Jedes zweite Unternehmen ist Opfer von Wirtschaftskriminalität / Aktuelle Wirtschafts-Studie der Result Group. Im Brennpunkt: die Gefahren durch Industriespionage.
Geschrieben am 15-12-2006 |
München/Grünwald (ots) -
Jedes zweite Unternehmen ist Opfer von Wirtschaftskriminalität
Aktuelle Wirtschafts-Studie der Result Group. Im Brennpunkt: die Gefahren durch Industriespionage. Konzerne sind besser gesichert als der Mittelstand. Die Täter kommen meist aus den eigenen Reihen und bleiben oft unbelangt.
Die Result Group, München/Grünwald, befragte über 3.500 Unternehmen in Deutschland aus unterschiedlichen Branchen nach ihren Erfahrungen mit Wirtschaftskriminalität. Teilgenommen haben sowohl Konzerne als auch mittelständische Unternehmen. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass gerade der Mittelstand deutlich öfter betroffen ist als von den Unternehmen erwartet. Vor allem die Informationsabflüsse an die Konkurrenz sind dabei ein oftmals unterschätztes Problem.
37 Prozent der befragten Unternehmen waren in den vergangenen zwei Jahren Opfer eines Wirtschaftsdeliktes. Weitere 20 Prozent vermuteten zwar eine vorsätzliche Straftat im Unternehmen, konnten diese aber nicht eindeutig nachweisen. In 13 Prozent der Fälle kam es dabei zu einem Know-how Abfluss bei den Geschädigten. Damit ist der Informationsverlust nach den typischen Vermögensdelikten wie Diebstahl, Unterschlagung, Untreue und Betrug das häufigste Risiko für ein Unternehmen.
Mehr als die Hälfte der Straftäter kommt aus dem eigenen Unternehmen
Das Know-how und die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft stehen hoch im Kurs. Obwohl sehr häufig der Produktionsstandort in Billiglohnländer verlagert wird, sind Forschung und Entwicklung vieler Firmen noch in Deutschland. "Dieses Know-how ist ein begehrtes Ziel für die internationale Konkurrenz", weiß Christian Schaaf von der Result Group. Das Unternehmen gehört zu den weltweiten Spezialisten in der Lösung von Sicherheitsproblemen. "Wir wissen", ergänzt Schaaf, "dass neben der typischen Wirtschaftsspionage mit Hackerangriffen oder Wanzen und versteckt eingebauten Kameras auch der Informationsabfluss durch eigene Mitarbeiter zunehmend ein Problem wird". Das Studien-Ergebnis der Result Group: 54 Prozent der Täter bei wirtschaftskriminellen Delikten waren Mitarbeiter aus den eigenen Reihen, 36 Prozent davon gehörten zu den Führungskräften und 4 Prozent kamen aus dem Management.
Dabei geht es den Tätern nicht immer nur um das ganz große Geld: In 30 Prozent der Fälle lagen die Schäden zwischen 20.000 und 100.000 Euro, in 8 Prozent der Fälle zwischen 100.000 und einer Million Euro und nur bei 4 Prozent der Fälle lag der Schaden bei über einer Million. Nicht verwunderlich ist in diesem Zusammenhang, dass 40 Prozent der Unternehmen gar keine Angaben zur Schadenshöhe machen wollten. Dies belegt sehr deutlich, wie sensibel dieses Thema von den Unternehmen behandelt wird. Wirtschaftskriminalität und vor allem der Know-how Verlust durch Wirtschaftsspionage wird sehr häufig tot geschwiegen bzw. von den Unternehmen verdrängt.
Die Täter bleiben oft ungeschoren
Der befürchtete Reputationsschaden durch das Bekanntwerden eines kriminellen Vorfalles wird oft höher als die Notwendigkeit einer strikten Verfolgung der Täter bewertet. "Es vverwundert demzufolge nicht, dass nur wenige Täter in aller Konsequenz belangt werden", sagt Christian Schaaf: Nur etwa ein Fünftel aller geschädigten Unternehmen, genau 22 Prozent, schöpfen alle straf-, zivil- oder arbeitsrechtlichen Möglichkeiten aus, um die Kriminellen zu belangen. In vielen Fällen werden die Täter mit einer Vereinbarung des gegenseitigen Stillschweigens aus dem Unternehmen verabschiedet. Die Schäden werden in der Unternehmensbilanz verbucht.
Bessere Frühwarnsysteme in Konzernen als im Mittelstand
Die Vorfälle wurden aufgrund der meist umfassenderen Kontrollkultur bei den Konzernen wesentlich öfter entdeckt als im Mittelstand. So stellten 71,4 Prozent der befragten Konzerne aber nur 30,8 Prozent der Mittelständischen Unternehmen einen wirtschaftskriminellen Vorfall fest. Bei der Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität gewähren jedoch gerade die Kontrollen und präventiven Maßnahmen einen wesentlichen Schutz. Hier sind Experten wie die Result Group gefragt. Auch die Studie belegt, dass Frühwarnsysteme und der Einsatz von Schutzprogrammen wirksam sichern: Nur 28 Prozent der Firmen, die über ethische Richtlinien zum Schutz gegen Wirtschaftskriminalität und über eine hohe Kontrolldichte verfügen, wurden geschädigt. Der Gegenbeweis: Wer geschädigt wurde, hatte auf die sorgfältige Auswahl von Kunden oder Lieferanten mit eingehenden Background-Checks vor der Geschäftsaufnahme verzichtet (79 Prozent der Befragten).
Frühwarnsysteme und Background-Checks sorgen vor
Wie wichtig die Mithilfe von Mitarbeitern ist, zeigt die hohe Zahl der Fälle, die durch ein Hinweisgebersystem ans Licht kamen (34 Prozent). Da ist es verwunderlich, dass nur 2,5 Prozent aller Unternehmen ein anonymes Online-Hinweisgeber-System im Unternehmen implementiert hatten. Wo es eingesetzt wird, kam es in 87 Prozent aller Vorfälle im Unternehmen zu relevanten Hinweisen über dieses System. Wenigstens hatten 11 Prozent aller Unternehmen einen persönlichen Ansprechpartner für Hinweise auf kriminelle Kollegen oder Geschäftspartner.
"Solche Hinweise können helfen, Straftaten frühzeitig zu erkennen", betont Christian Schaaf. Bei den meisten geschädigten Unternehmen kam es im Vorfeld zu Auffälligkeiten in der Firma. So bemerkten 31 Prozent Frustration und Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, 21 Prozent Anzeichen für Suchtverhalten und 17 Prozent Auffälligkeiten im persönlichen Umfeld bei ihren Mitarbeitern. Die Result Group empfiehlt den Unternehmen, ein strategisches Frühwarnsystem einzusetzen. Dazu gehörten beispielsweise Geheimhaltungsverpflichtungen in den Arbeitsverträgen als wesentlicher Baustein zum Schutz gegen Informationsabflüsse. Sie wurden bei 80 Prozent aller Unternehmen verankert. Auch Personaldiagnostiken und Background-Checks sichern ab. Dass auch hier noch viel Aufklärungsarbeit nötig ist, bestätigen die Zahlen: Nur 7 Prozent der Unternehmen setzen moderne Personaldiagnostiken bei der Einstellung von neuen Mitarbeitern ein und nur 4 Prozent führen einen intensiven Background-Check vor der Einstellung oder Umsetzung von Mitarbeitern an eine sensible Position durch.
Über die Result Group GmbH
Die Result Group ist ein internationales Business Risk Consulting Unternehmen. Seit Jahren berät sie erfolgreich nationale und internationale Unternehmen, darunter viele der europäischen Top 500. Ihren Mandanten steht sie weltweit und rund um die Uhr bei der Lösung von Sicherheitsproblemen zur Seite.
Originaltext: Result Group GmbH Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=50378 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_50378.rss2
Weitere Informationen oder Kontakt unter www.result-group.de
Ansprechpartner: Christian Schaaf Leiter Ermittlungen und Informationsschutz Tel.: +49 (89) 69 7786 0 Fax: +49 (89) 69 7786 19 office@result-group.de Result Group GmbH, Luise-Ullrich-Str. 8 82031 München-Grünwald
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