Korrektur der Greenpeace-Presseerklärung vom 18. Dezember 2006: Der Einspruch von Greenpeace gegen ein Embryonen-Patent wird vor der Einspruchskammer des Europäischen Patentamtes verhandelt.
Geschrieben am 18-12-2006 |
München (ots) - Korrektur der Presseerklärung vom 18. Dezember 2006: Der Einspruch von Greenpeace gegen ein Patent auf menschliche Keimzellen und Embryonen wird morgen in erster Instanz vor der Einspruchskammer des Europäischen Patentamtes verhandelt und voraussichtlich entschieden - nicht in der Großen Beschwerdekammer, wie in der Presseerklärung heute um 10.30 Uhr stand. Bitte entschuldigen Sie den Fehler.
Greenpeace stellt heute eine neue Dokumentation über Patente auf menschliche Embryonen und Gene, Tiere und Pflanzen vor, die das Europäische Patentamt (EPA) in den Jahren 2005 und 2006 erteilt hat. Dabei verstieß die Behörde oftmals gegen die Patentgesetze. Der Anlass für die Skandal-Dokumentation: Die Einspruchskammer des EPA wird morgen in erster Instanz über ein Patent zur Verwertung menschlicher Embryonen verhandeln und voraussichtlich entscheiden, gegen das Greenpeace Einspruch eingelegt hatte.
Das Patent (EP 1121015) von zwei Forscherinnen, die mit dem schwedischen Biotechnologieunternehmen Vitrolife kooperieren, umfasst ein Verfahren zum Tiefkühlen menschlicher Embryonen und Keimzellen für die künstliche Befruchtung oder Stammzellforschung. Dabei wurden die Embryonen und Keimzellen selbst mitpatentiert. Ein ähnliches Patent des Stammzellenforschers Oliver Brüstle zur kommerziellen Verwertung von Embryonen hat das Bundespatentgericht am 5. Dezember nach einer Klage von Greenpeace in wesentlichen Teilen widerrufen.
"Patente auf Leben haben weniger mit Forschung als mit wirtschaftlichen Interessen zu tun", sagt Patentexperte Christoph Then von Greenpeace. "Die Kommerzialisierung von menschlichem Leben darf über Patente nicht gefördert werden." Ähnlich dem Patent von Oliver Brüstle setzt das Vitrolife-Patent den menschlichen Embryo mit einer technischen Erfindung gleich und bestätigt einen Monopolanspruch zu seiner wirtschaftlichen Nutzung.
Das kommerzielle Interesse an Patenten führt dazu, dass auch ethische und rechtliche Grenzen bei Patentvergaben überschritten werden. Die Greenpeace-Dokumentation zeigt, dass das EPA in den Jahren 2005 und 2006 auf menschliche Gene 472 Patente, auf Tiere 117 Patente und auf Pflanzen 241 Patente vergeben hat. Dabei hat das EPA in mehreren Fällen gegen die Gesetze verstoßen und Patente erteilt, die ethisch nicht vertretbar sind.
Zu diesen Fällen zählt das Krebs-Affen-Patent EP 811061. Es umfasst auch Schimpansen, die mit menschlichen Krebsgenen manipuliert werden sollen. In die Tiere, die von Wissenschaftlern aus Belgien und Deutschland beansprucht werden, sollen Gene eingebaut werden, die vielfältige Krebskrankheiten wie Gebärmutter-, Brust-, Speicheldrüsen-, Knochen-, Haut-, und Blutkrebs auslösen können. Greenpeace wird auch gegen dieses Patent Einspruch einlegen.
Christoph Then: "Das Patent für Krebs-Affen zeigt, welche perversen Entwicklungen das Patentamt fördert, weil klare rechtliche Grenzen fehlen. Hier wird nicht nur das Recht beansprucht, an Affen zu forschen, sondern die kranken Tiere sollen als patentgeschütztes Produkt gewinnbringend gehandelt werden. Es gibt kein wirksames Verbot für derartige Patente." Greenpeace fordert die Neuverhandlung der EU-Patentrichlinie und ein umfassendes Verbot der Patentierung von Lebewesen und ihren Genen.
Achtung Redaktionen: Die Verhandlung am EPA findet am Dienstag, 19.12.2006, um 9.00 Uhr in Raum 2456 in der Bayerstraße 34 in 80335 München statt. Für Rückfragen erreichen Sie Dr. Christoph Then, Tel. 0171-8780 832, und Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-870 6647. Internet: www.greenpeace.de, www.greenpeacefoto.de.
Originaltext: Greenpeace e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
45638
weitere Artikel:
- Korrektur der Greenpeace-Presseerklärung vom 18. Dezember 2006: Der Einspruch von Greenpeace gegen ein Embryonen-Patent wird morgen in erster Instanz vor der Einspruchskammer des EPA verhandelt München (ots) - Korrektur der Presseerklärung vom 18. Dezember 2006: Der Einspruch von Greenpeace gegen ein Patent auf menschliche Keimzellen und Embryonen wird morgen in erster Instanz vor der Einspruchskammer des Europäischen Patentamtes verhandelt und voraussichtlich entschieden - nicht in der Großen Beschwerdekammer, wie in der Presseerklärung heute um 10.30 Uhr stand. Bitte entschuldigen Sie den Fehler. Greenpeace stellte heute eine neue Dokumentation über Patente auf menschliche Embryonen und Gene, Tiere und Pflanzen vor, die mehr...
- Der Tagesspiegel: NRW plädiert für wirksame Sanktionen gegen Schuldensünder im Zuge der Föderalismusreform II Berlin (ots) - Berlin - Nordrhein-Westfalen möchte bei den anstehenden Verhandlungen zur Föderalismusreform II auch über den Finanzausgleich reden und hält Sanktionen für Schuldensünder für notwendig. Der nordrhein-westfälische Bundesratsminister Michael Breuer (CDU) sagte dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe), das Thema Finanzausgleich könne man "nicht draußen lassen". Es könne nicht sein, "dass ein Land, das sich haushaltspolitisch vorbildlich verhält und dazu noch eine Wachstumspolitik betreibt, die seine Steuereinnahmen erhöht, mehr...
- Der Tagesspiegel: US-Außenministerin Condoleezza Rice kommt nach Potsdam / Besuch in Vorbereitung des G-8-Gipfels in Heiligendamm Berlin (ots) - Potsdam/Petzow - Brandenburg bereitet sich auf eine Serie großer Polizeieinsätze vor. Geschützt werden müssen die Umwelt-, Finanz- und Außenminister der G-8-Staaten, die im Frühjahr in Potsdam und Umgebung zusammenkommen werden. Sicherheitsexperten halten Störungen durch Globalisierungsgegner für möglich. Die linke Szene, nicht nur in Deutschland, mobilisiert schon das ganze Jahr über zu massiven Protesten gegen den Gipfel der Staats- und Regierungschefs der G 8, der im Juni im Ostseebad Heiligendamm stattfindet. Es sei mehr...
- Der Tagesspiegel: Die Integrationskurse für Ausländer sind stark verbesserungsbedürftig Berlin (ots) - Die Integrationskurse für Ausländer, ein zentrales Element des lange umstrittenen Zuwanderungsgesetzes, sind stark verbesserungsbedürftig. Zum 1. Juli 2007 muss das Bundesinnenministerium (BMI) dem Bundestag einen Erfahrungsbericht über die Integrationskurse vorlegen. Jetzt hat die Firma Ramboll im Auftrag des BMI ein Gutachten erstellt, das dem Tagesspiegel im Entwurf vorliegt. In dem Gutachten heißt es: "Zentrales Ergebnis der Evaluation ist, dass die bisherige Umsetzung zwar grundsätzlich zielführend und funktionsfähig mehr...
- Neues Deutschland: zur Gesundheitsreform und Föderalismusreform 2 Berlin (ots) - Föderalismus beruht auf einem gewissen Ausgleich zwischen reichen und armen Regionen. Anders kann er nicht funktionieren. Das gilt auch für den Gesundheitssektor: Kassen in Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit und niedrigen Löhnen können die Versorgung ihrer Bevölkerung nicht allein aus eigener Kraft sicherstellen. Das ganz kleine Einmaleins der Bundesstaatlichkeit sitzt umso schlechter, je tiefer man in den Süden der Republik vordringt. Das ist der eigentliche Grund dafür, dass selbst banales Zahlenaddieren nicht mehr mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|