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Forsa-Umfrage: Deutsche gut über Depression informiert - das Seelenleiden ist kein Tabu mehr

Geschrieben am 21-12-2006

Hamburg (ots) - Lange Zeit galten Depressionen in der
Öffentlichkeit als Tabu. Seit jedoch immer mehr Menschen an dem
Seelenleiden erkranken und auch Prominente sich zu ihrer Krankheit
bekennen, hat sich das geändert. Eine repräsentative Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker
Krankenkasse (TK) ergab: 60 Prozent der Deutschen fühlen sich
generell sehr gut oder gut über das Thema Depression informiert. 40
Prozent haben sich sogar bereits selbst schon einmal über die
Volkskrankheit informiert, weil jemand aus dem persönlichen Umfeld
betroffen war (49 Prozent) oder weil sie selbst betroffen waren (27
Prozent).

67 Prozent der Befragten glauben, dass sie eine Depression bei
sich oder einem anderen erkennen würden. Gleichzeitig konnten jedoch
nur deutlich weniger Befragte wichtige Symptome wie gedrückte,
traurige Grundstimmung (44 Prozent), Verlust von Interesse und Freude
(37 Prozent) und verminderter Antrieb/Energieverlust (30 Prozent)
nennen. "Obwohl sich die Befragten subjektiv schon gut informiert
fühlen, scheint es hier einen weiteren gezielten Informationsbedarf
über die genauen Merkmale einer Depression zu geben", meinte der
Depressionsforscher Prof. Dr. Dr. Martin Härter von der Universität
Freiburg.

Nach Schätzungen von Experten leiden bundesweit mindestens vier
Millionen Menschen an einer Depression. Das Umfrageergebnis spiegelt
diese hohe Krankheitsrate wider. So gab fast jeder zweite Befragte
an, dass er selbst einen Menschen in seiner Familie oder im Freundes-
und Bekanntenkreis kennt, der schon einmal wegen einer Depression
behandelt wurde.

Nur noch eine Minderheit hält eine Depression für eine "Lappalie"
(7 Prozent) oder "eigenes Versagen" (8 Prozent). Die große Mehrheit
der Befragten (rund 90 Prozent) weiß, dass eine Depression eine ernst
zu nehmende Krankheit ist. 80 Prozent sagten, dass die Patienten dem
Seelenleiden ohne äußere Unterstützung hilflos ausgeliefert sind.
Auch Therapie-Optionen sind bekannt, zum Beispiel ärztliche
Behandlung (83 Prozent) oder Psychotherapie (68 Prozent). Mehr als
ein Drittel der Befragten stimmte allerdings dem Vorurteil zu, dass
den Patienten "sich zusammenreißen" helfe, wieder gesund zu werden.

Zwei von drei Befragten gaben an, dass sie sich zunächst an ihren
Arzt oder Hausarzt wenden würden, falls sie einmal den Verdacht haben
sollten, selbst depressiv zu sein. Die TK bindet Hausärzte künftig
stärker in ihre integrierten Versorgungsprojekte zur Depression ein.
Im "Versorgungsnetz Depression" arbeiten Ärzte, Fachärzte und
Kliniken sehr eng zusammen, um eine reibungslose und qualitativ
hochwertige Therapie zu gewährleisten. Das gleiche gilt für das
Projekt "Ganzheitsmedizin bei Depression", das vor kurzem in Berlin
und Nordrhein-Westfalen gestartet ist.

Für die repräsentative Untersuchung wurden zwischen dem 4. und 8.
Dezember 2006 von Forsa 1.005 Personen ab 18 Jahren befragt.

Originaltext: TK Techniker Krankenkasse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6910
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6910.rss2

Für Rückfragen:
Gabriele Baron
Tel. 040 - 6909 -1709, Fax 040 - 6909 - 1353, E-Mail:
gabriele.baron@tk-online.de


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