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Börsen-Zeitung: Dax-Indizes lieber ohne Reits, Kommentar von Dieter Kuckelkorn zur möglichen Mitgliedschaft der Real Estate Investment Trusts (Reits) in der Dax-Indexfamilie

Geschrieben am 12-12-2006

Frankfurt (ots) - Die Aufregung in Teilen der Immobilienbranche
ist groß. Die Deutsche Börse will Real Estate Investment Trusts
(Reits), die es bekanntlich ab dem kommenden Jahr auch in Deutschland
geben soll, die Mitgliedschaft in der Dax-Indexfamilie verwehren. Für
die börsennotierten steuerbegünstigten Immobiliengesellschaften soll
stattdessen ein eigenes Börsensegment geschaffen werden. Dies, so die
Argumentation der Branche, gefährde den Erfolg der Einführung von
deutschen Reits. Viele Investoren orientierten sich bei ihren
Anlageentscheidungen an den etablierten Aktiensegmenten sowie
insbesondere an den Dax-Indizes, so dass den Emittenten von Reits der
Zugang zu umfangreichen Anlagegeldern versperrt werde.

Die Idee, für die Reits ein eigenes Börsensegment einzurichten,
ist nicht so abwegig, wie dies derzeit von der Branche dargestellt
wird. Reits unterscheiden sich von klassischen Aktiengesellschaften
in wesentlichen Punkten. So differieren die einschlägigen
fundamentalen Bewertungskennzahlen, von Kurs-Gewinn-Verhältnissen
über Dividendenrenditen hin zu Steuerquoten und Asset-Strukturen.
Zudem bilden sie den Cash-flow aus Immobilienbeständen ab und nicht
wie bei klassischen börsennotierten Unternehmen Wachstumschancen etwa
durch Expansion in neue Märkte.

Es spricht also einiges dafür, Reits aufgrund der
unterschiedlichen Risiko-Rendite-Ausstattung als eigene Assetklasse
anzusehen, zumal die Branche an anderer Stelle Wert auf die
Differenzierung legt: Das Finanzministerium hat sich breitschlagen
lassen, bei Versicherern Investments in Reits gemäß der sogenannten
Anlageverordnung der Immobilienquote und gerade nicht der Aktienquote
zuzurechnen.

Die Deutsche Börse hätte zweifellos ein Problem, wenn zahlreiche
großvolumige Reits in den MDax oder gar den Dax drängen. Vorausgesagt
sind schließlich allein für 2007 etwa zehn Reit-Börsengänge mit den
Dimensionen einer Symrise oder Wacker Chemie. Dies würde ausreichen,
um dem MDax eine erhebliche Schlagseite wegen des starken
Übergewichts der Immobilienbranche zu verpassen.

Irgendwie hat man den Eindruck, dass die Befürworter der Reits von
der Attraktivität der Vehikel selbst noch nicht so recht überzeugt
sind. Ein wenig mehr Selbstvertrauen wäre hier angebracht.

(Börsen-Zeitung, 13.12.2006)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

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Rückfragen bitte an:
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Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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