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Spektakuläre DEKRA Crashtests mit Tierdummies / Bei Wildwechsel runter vom Gas / Beim Crash mit größeren Tieren sind Autoinsassen gefährdet

Geschrieben am 14-12-2006

Stuttgart (ots) - Jedes Jahr kracht es rund 210.000 mal, wenn ein
Wildtier in ein Auto läuft. Im Jahr 2005 wurden dabei 2.700
Autoinsassen verletzt, 14 sogar getötet. Wie gefährlich ein
Wildunfall mit dem Auto werden kann, hat DEKRA jetzt in einer
spektakulären Versuchsreihe untersucht. Dabei setzten die
Sachverständigen erstmals Dummies von Reh, Damhirsch und Wildschwein
in Originalform, -größe und -gewicht ein. Bereits bei Tempo 50
entstanden bei Zusammenstößen gängiger Pkw mit den 25 bis 90 Kilo
schweren Tierattrappen Schäden von mehreren Tausend Euro bis hin zum
Totalschaden. Für die Insassen richtig gefährlich werden kann es bei
Kollisionen mit größeren Tieren, deren Schwerpunkt höher liegt, wie
etwa bei Hirschen. So wurde beim Crash mit 50 km/h der 70 Kilo
schwere Hirschdummy vor dem Auto auf Höhe der Windschutzscheibe
geschleudert. Bei sehr hohen Geschwindigkeiten kann ein solches Tier
im Extremfall durch die Scheibe in den Innenraum geschleudert werden
und die Insassen schwer verletzen.

Die Sachverständigen raten daher dringend, auf Strecken, die mit
Verkehrszeichen für Wildwechsel gekennzeichnet sind, langsamer zu
fahren. Vor allem morgens und abends ist verstärkt mit Wildtieren zu
rechnen. Ein erhöhtes Wildunfallrisiko stellen Wildhüter insbesondere
in den Wochen nach der Zeitumstellung fest. Häufig kommen sich dabei
irritierte Wildtiere mit Berufspendlern ins Gehege.

Gerät ein Tier in den Leuchtkegel der Scheinwerfer, sollte man
sofort abbremsen und das Licht abblenden, ggf. durch Hupen versuchen
das Tier zu verscheuchen, rät DEKRA. Springt es überraschend auf die
Fahrbahn, heißt es in der Regel voll bremsen sowie Lenkrad festhalten
und nicht verreißen. Ein Ausweichen kommt nur dann in Frage, wenn der
Fahrer genügend Zeit für eine kontrollierte Reaktion hat und dadurch
den Gegenverkehr, folgende Fahrzeuge und sich selbst nicht in Gefahr
bringt.

Ausweichmanöver sind auch aus versicherungsrechtlicher Sicht
problematisch. Denn wer vor Tieren ausweicht und von der Fahrbahn
abkommt, muss um seinen Versicherungsschutz bangen, wenn er den
Hergang nicht durch Zeugen oder Tierspuren nachweisen kann. Vor
Kleintieren sollte man keinesfalls ausweichen. Zusammenstöße zwischen
einem fahrenden Auto und Haarwild sind in der Regel durch die
Teilkaskoversicherung abgedeckt. Zu diesen Tieren zählen unter
anderem Hirsche, Rehe, Wildschweine und Feldhasen. War eine Kollision
nicht zu vermeiden, kann es für beteiligte Autofahrer und Mitfahrer
noch einmal gefährlich werden, wenn sie verletzte Tiere berühren. Ein
verletzter Keiler zum Beispiel kann einen Menschen mit seinen Hauern
schwer verletzen. Grundsätzlich gilt: Unfallstelle sichern, ein totes
Tier von der Fahrbahn entfernen und die Polizei verständigen. Der
Schaden wird von der Versicherung auf Grundlage des Polizeiprotokolls
oder einer Wildbescheinigung des Försters reguliert. Die
Sachverständigen erinnern daran, dass Haare und Blut wichtige
Beweismittel sind, die nicht abgewischt werden dürfen, sondern
fotografiert werden sollten.

Originaltext: Dekra AG
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6647
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6647.rss2

Pressekontakt:
Friedhelm Schwicker
Tel.(07 11) 78 61-24 19
Fax (07 11) 78 61-27 00
friedhelm.schwicker@dekra.com


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