Grünen-Abgeordnete Deligöz fühlt sich benutzt
Geschrieben am 13-12-2006 |
Hamburg (ots) - Grünen-Abgeordnete und Deutsch-Türkin Ekin Deligöz fühlt sich in ihrer Vermittlerrolle von beiden Ländern ausgenutzt. "Ich finde es dreist, dass die Türkei, die uns Migranten jahrzehntelang im Regen stehen gelassen hat, nun die Kühnheit besitzt, uns instrumentalisieren zu wollen. Das Dumme ist, Deutschland macht es genauso. Wir Migranten müssen unsere Rechte einklagen", sagt sie der ZEIT.
Deligöz beklagt auch das verzerrte Bild von Migranten in der Öffentlichkeit. Es gebe ganz viele integrierte und erfolgreiche Migranten, über die aber kaum berichtet werde. Die Medien berichteten allzu gerne über Stereotype: "Wie kommt es", fragt Deligöz, "dass ich seit acht Jahren Kernbereiche der Integrationspolitik berühre - wie Bildung, Erziehung von Kindern - und es damit selten auf die erste Seite geschafft habe, aber mit so einem klischeehaften Satz über Kopftücher überallhin."
Ekin Deligöz ist familienpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag. Nach ihrem Aufruf an die in Deutschland lebenden Türkinnen, ihr Kopftuch abzulegen, erhielt sie Morddrohungen und steht seitdem unter Polizeischutz.
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 51 vom 14. Dezember 2006 senden wir Ihnen gerne zu.
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