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Westdeutsche Zeitung: Pisa-Koordinator Schleicher fordert neue Strukturdebatte

Geschrieben am 19-12-2006

Düsseldorf (ots) - Fünf Jahre, nachdem die Ergebnisse der ersten
Pisa-Studie Schockwellen durch Deutschland jagten, fordert
Pisa-Koordinator Andreas Schleicher eine neue Strukturdebatte. "Wenn
wir die Kinder des 21.Jahrhunderts in einem Schulsystem unterrichten
lassen, das im 19.Jahrhundert konzipiert wurde, kann das so nicht
funktionieren", sagte der Experte der in Düsseldorf erscheinenden
Westdeutschen Zeitung. Die weiterhin starke Abhängigkeit des
Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft sei "Ausdruck eines
Systems, das Verantwortung abwälzt".
Vehement weist Schleicher die Vorwürfe einiger deutscher
Wissenschaftler zurück, die behaupten, Pisa strotze vor kapitaler
Programmierfehler und unseriöser Methodik. Das sei nur
"oberflächliche und halbwissenschaftliche Rhetorik". "Es war immer
ein Kernanliegen der OECD, den wissenschaftlichen Diskurs zu
empirischen Leistungsvergleichen zu stärken, da dies auch eine
Grundvoraussetzung für die langfristig erfolgreiche Entwicklung des
Pisa-Prozesses ist", betonte Schleicher. Deshalb habe man den
gesamten Pisa-Datensatz samt technischer Dokumentation ins Internet
gestellt. Schleicher: "Ich bin überzeugt, dass ohne unsere
Vergleichsstudien viele der heutigen Reformen nie eingeleitet worden
wären."

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62556
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Zeitung
Martin Vogler
Telefon: 0211/ 8382-2373
oder: Anja Clemens-Smicek, Tel. 0211/ 8382-2370
martin.vogler@westdeutsche-zeitung.de


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