Christoffel-Blindenmission: Wichtiger Meilenstein - Erste UN-Konvention für Menschen mit Behinderungen verabschiedet
Geschrieben am 14-12-2006 |
Bensheim/Potsdam (ots) - Der 13. Dezember 2006 war für Menschen, die mit einer Behinderung leben müssen, ein wichtiger Meilenstein: An diesem Tag hat die UN-Generalversammlung die Konvention für die Rechte von Menschen, die blind, gehörlos, körper- oder geistig behindert sind, verabschiedet. Sie stellt das erste internationale rechtsverbindliche Dokument dar, das die Menschenrechte dieser weltweit mehr als 600 Millionen Menschen umfassend festschreibt und ihre Lebensqualität entscheidend verbessern soll. Bisherige Dokumente hatten nur Empfehlungscharakter.
"Die UN-Konvention versteht die Belange behinderter Menschen als Menschenrechtsthematik. Mit diesem Dokument wird endlich gefordert, dass Menschen mit Behinderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen gleichberechtigt behandelt werden müssen", erklärte Martin Georgi, Direktor der Christoffel-Blindenmission (CBM), "und das nicht nur in den sogenannten entwickelten Staaten, sondern auch in den armen Ländern des Südens."
Denn dort leben die allermeisten Menschen mit Behinderungen. Siebzig bis achtzig Prozent von ihnen zählen zu den Ärmsten der Armen, denn Armut und Behinderung, das ist ein Teufelskreis. Die Liste der möglichen Ursachen ist lang: Mangel- und Unterernährung, Krankheiten, unzureichende Gesundheitsversorgung, fehlendes bzw. unsauberes Wasser, schlechte Wohnverhältnisse, Unfälle und nicht zuletzt fehlende Information und Aufklärung. Ziel der Konvention ist es auch, ihre Lebensqualität zu erhöhen. Behinderten Jugendlichen einen Ausbildungsplatz und später einen Arbeitsplatz zu bieten, ist eine entscheidende Voraussetzung dafür.
Aus Sicht einer internationalen Fachorganisation wie der Christoffel-Blindenmission, ist daher besonders Artikel 32 über die Internationale Zusammenarbeit zu begrüßen. Er besagt, dass Entwicklungshilfeprogramme in Zukunft die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen berücksichtigen und zugänglich gestaltet sein müssen. Der Artikel war lange umkämpft und blieb nicht zuletzt aufgrund der Beharrlichkeit der deutschen Delegation Bestandteil der Konvention.
Die UN-Mitgliedsstaaten haben nun bis Ende März Zeit, die Konvention zu unterzeichnen. Bis zur endgültigen Ratifizierung können jedoch noch drei bis fünf weitere Jahre vergehen, da die Länder u.a. ihre Gesetze überprüfen und gegebenenfalls korrigieren müssen. Wenn 20 Länder die Konvention ratifiziert haben, tritt sie in Kraft.
Originaltext: Christoffel Blindenmission e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=37342 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_37342.rss2
Pressekontakt: Wolfgang Jochum, CBM-Pressereferent; Nibelungenstraße 124, 64625 Bensheim, Tel.: 06251 131-149, Handy: 0172 6331269
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
45065
weitere Artikel:
- BÄK und DGGG: Vorschlag zur Ergänzung des Schwangerschaftsabbruchrechts aus medizinischer Indikation Berlin (ots) - (Berlin/München, 14.12.2006) Für eine Änderung der gesetzlichen Vorschriften zum Schwangerschaftsabbruch aus medizinischer Indikation haben sich die Bundesärztekammer und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe ausgesprochen. Die Bundesärztekammer (BÄK) mit Sachverständigen aus dem Wissenschaftlichen Beirat und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) mit ihrer Arbeitsgruppe Pränataldiagnostik - Beratung und möglicher Schwangerschaftsabbruch haben hierzu einen gemeinsamen Vorschlag mehr...
- Ruck / Fischer: Darfur- Resolution des UN- Menschenrechtsrates ist enttäuschend Berlin (ots) - Anlässlich der gestern verabschiedeten Resolution des UN-Menschenrechtsrates zur Krise in Darfur erklären der entwicklungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Christian Ruck MdB und der für Afrika zuständige Berichterstatter, Hartwig Fischer MdB: Der Menschenrechtsrat hatte sich auf Initiative der Europäischen Union im Rahmen einer Sondersitzung mit der Situation in der sudanesischen Provinz Darfur befasst. Das Gremium beschloss in einer Resolution die Entsendung von Ermittlern, die vor Ort Informationen mehr...
- Kooperationsvertrag zwischen der Siemens AG und Bundesagentur für Arbeit: Meldung der Siemens-Ausbildungsstellen an die Bundesagentur für Arbeit über das Kooperationsmodell des Virtuellen Arbeitsmarkt Nürnberg (ots) - Die Siemens AG nutzt das Kooperationsmodell des Virtuellen Arbeitsmarkts zur automatischen Meldung der Ausbildungsstellen an die Bundesagentur für Arbeit (BA). Ab Frühjahr 2007 werden über 2000 Ausbildungsstellen direkt aus dem Siemens-Personalsystem an den Virtuellen Arbeitsmarkt übermittelt. Ein entsprechender Kooperationsvertrag wurde zwischen der Siemens AG und der BA geschlossen. Die Ausbildungsplätze aller Siemens-Niederlassungen sind somit auch im Virtuellen Arbeitsmarkt verfügbar. Der Bewerber kann die Angebote mehr...
- Hüppe: Rechte Behinderter sollen weltweit geschützt werden Berlin (ots) - Anlässlich der von der UN-Vollversammlung verabschiedeten Konvention zum Schutz der Rechte behinderter Menschen erklärt der Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Belange der Menschen mit Behinderungen, Hubert Hüppe MdB: Die Union begrüßt, dass die Vollversammlung der Vereinten Nationen nun - nach jahrelangen Bemühungen- erstmals eine völkerrechtlich bindende Konvention zum weltweiten Schutz der Rechte behinderter Menschen verabschiedet hat. Schließlich hatte es vorher nur freiwillige Absichtserklärungen gegeben. mehr...
- Rürup, Rische: Rentenrenditen auch in Zukunft positiv Berlin (ots) - Die Renditen in der gesetzlichen Rentenversicherung werden auch langfristig positiv bleiben. Das erklärten der Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie des Sozialbeirates der Bundesregierung, Bert Rürup, und der Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund, Herbert Rische. "Nach den jüngsten Rentenrefomen werden sich die Beitragsrenditen in der Rentenversicherung zwar verringern, bleiben aber auch künftig positiv", sagte Bert Rürup. Diese Aussage treffe auch mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|