Rheinische Post: Eine Chance für den Superlaster
Geschrieben am 19-12-2006 |
Düsseldorf (ots) - Von Alexander von Gersdorff
Seit einem Jahr machen sich Großhandel und Transportwirtschaft für den "Gigaliner" stark: einen Mammut-Laster, der mit 25 Metern rund ein Viertel länger ist und mit 60 Tonnen Ladegewicht ein Drittel mehr fasst als ein herkömmlicher Lkw. Als erste Bastion ist Niedersachsen gefallen. Jetzt genehmigt NRW erstmals einen "Gigaliner", der auch gleich zwischen Niedersachsen (Osnabrück) und Nordrhein-Westfalen (Mönchengladbach) unterwegs ist. Die Zahl der Gegner dieser "Monster-Trucks" ist beträchtlich. Zu den schärfsten Kritikern gehört der Bundesverkehrsminister. Alle Sorgen sind begründet, darunter: mehr und schwerere Unfälle, Überlastung von Straßen und Brücken mit enormen Folgekosten, Verstopfung von Kreisverkehren und Innenstädten, neue Konkurrenz für die "saubere" Bahn. Und doch sollte man dem Großprojekt eine Chance geben. Der Versuch in Niedersachsen läuft problemlos. Der Gigaliner ist gewöhnungsbedürftig, aber das waren einst auch die 40-Tonner. Der transeuropäische Straßenverkehr nimmt mit oder ohne die "Monster-Trucks" rasant zu, und Deutschland ist das Haupt-Transitland. Es ist besser, darauf offensiv und mit neuen Ideen zu reagieren, als einfach nur am Bestehenden festzuhalten und vergeblich zu hoffen, dass es mit dem Verkehrswachstum schon nicht so schlimm kommt.
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