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Rabbiner Daniel Alter klagt über Judenfeindlichkeit

Geschrieben am 13-12-2006

Hamburg (ots) - Der erste nach dem Holocaust in Deutschland
ordinierte Rabbiner, Daniel Alter, 47, klagt in der ZEIT über eine
neue Welle der Judenfeindlichkeit: "Im Sommer gab es einen Hype, auch
durch die Euphorie bei der WM. Man konnte das Gefühl haben, in einem
neuen Deutschland zu leben. Doch kurz darauf war alles wie vorher. In
Berlin werden Menschen von Neonazis angegriffen. Ich wurde von Leuten
auf der Straße zweimal 'Scheißjude' genannt. Und wenn der jüdische
Fußballverein Makkabi auswärts spielt, werden die Spieler
beschimpft."

Der Rabbiner wünscht sich die Zukunft der Juden in Deutschland wie
in den USA oder England: "Da ist es normal, Jude zu sein. In
Deutschland sind die Leute entweder total verkrampft oder feindselig.
Als Fan von Eintracht Frankfurt bin ich früher oft im Stadion
gewesen. Nach Fehlentscheidungen wurde der Schiedsrichter aus dem
Fanblock zweimal angebrüllt mit 'Jude, Jude'. Keiner hat etwas
unternommen. Seitdem gehe ich nicht mehr ins Stadion. Die Frage ist
für mich nicht, ob es fünf oder acht Prozent Antisemiten in einer
Gesellschaft gibt, sondern wie die Gesellschaft mit diesen fünf oder
acht Prozent umgeht." Einen "deutsch-jüdischen Frühling gibt es
nicht", sagt er.

Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 51 vom 14. Dezember 2006
senden wir Ihnen gerne zu.



Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9377.rss2


Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse,
DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)


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