Der Tagesspiegel: EnBW beantragt längere Laufzeit für AKW Neckarwestheim I - Umweltministerium übt Kritik
Geschrieben am 20-12-2006 |
Berlin (ots) - Der Energiekonzern EnBW beantragt eine längere Laufzeit für das 30 Jahre alte Atomkraftwerk Neckarwestheim I. Nach Informationen des Tagesspiegels (Donnerstagausgabe) möchte Vorstandschef Utz Claassen erreichen, dass der Reaktor rund acht Jahre länger in Betrieb bleibt. Eigentlich müsste er auf Basis der vereinbarten Reststrommengen 2008 oder 2009 vom Netz. Im Gegenzug soll Neckarwestheim II - das jüngste deutsche Atomkraftwerk, das eigentlich erst im Jahr 2021 als letztes an der Reihe wäre - dann deutlich früher als geplant abgeschaltet werden, nämlich gleichzeitig mit Neckarwestheim I. EnBW will den Antrag am Donnerstag in Berlin erläutern.
Genehmigen müsste ihn das Bundesumweltministerium. Dessen Parlamentarischer Staatssekretär Michael Müller (SPD) kündigte an, dass der Antrag selbstverständlich sorgfältig geprüft werde. Allerdings scheine er gegen den Geist des Ausstiegsgesetzes zu verstoßen, auf das sich Bundesregierung und Industrie im Jahr 2000 geeinigt hatten, sagte Müller dem Tagesspiegel. "Der Sinn des Gesetzes ist nicht, Restlaufzeiten von neueren auf ältere Anlagen zu übertragen, sondern eher umgekehrt. Es drängt sich der Eindruck auf, dass hier andere Ziele im Vordergrund stehen, nämlich mit abgeschriebenen Anlagen viel Geld zu verdienen und so über die Legislaturperiode zu kommen."
Originaltext: Der Tagesspiegel Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2
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