der Schulzeit mit der Berufswelt
in Kontakt zu bringen. Allerdings würden bislang wenige die
Kooperationen unter dem Aspekt der "Nachhaltigkeit" betreiben. "Ziel
muss es daher auch sein, mit Projekten dazu beizutragen, dass wir
durch gute Beispiele einen Beitrag dazu leisten, dass Schüler- und
Juniorenfirmen sich sozial, ökologisch und ökonomisch ausgewogen
ausrichten und unter klaren Rahmenbedingungen arbeiten können", sagte
Exner.

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6908
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Katja Cherouny
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de


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