Rheinische Post: Köhler, Merkel
Geschrieben am 20-12-2006 |
Düsseldorf (ots) - Von Reinhold Michels
Als in Bonn Kanzleramt und Bundespräsidialamt (Villa Hammerschmidt) noch nebeneinander lagen, drohte Kanzler Helmut Kohl mehrmals, er gehe "rüber zum Richard" (Staatsoberhaupt von Weizäcker), was heißen sollte: Wenn ihr nicht so wollt wie ich, muss ich dem Bundespräsidenten meinen Rücktritt erklären. Wenn Kanzlerin Angela Merkel, wie gestern wieder geschehen, den Bundespräsidenten Horst Köhler unter vier Augen spricht, wird sie ermahnt, den Reformkurs zu forcieren, statt großkoalitionär zu erlahmen. Köhler hat Recht, aber er hat auch gut reden: Die Nummer eins im Staat muss sich keiner Volkswahl stellen. Ihr für die Regierenden unbequemes Drängen, Mahnen, Einmischen wird sogar vom Volk besonders geschätzt. Liegt das womöglich daran, dass das Volk ahnt, dass den Goldenen Worten aus "Bellevue" schon nichts Heikles folgen werde? CDU-Chefin Merkel erhielt ihre Lektion bei der Bundestagswahl 2005, nachdem sie politisch zu naiv für Reformen warb, die viele im Volk als Zumutung empfanden. Der Beweis, dass die deutschen Schönwetterdemokraten bittere Diagnosen nicht nur hören wollen, sondern auch harte Therapievorschläge akzeptieren, ist noch nicht erbracht.
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