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Das Erste: "ttt - titel thesen temperamente" am 17. Dezember 2006

Geschrieben am 14-12-2006

München (ots) - "ttt" am 17. Dezember 2006 um 23.00 Uhr kommt vom
MDR.
Folgende Themen sind u. a. geplant:

1. "Westbesuch. Die geheime DDR-Reise von Helmut Kohl" - erstmals
erzählt ein Buch über die pikante Reise
Es war eine geheimnisvolle Reise, die Helmut Kohl im Mai 1988 in die
DDR unternahm, privat und ohne jede Presse. Begleitet wurde der
deutsche Bundeskanzler von seiner Frau, seinem Sohn Peter,
Regierungssprecher Friedhelm Ost und Wolfgang Bergsdorf aus dem
Bundespresseamt. Kohl hatte Honecker 1987 um diesen Privatbesuch
gebeten, den ersten und einzigen eines deutschen Bundeskanzlers in
der DDR. Zwei Historiker haben jetzt in einem detailreichen Buch die
Stationen dieser dreitägigen Reise rekonstruiert. Sie zeigen, wie
intensiv Polizei und Stasi den Besuch vorbereiteten. In der DDR
herrschte panische Angst davor, dass sich die Szenen vom
Brandt-Besuch in Erfurt wiederholen würden, als sich 1970 hunderte
Menschen vor dem Hotel versammelten und "Willy, Willy" riefen.
Detaillierte Maßnahmepläne wurden zusammengestellt. Hunderte von
Stasi-Mitarbeitern patroullierten durch die Innenstädte von Gotha,
Weimar, Erfurt, Dresden und Saalfeld. Ausreisewillige wurden
kontrolliert und überwacht. Kohl und seine Reisegruppe sollten
"verdeckt" abgesichert werden: keine Verhaftungen in Sichtweite. Als
Kohl in Dresden ein Fußballspiel besucht, sind über 900
Stasi-Mitarbeiter im Einsatz. In Weimar, wo Kohl den historischen
Friedhof besuchte, schickte die Stasi eigens eine Truppe mit, welche
sie als "Arbeitsgruppe Regionalgeschichte" tarnte. Im Ilmpark tarnten
sich Stasi-Mitarbeiter als Jogger. Dennoch gab es immer wieder
Zwischenfälle: Ausreisewillige erkannten den Bundeskanzler und
steckten ihm Briefe oder Zettel zu. Und Helmut Kohl verschafft sich
ein Bild von den Verhältnissen in der DDR, spricht mit Passanten. Sie
bestärken ihn, am Gedanken der deutschen Einheit festzuhalten.
Anderthalb Jahre später wird diese Theorie zur Realität. Autor: Tom
Fugmann

2. Spielbergs Shoa-Foundation in Deutschland - ein überwältigendes
Dokument Holocaust-Überlebender im Land der Täter
Er ist Hollywoods lebendes Superlativ: Star-Regisseur Steven
Spielberg. Immer wieder hat er Rekorde gebrochen - sowohl an der
Kinokasse als auch bei den Oscars. Viele der erfolgreichsten Filme
aller Zeiten kommen von ihm: "Der Weißen Hai", "E.T." und "Jurassic
Park". Am Montag feiert das ewige Wunderkind des Fantasy-Films seinen
60. Geburtstag. In Deutschland hat Spielberg schon letzte Woche für
Schlagzeilen gesorgt: Mit dem Video-Archiv seiner "Shoa Foundation".
Die von ihm finanzierten 52.000 Interviews mit Überlebenden des
Holocaust sieht der Filmemacher als sein wichtigstes Werk - obwohl
keine einzige Spielszene darin vorkommt. Die Idee zu der weltweiten
Zeitzeugen-Befragung entstand bei den Dreharbeiten zu "Schindlers
Liste" in Krakau. Nun sind die Interviews auch in Berlin zu sehen.
Die Freie Universität hat den einzigen Zugang zum "Shoa-Archiv"
außerhalb der USA. Das ist durchaus eine Sensation. Und zu den
Nutzern gehören auch die letzten Überlebenden des Holocaust selbst.
Autor: Paul Pietraß

3. 50 Jahre Lach- und Schießgesellschaft - ein Kabarettmythos
feiert sich
Die "Münchner Lach- und Schießgesellschaft", die von Dieter
Hildebrandt und Sammy Drechsel 1956 ins Leben gestoßene Truppe, sah
Kabarett als Auftrag, kritisch die noch junge Demokratie zu
begleiten, alte Zöpfe abzuschneiden und zu mäkeln. Eine Institution,
die am 12. Dezember 50. Geburtstag feiert. In die Mühlen der
aufmerksamen Kabarettisten geriet alles, was an politischen
Unappetitlichkeiten in jenen Jahren ihren Weg säumte: Die Wiederkehr
von Altnazis, politische Korruption, Radikalenerlass, Nachrüstung,
die Affären der Republik. Die Bühne war nur handtuchgroß, das
Publikum quetschte sich an den Tischen, um nur kein Wort der
satirisch-kritischen Bestandsaufnahme über die bundesrepublikanische
Befindlichkeit zu verpassen. Ein Straßenfeger. Was hat ihre Bedeutung
ausgemacht und was ist davon geblieben? Autor: Lars Friedrich

4. Lebensgefahr für Journalisten in Russland - wie die freie
Presse eingeschüchtert wird
Journalisten und unabhängige Organisationen schlagen Alarm. Sie
konstatieren einen schleichenden Prozess der Entdemokratisierung in
Putins Russland, das allmählich wieder zur Supermacht erstarkt.
Ausdruck der verschärften Restriktionen gegenüber einer unabhängigen
Presse ist ein Gesetz, gegen das sich die Journalisten und Zeitungen
jetzt wehren wollen. Das Gesetz erlaubt es dem Staat gegen
Journalisten wegen angeblicher "Verleumdung und Verbreitung der
Unwahrheit" vorzugehen. In den vergangenen Jahren sind über 200
Journalisten auf diesem Weg hinter Gittern gekommen. Am Sonntag
sollte nun in Moskau eine Demonstration stattfinden zum Gedenken an
über 100 ermordete Journalisten in Russland. Doch sie wurde verboten,
soll aber dennoch stattfinden. Autor: Ulli Wendelmann

Moderation: Caren Miosga

Redaktion: Jens-Uwe Korsowsky/ Matthias Morgenthaler

"ttt - titel thesen temperamente" im Internet:
www.DasErste.de/ttt

Fotos unter www.ard-foto.de

Originaltext: ARD Das Erste
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6694
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6694.rss2

Pressekontakt:
Burchard Röver
Presse und Information Das Erste
Tel.: 089 / 5900 - 3867
E-Mail: burchard.roever@DasErste.de


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